# taz.de -- +++ Die USA unter Trump +++: Ab nach Panama | |
> 119 Menschen werden aus den USA abgeschoben. Die erste Entlassungswelle | |
> bei US-Bundesbehörden ist angelaufen. Auch US-Botschaften sind demnächst | |
> dran. | |
Bild: Eine Migrantin fordert auf einer Demonstration in New York ein Ende der A… | |
## Abschiebungen nach Panama | |
In Panama ist ein erster Flug mit von den Vereinigten Staaten abgeschobenen | |
Migranten gelandet. Dies bestätigte Präsident José Raúl Mulino am | |
Donnerstag (Ortszeit) auf einer Pressekonferenz. „119 Menschen | |
unterschiedlichster Nationalitäten“ seien in dem Flugzeug der | |
US-Streitkräfte gewesen, mit dem die Abgeschobenen nach Panama gekommen | |
seien, informierte Mulino. Panama sei somit „eine Brücke“ in der | |
Abschiebung von Migranten aus den Vereinigten Staaten. Die Personen aus | |
Ländern wie Afghanistan, China, Pakistan, Usbekistan, Iran, Indien, Türkei, | |
Vietnam, Nepal und Sri Lanka würden in einer Herberge am Rande des | |
abgelegenen Darién-Urwalds untergebracht, wo aus sie auf einen Rückflug in | |
ihre Heimat warten müssten, erklärte der Präsident des mittelamerikanischen | |
Landes. Panama erwartet in den nächsten Tagen noch zwei Abschiebeflüge, wie | |
es weiter hieß. Die Aufnahme von abgewiesenen Migranten geschah wenige Tage | |
nach einem Besuch von US-Außenminister Marco Rubio am 2. Februar. Rubio | |
sprach dabei nicht nur das Thema des Panama-Kanals an, sondern auch [1][die | |
irreguläre Einwanderung in die Vereinigten Staaten]. Seit Mitte vergangenen | |
Jahres finanziert die US-Regierung Abschiebeflüge aus Panama nach | |
Südamerika. Bisher gab es 45 derartige Flüge. Mulino berichtete auch über | |
die Bemühungen Panamas, die zunehmende Rückwanderung von Migranten von Nord | |
nach Süd in Absprache mit dem Nachbarland Costa Rica zu koordinieren. (epd) | |
## Massenentlassungen bei Bundesbehörden begonnen | |
In den USA haben die von Präsident Donald Trump und seinem Berater Elon | |
Musk angekündigten Massenentlassungen bei den Bundesbehörden begonnen. Es | |
war am Donnerstag aber nicht sofort klar, wie viele Bundesbedienstete in | |
der ersten Welle ihren Job verlieren. Mit dem Schritt setzt Trump aber | |
seine Ankündigung um, die Bundesregierung zu verkleinern und den „tiefen | |
Staat“ auszurotten – eine Anspielung auf Bürokraten, die er als nicht | |
ausreichend loyal ihm gegenüber betrachtet. Trump hat erklärt, die | |
Bundesregierung sei zu aufgebläht und es gehe zu viel Geld durch | |
Verschwendung und Betrug verloren. Insgesamt gibt es rund 2,3 Millionen | |
zivile Angestellte bei den US-Bundesbehörden. In den vergangenen 48 Stunden | |
wurden E-Mails mit Kündigungen an zahlreiche Mitarbeiter verschickt, vor | |
allem an kürzlich eingestellte, die noch in der Probezeit sind. | |
[2][Trump hat das Vorhaben trotz einer Flut von Klagen von Gewerkschaften | |
und Staatsanwälten und trotz der Kritik mehrerer republikanischer | |
Haushaltsexperten vorangetrieben], die Initiative sei ideologisch | |
motiviert. Im Wahlkampf hatte Trump die Abschaffung des | |
Bildungsministeriums gefordert. Am Mittwoch erklärte er, er wolle die | |
Behörde schließen. Einer der Mitarbeiter sagte der Nachrichtenagentur | |
Reuters, er habe noch einen Monat bis zum Ende seiner Probezeit gehabt und | |
bislang ausgezeichnete Leistungsbeurteilungen erhalten. Nun sei ihm | |
mitgeteilt worden, dass er entlassen werde. „Bis vor zwei Wochen war dies | |
ein absoluter Traumjob. Jetzt ist er zu einem absoluten Albtraum geworden. | |
Ich habe kleine Kinder und eine Hypothek zu bezahlen“, sagte der | |
Angestellte. | |
Am Mittwoch hatte Trump einen wichtigen juristischen Sieg errungen, als ein | |
Bundesrichter entschied, dass ein Abfindungsangebot für | |
