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# taz.de -- Tödlicher Vorfall in Damaskus: Vier Menschen sterben bei Massenpan…
> Zu dem Gedränge kam es, als sich zahlreiche Gläubige zum Freitagsgebet
> einfanden. Am Samstag wurde ein IS-Anschlag auf eine heilige schiitische
> Stätte vereitelt.
Bild: Am Freitag brach in Damaskus eine Massenpanik vor einer Moschee aus
Damaskus taz/ap | Vier Menschen sind am Freitag ums Leben gekommen, als
Panik in der Omayyad Moschee in Damaskus ausbrach. Sechzehn Personen wurden
nach Angaben der syrischen Gesundheitsbehörde verletzt. Immer mehr Menschen
hatten sich in den Minuten vor dem Unglück in die engen Gassen der Altstadt
gedrängt, um am Freitagsgebet in Damaskus ältester Moschee teilzunehmen. Im
Anschluss war eine Veranstaltung geplant, bei der kostenlose Mahlzeiten
verteilt werden sollten.
An einigen Stellen, etwa dem Eingangspunkt in die Altstadt in der Nähe der
Moschee, war der Menschenansturm bereits vor dem Unglück so stark, dass
sich die Passant*innen durchkämpfen mussten. Zwischen 14.30 und 15 Uhr
soll sich dann die Massenpanik laut Augenzeugen in und um das Gebäude
ereignet haben. Videos zeigen bewusstlose Frauen und Männer, die an Armen
und Beinen nach draußen getragen werden, während andere, sichtlich
geschockt, nach Luft ringen. Anwesende berichten von blutenden Menschen.
„Unsere Teams haben die Körper von [1][drei Frauen und drei Kindern,] unter
anderem sieben und zehn Jahre alt, aus der Menge gezogen. Sie hatten
Knochenbrüche erlitten“, sagte ein Mitglied der Weißhelme, einem Verein für
den syrischen Zivilschutz, der Nachrichtenagentur AP. Eine Untersuchung
soll nun Ursachen und Verantwortliche feststellen. Der Gouverneur der
syrischen Hauptstadt, Maher Marwan, will „dringende Maßnahmen ergreifen, um
eine Wiederholung solcher Vorfälle an öffentlichen Orten zu verhindern“.
## Anschlag in Damaskus vereitelt
Derweil hat der syrische Geheimdienst nach einem Bericht der staatlichen
Nachrichtenagentur Sana einen Anschlag der Terrororganisation Islamischer
Staat auf eine schiitische Pilgerstätte bei Damaskus vereitelt.
Der Nachrichtendienst setze all seine Fähigkeiten ein, um sich Angriffen
auf Syrer jeglicher Couleur entgegenzustellen, zitierte Sana am Samstag
einen namentlich nicht genannt Funktionär. Beobachter werteten die
Bekanntgabe als weitere Zusicherung der neuen Machthaber in Syrien, dass
die Minderheit der Schiiten genauso beschützt werde wie die Sunniten.
[2][Der gestürzte Präsident Baschar al-Assad] gehört den Alawiten an, die
Teil des schiitischen Spektrums des Islams sind. Die frühere Rebellengruppe
HTS, die im Dezember die Macht übernahm, ist sunnitisch, sagte sich aber
von ihren extremistischen Wurzeln im Umfeld der Al Kaida los. Dennoch
fürchten viele Schiiten Vergeltungsattacken, weil sie als Unterstützer
Assads wahrgenommen werden könnten.
Auch in der Vergangenheit gab es immer wieder Anschläge der sunnitischen
Extremisten des IS auf Schiiten in Syrien. Der vereitelte Angriff sollte
laut Sana in Sajjida Seinab verübt werden, wo unter anderem auch 2023 bei
einem Anschlag sechs Menschen getötet und Dutzende verletzt wurden. Die
Beteiligten seien festgenommen worden, berichtete Sana.
11 Jan 2025
## LINKS
[1] /Syrische-Regierung-und-die-Frauen/!6056702
[2] /Massengraeber-in-Syrien/!6056723
## AUTOREN
Serena Bilanceri
## TAGS
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
Damaskus
„Islamischer Staat“ (IS)
GNS
Schwerpunkt Syrien
Schwerpunkt Pressefreiheit
Schwerpunkt Syrien
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