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# taz.de -- Regionalwahl in Indien: Hindunationalisten gewinnen in Delhi
> Nach 27 Jahren gewinnt die hindunationalistische Partei. Damit hat
> Premierminister Narendra Modi die Macht in der Haupstadtregion zurück.
Bild: Vor der Niederlage: Anhänger der „Partei des kleinen Mannes“ (Aam Aa…
Mumbai taz | Es ist ein historischer Sieg: Erstmals seit 1998 wird die
hindunationalistische Regierungspartei BJP von Narendra Modi wieder den
Regierungschef im Unionsterritorium der indischen Hauptstadt Delhi stellen.
Für Arvind Kejriwal und seine bisher dort regierende Antikorruptionspartei
Aam Aadmi (AAP) ist das eine herbe Niederlage.
Von 70 Sitzen im Regionalparlament gingen jetzt 48 an die BJP, die
restlichen 22 an die AAP. Vor fünf Jahren hatte diese Partei, deren Symbol
ein Besen ist, noch 62 Sitze erhalten. Als selbsternannte Partei des
kleinen Mannes wurde die AAP einst als Anti-Korruptionsbewegung gefeiert.
Jetzt regiert sie nur noch im Punjab.
Kejriwal hatte zunehmend das Vertrauen vieler früherer
Unterstützer:innen verloren. Im September 2024, Monate vor den Wahlen,
trat der AAP-Chef als Ministerpräsident der Haupstadtregion zurück. Der
einstige Hoffnungsträger gegen Korruption war zuletzt mutmaßlich selbst in
Bestechung um die Vergabe von Alkohollizenzen verstrickt. Da hatte er
bereits [1][monatelang in Untersuchungshaft gesessen,] nach Meinung seiner
Anhänger allein aufgrund einer politisch motivierten Kampagne der BJP gegen
ihn.
Bei der Wahl jetzt blieb die auf nationaler Ebene größte Oppositionspartei,
der Kongress, weitgehend irrelevant. Seine Kandidaten konnten nicht einen
einzigen Wahlkreis erobern. Vielmehr verhinderte die Kongresspartei durch
eine geschickte Stimmenaufteilung Kejriwals Wiederwahl in seinem bisherigen
Wahlreis. Der ging jetzt an die BJP.
## Die Wahl zeigt die Spaltung der Opposition
Vor allem bei den weiblichen Wählern war die AAP beliebt, was zum Teil auf
die Einführung des „[2][Pink Ticket]“ 2019 zurückzuführen ist. Damit kö…
Frauen in Delhi kostenlos Bus fahren. Doch betonte Kolumnistin Swati
Chaturvedi, dass es bei Kejriwals Politik nicht nur darum gehe, Gutes zu
tun, sondern auch Macht für ihn anzuhäufen. „Eine Niederlage in Delhi wäre
eine wohlverdiente Abrechnung“, [3][schrieb sie auf X].
Der politische Beobachter Yogendra Yadav hingegen wertet das Wahlergebnis
als „Rückschlag für all jene, die sich von diesem Experiment eine
alternative Politik erhofft haben.“
Die Wahl zeigt auch, wie tief die Opposition gespalten ist: Während in der
oppositionelle INDIA-Allianz bei Parlamentswahlen 2024 Kongress und AAP
geschlossen gegen Modis BJP auftraten, kandidierten sie jetzt in Delhi
gegeneinander und spielten so der BJP in die Hände.
Zuletzt hatte die BJP schon die [4][Regionalwahlen im westlichen
Maharashtra] mit der Wirtschaftsmetropole Mumbai sowie im nördlichen
Haryana gewonnen. Die Siege der Hindunationalisten sind eine Mahnung an die
säkulare Opposition, ihre Strategie zu überdenken.
9 Feb 2025
## LINKS
[1] /Unlauterer-Wahlkampf-in-Indien/!5998864
[2] https://indianexpress.com/article/cities/delhi/on-board-delhis-buses-heres-…
[3] https://x.com/bainjal/status/1888075816258453816
[4] /Landeswahlen-in-Indien/!6050210
## AUTOREN
Natalie Mayroth
## TAGS
Indien
Neu Delhi
Arvind Kejriwal
BJP
Kongresspartei
Narendra Modi
Indien
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Wahlen in Indien
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