| # taz.de -- Wahlverhalten von Promis: Ob Heidi wohl Heidi wählt? | |
| > Von Promis kommen keine Wahlimpulse. Bleibt nur die Hoffnung, dass rechts | |
| > wählen uncool wird, weil es so en vogue ist. Ein fiktives Gespräch im | |
| > Kiosk. | |
| Bild: Könnte ja sein, dass hier eine heimliche Feministin winkt: Heidi Klum im… | |
| Sogar Harald Schmidt will jetzt die Linke wählen!“, sagt der ältere Herr im | |
| Kiosk und gibt seinen Lottoschein ab. | |
| „Und Sie denken auch drüber nach?“, fragt die Frau an der Kasse. | |
| „Ich find den Gedanken gar nicht mehr so irre, wenn schon ein Harald | |
| Schmidt da sein Kreuzchen machen würde!“ | |
| „Wo hat der das jetzt wieder getönt?“, fragt ein Typ an der Candy-Box. | |
| „Na, im Deutschlandfunk, und dass so eine [1][Heidi] die nötige Street | |
| Credibility habe. Kann mir mal einer von euch jungen Läusen funken, was das | |
| heißt!“ | |
| Der Typ sagt: „Na, dass sie tough ist und sich mit den Regeln der Straße | |
| auskennt.“ | |
| Die Kioskbesitzerin sagt: „Aber die war doch auf tausend Unis, spricht | |
| gewandt raffiniert Bildungspolitdeutsch, in einem gedankenschnellen Tempo, | |
| das Harald nie könnte.“ | |
| „Genau“, sagt eine andere Frau, „er hätte sie auch gleich freche Göre | |
| nennen können.“ | |
| Der Herr sagt: „Der Herr Schmidt wünschte sich ebenso frei heraus, | |
| [2][Sonja Zietlow] solle von einem Krokodil verschlungen werden!“ | |
| „Der Typ ist immer noch witzig und immer noch misogyn.“ | |
| „Der wählt doch nie im Leben die Linke!“ | |
| „Wieso nicht, Ambivalenz ist das neue selbstwirksame Aha-Erlebnis!“ | |
| „Bringt es den Parteien was, wenn sie prominente Fürsprecher:innen | |
| haben?“ | |
| „[3][Angela Merkel] für die SPD vielleicht schon.“ | |
| „In Deutschland gibt es keine solchen Stars, die da derart Einfluss | |
| hätten.“ | |
| „Helene Fischer!“ | |
| „Weiß man, wen die wählt?“ | |
| „Die hat mal was gegen rechts gesagt.“ | |
| „Aber nur zu wissen, wer was nicht wählt, ist ja keine konkrete Wahlwerbung | |
| für eine Partei.“ | |
| „[4][Sophia Thomalla] ist aus der CDU ausgetreten wegen | |
| feministisch-christlicher Ungerechtigkeit gegen [5][Till Lindemann].“ | |
| „Aber deswegen wähl’ ich ja jetzt nicht Merz.“ | |
| „Ist Helene Fischer hier der einzige Star?“ | |
| „Gibt da noch Rap Stars.“ | |
| „Mit Street Credibility?“, fragt der Herr. | |
| „Oder Glamour.“ | |
| „Inhalt mit Glamour wär’ mal was.“ | |
| „Das Studio da mit Scholz&Merz war ja ziemlich matt in Petrol und auch | |
| stimmungsmäßig lame, und die Moderation war jetzt auch nicht so fetzig.“ | |
| „Aber wer hätte das sonst moderieren sollen? Heidi Klum?!“ | |
| „Das hätte Harald Schmidt gefallen!“ | |
| „Und Thomas Gottschalk erst!“ | |
| „Vielleicht wählt Heidi Heidi.“ | |
| „Glaub’, die ist heimlich Feministin mit zu viel Bock auf Geld.“ | |
| „Heimlich ist das neue Authentisch.“ | |
| „Nicht mal Fußballer geben mehr klare Wahlempfehlungen!“ | |
| „Doch! Toni Kroos hat mal [6][bei Lanz gesagt], seine Tochter würde er hier | |
| nach 23 Uhr nicht mehr auf die Straße lassen.“ | |
| „Mit dem Fußball fing es 2006 an, hier ’ne Flagge, da ’ne Flagge – die… | |
| man ja wohl noch schwenken dürfen!“ | |
| „Na, vielleicht kommt jetzt die Wende.“ | |
| „Inwiefern?“ | |
| „All die erwachsenen Trotzmenschen finden es womöglich plötzlich aufmüpfig | |
| geil, die Grünen oder die Linke zu wählen und ihren stramm rechten Freunden | |
| oder der Familie nix davon zu sagen.“ | |
| „Rechts wählen verliert seinen Reiz, weil es en vogue ist?“ | |
| „Oder sogar als cool gilt.“ | |
| „In manchen in sich geschlossenen Kreisen können die Leute mittlerweile | |
| doch nur noch mit Linkswählen anecken.“ | |
| „Puh, Deutschland ist gerettet.“ | |
| 16 Feb 2025 | |
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