Regierungsangestellte rechtens ist. Dem Weißen Haus zufolge haben sich etwa | |
75.000 Beschäftigte dafür gemeldet. | |
Die Regierung von Präsident Donald Trump hat die US-Botschaften weltweit | |
aufgefordert, sich auf Personalkürzungen vorzubereiten. Dies berichten drei | |
mit der Angelegenheit vertraute Personen gegenüber der Nachrichtenagentur | |
Reuters. Einige Botschaften seien aufgefordert worden, den Abbau sowohl von | |
US-Personal als auch von Personal aus dem Gastland um jeweils 10 Prozent zu | |
prüfen. (rtr) | |
## Sanktionen gegen IStGH-Chefankläger verhängt | |
[3][Die USA haben im Rahmen eines Präsidentenerlasses Sanktionen gegen den | |
Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH), Karim Khan, | |
verhängt.] Das US-Finanzministerium erklärte am Donnerstag, dass es die | |
Sanktionen gegen den Briten im Zusammenhang mit einem entsprechenden Dekret | |
von Präsident Donald Trump vom 6. Februar verhängt habe. Trump hatte seine | |
Entscheidung vergangene Woche damit begründet, dass das Gericht mit Sitz in | |
Den Haag mit der Beantragung eines Haftbefehls gegen den israelischen | |
Regierungschef Benjamin Netanjahu „seine Macht missbraucht“ habe. | |
Zudem habe der IStGH „illegale und unbegründete Aktionen gegen Amerika und | |
unseren engen Verbündeten Israel“ vorgenommen, hieß es in dem Dekret. | |
Das Dekret besagt, dass Führungskräften, Angestellten und Mitarbeitern, die | |
an IStGH-Ermittlungen beteiligt sind, sowie ihren Familienangehörigen | |
künftig die Einreise in die USA untersagt wird. Zudem sollen alle | |
Vermögenswerte, die diese Personen in den USA besitzen, eingefroren werden. | |
Wer genau davon betroffen sein würde, war zunächst unklar geblieben. (afp) | |
## Gericht blockt Anordnungen zu Transgender-Versorgung | |
Ein Bundesgericht in Baltimore im US-Bundesstaat Maryland hat mehrere | |
Anordnungen von Präsident Donald Trump vorläufig gestoppt, die | |
geschlechtsangleichende Behandlungen für Kinder und Jugendliche | |
einschränken sollten. Richter Brendan Hurson setzte die betreffenden | |
Regelungen per einstweiliger Verfügung außer Kraft, wie unter anderem | |
d(dpa)ie Washington Post und die New York Times berichteten. | |
Seit seiner Amtseinführung hat Trump mehrere Anordnungen erlassen, die die | |
Rechte von Transmenschen in den USA betreffen. Unter anderem sollen | |
staatliche Versicherungsprogramme geschlechtsangleichende Maßnahmen für | |
unter 19-Jährige künftig nicht mehr abdecken. Auch Krankenhäuser und | |
Universitäten, die Bundesmittel erhalten, sollen solche Behandlungen | |
einstellen. Das Justizministerium wurde mit der Umsetzung dieser Vorgaben | |
beauftragt. | |
Laut US-Medien pausierten zahlreiche Kliniken infolge der Anordnungen | |
geschlechtsangleichende Behandlungen oder stellten sie vollständig ein – | |
darunter auch die Verschreibung von Pubertätsblockern und Hormontherapien. | |
Mehrere Betroffene sowie LGBTQ+-Organisationen reichten Klage ein. | |
Richter Hurson begründete seine Entscheidung mit der besonderen | |
Schutzbedürftigkeit der Jugendlichen. Diese seien überdurchschnittlich | |
häufig von Armut, Arbeitslosigkeit und einer erhöhten Suizidgefahr | |
betroffen. Die abrupte Unterbrechung ihrer medizinischen Versorgung lasse | |
„Zweifel daran aufkommen, ob es (der Trump-Regierung) tatsächlich um den | |
Schutz der Betroffenen geht“, sagte Hurson. | |
Die einstweilige Verfügung untersagt es Bundesbehörden vorübergehend, | |
medizinischen Einrichtungen Fördermittel zu entziehen oder deren Vergabe an | |
Bedingungen zu knüpfen, weil sie geschlechtsangleichende Behandlungen | |
anbieten – unabhängig vom Standort. Rechtsexperten halten es für möglich, | |
dass der Fall letztlich vor dem Obersten Gerichtshof verhandelt wird. (dpa) | |
14 Feb 2025 | |
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