# taz.de -- Umgang mit Antisemitismus: Hochschule weist Kritik zurück | |
> Die CDU-Politikerin Cornelia Seibeld wirft der Freien Universität in | |
> Berlin vor, dem „Kampf gegen Antisemitismus aus dem Weg zu gehen“. Der | |
> FU-Chef widerspricht. | |
Bild: Die Freie Universität stand im Zentrum der Kritik von Parlamentspräside… | |
Berlin taz | Die Spitze der Freien Universität (FU) hat die scharfe | |
[1][Kritik durch die Präsidentin des Abgeordnetenhauses, Cornelia Seibeld], | |
zurückgewiesen. Die CDU-Politikerin hatte der FU am Donnerstag zu Beginn | |
der Parlamentssitzung vorgeworfen, dem „Kampf gegen Antisemitismus aus dem | |
Weg zu gehen“. Sie äußerte sich im Rahmen ihrer Gedenkworte zur Befreiung | |
des Vernichtungslagers Auschwitz vor 80 Jahren. „Wir gehen nichts aus dem | |
Weg“, widersprach FU-Präsident Günter Ziegler in einem Interview der | |
Morgenpost. | |
Er wünsche sich von der Berliner Politik mehr Vertrauen in die Hochschulen | |
beim Umgang mit antisemitischen und propalästinensischen Protesten, wird | |
Ziegler zitiert. „Ich nehme aber leider ein grundsätzliches Misstrauen | |
wahr.“ Der FU-Präsident verweist auf die [2][im Grundgesetz garantierte | |
Wissenschaftsfreiheit]. „Dazu gehört, dass wir selbst entscheiden können | |
müssen, mit wem wir reden, wie lange wir reden und wann wir zu dem Schluss | |
kommen, dass kein Gespräch mehr möglich ist“, sagte Ziegler. | |
Die FU war [3][mehrfach Schauplatz antisemitischer Äußerungen und | |
Vorfälle]. Seibeld warf ihr sowie der Humboldt-Universität und der | |
Alice-Salomon-Hochschule vor, nicht genug gegen solche Vorfälle oder | |
propalästinensische Besetzungen zu tun. Die Präsidentin berichtete, die FU | |
habe die Wanderausstellung „The Vicious Circle“ (Der Teufelskreis) des | |
englischen National Holocaust Museum aus für sie nicht nachvollziehbaren | |
Gründen nicht zeigen wollen. | |
Das werde nun ab dem 25. Februar das Abgeordnetenhaus tun, als ein Ort der | |
Information und Aufklärung, „was die FU leider nicht sein will“, hatte | |
Seibeld gesagt. Das soll in Zusammenarbeit mit dem Haus der | |
Wannseekonferenz und der Botschaft des Staates Israel geschehen. Die | |
Gedenkstätte am Wannsee wird die Ausstellung danach selbst zeigen, nach | |
eigenen Angaben vom 6. März bis zum 3. April im neuen Seminargebäude. | |
4 Feb 2025 | |
## LINKS | |
[1] /Antisemitismus/!6063308&s=seibeld&SuchRahmen=Print/ | |
[2] https://www.gesetze-im-internet.de/gg/BJNR000010949.html | |
[3] https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/antisemitismus-freie-uni… | |
## AUTOREN | |
Stefan Alberti | |
## TAGS | |
Freie Universität Berlin | |
Antisemitismus | |
Wissenschaft | |
Humboldt-Universität | |
Freie Universität Berlin | |
Uni | |
Antisemitismus | |
Universität Göttingen | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Besetzung an der HU Berlin: Intifada gegen Ausweisung | |
Aktivist:innen besetzen erneut ein Gebäude der Humboldt-Universität. | |
Sie stellen sich gegen die angestrebte Abschiebung von 4 Mitstreiter:innen. | |
UN-Berichterstatterin Francesca Albanese: Vortrag an der Freien Universität Be… | |
Die UN-Sonderberichterstatterin sollte an der FU Berlin sprechen. Dann | |
mischte sich Berlins Bürgermeister ein. Es ist die zweite Uni, die absagt. | |
Berliner Amtsgerichtsentscheidung: Strafbefehl gegen Prügelpolizisten | |
Bei einer Universitätsbesetzung griff ein Polizist einen Journalisten an. | |
Wegen Körperverletzung im Amt soll er jetzt eine Geldstrafe zahlen. | |
Antisemitismus-Resolution: Gefährdete Diskursräume | |
Die Antisemitismus-Resolution ist gut gemeint, aber nicht in jedem Fall gut | |
gemacht. Sie schränkt die Debatten- und Wissenschaftsfreiheit ein. | |
Personalquerelen an der Uni Göttingen: Allerorts Uni-Präsidenten unter Beschu… | |
Drei niedersächsische Hochschulen werden von Streitigkeiten lahm gelegt. | |
Die CDU findet, der SPD-Wissenschaftsminister sei daran nicht unschuldig. |