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# taz.de -- Krieg in der Ukraine: Selenskyj will Putin treffen
> Donald Trump und die fehlende westliche Unterstützung setzen die Ukraine
> unter Druck. Erstmals signalisiert Selenskyj Bereitschaft für ein
> Treffen.
Bild: Präsident Selenskyj wäre im Notfall bereit, direkt mit Präsident Putin…
Berlin taz | Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj würde sich mit
Russlands Präsidenten Wladimir Putin an einen Tisch setzen, wenn das die
einzige Möglichkeit sei, um den seit fast drei Jahren andauernden [1][Krieg
zu beenden]. Das sagte Selenskyj in einem Interview mit dem britischen
Journalisten Piers Morgan, das seit Dienstag auf [2][YouTube verfügbar
ist.]
„Wenn die Leute glauben, dass wir den diplomatischen Weg einschlagen
müssen, und ich glaube, dass wir dazu bereit sind, dann müssen die USA,
Europa, die Ukraine und Russland dabei sein. Er werde zu Putin nicht
freundlich sein, denn er betrachte ihn als Feind, aber das gelte umgekehrt
genauso, sagte Selenskyj. Seinen Angaben zufolge sei Kyjiw derzeit nicht in
der Lage, die von russischen Truppen besetzten Gebiet zurückzuerobern,
dafür reiche die Unterstützung der westlichen Partner nicht aus.
Die Anzahl getöteter ukrainischer Soldaten gab Selenskyj mit 45.000 an. Die
tatsächliche Opferzahl dürfte weitaus höher liegen. Nach Schätzungen
westlicher Geheimdienste seien seit dem 24. Februar 2022 bis zu 100.000
Ukrainer sowie mehr als doppelt so viele auf russischer Seite gefallen.
Selenkyjs Interview dürfte vor allem dem wachsenden Druck vonseiten der USA
geschuldet sein, endlich zu einer Verhandlungslösung zu kommen.
[3][Präsident Donald Trump], angeblich bereits in konstruktiven Gesprächen
mit dem Kreml, sagte unlängst, er sei bereit, mit Putin über einen
Waffenstillstand zu verhandeln. Dessen Sondergesandter für die Ukraine,
Keith Kellog, der eigentlich bereits im Januar nach Kyjiw hatte reisen
wollen, sagte am vergangenen Wochenende, dass für eine Einigung beide
Seiten Konzessionen machen müssten.
## Kellog fordert Wahlen in der Ukraine
Für Aufregung in Kyjiw gesorgt hatten Kellogs Forderung, in der Ukraine
zeitnah Wahlen abzuhalten. „In den meisten Demokratien finden Wahlen auch
während eines Krieges statt. Ich halte das für wichtig. Ich glaube, es ist
gut für die Demokratie“, sagte Kellog. Damit betet er ein russisches
Narrativ nach.
Aus Moskau heißt es, Selenskyj sei kein legitimer Präsident. Legitimität
der ukrainischen Führung sei jedoch für einen Friedensschluss unabdingbar.
In der Tat ist Selenskyjs Amtszeit im vergangenen Jahr abgelaufen. Da in
der Ukraine jedoch nach wie vor Kriegsrecht herrscht, sind Wahlen schon
rein rechtlich nicht möglich. Auf eine weitere Gefahr weist der
Schriftsteller und Politanalyst Sergej Postolowski hin.
„Wir können die Möglichkeit nicht ausschließen, dass Russland versuchen
wird, einen bestimmten, mit Amerika abgestimmten Kandidaten
durchzudrücken“, schreibt er in einem Meinungsbeitrag für das ukrainische
Nachrichtenportal Novoje Vremja. „Putin wird versuchen, Trump seinen
Kandidaten aufzuzwingen.“
5 Feb 2025
## LINKS
[1] /Schwerpunkt-Krieg-in-der-Ukraine/!t5008150
[2] https://www.youtube.com/watch?v=tCJRwlH948E
[3] /Schwerpunkt-USA-unter-Donald-Trump/!t5079612
## AUTOREN
Barbara Oertel
## TAGS
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Wladimir Putin
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Frieden und Krieg
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