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# taz.de -- Inflation steigt weiter: Grassierende Unsicherheit verringern, bitt…
> Ja, die Inflation steigt auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Doch
> zusammen mit der Rezession bildet sie einen gefährlichen Cocktail.
Bild: Hoppla, das kostet. Dabei sind Lebensmittel nicht mehr die Hauptpreistrei…
Die Inflation hat in der Energiepreiskrise ein großes Loch in die
Geldbeutel der Menschen gefressen. Darum trägt es zur Verunsicherung bei,
wenn das Statistische Bundesamt nun seit Oktober wieder ein Anziehen der
Teuerungsraten meldet: 2,6 Prozent waren es im Dezember. Das war bereits
ein glatter Prozentpunkt mehr als im September. Kommt jetzt wieder eine
Teuerungswelle auf uns zu?
Immerhin an diesem Punkt kann Entwarnung gegeben werden. Ökonom*innen
hatten den Anstieg erwartet. Auch sind 2,6 Prozent deutlich entfernt von
Werten knapp unter 9 Prozent, wie es sie auf dem Höhepunkt der
Energiepreiskrise gab. Auch sind Nahrungsmittel und Energie nicht mehr die
Preistreiber, [1][sondern Versicherungen und Pauschalreisen.] Es trifft die
Menschen also immerhin nicht mehr bei den Dingen des täglichen Bedarfs.
Trotzdem wäre es falsch, so zu tun, als ob jetzt alles wieder gut wäre.
Denn der Kaufkraftverlust, den die Verbraucher*innen zuletzt verkraften
mussten, war immens. Insgesamt stiegen die Preise seit 2019 um ein Fünftel.
Nicht umsonst nannte Robert Habeck sie bei der Vorstellung der
Herbstprojektion der Bundesregierung im Oktober das „Biest, das die
Menschen ärmer machte“. Und so haben die Reallöhne trotz der relativ hohen
Gehaltssteigerungen der letzten Zeit erst vergangenes Jahr wieder das
Vor-Corona-Niveau etwas überschritten.
Deswegen ist es verständlich, wenn die Menschen der Situation nicht trauen.
Schließlich werden sie jetzt nicht nur zweifeln, ob ihr Lohn noch mit den
Preisen mithalten kann, sondern auch, ob sie in Zukunft weiterhin überhaupt
einen Gehaltsscheck erhalten. Schließlich war 2024 auch das Jahr, [2][in
dem sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt drehte]. Trotz allgemeiner
Rekordbeschäftigung gibt es bereits Branchen, wo mehr entlassen als
eingestellt wurde.
Deshalb sollte es in der Wirtschaftspolitik endlich auch um die Menschen,
nicht die Unternehmen gehen. Den Beschäftigten im Dienste der
Wettbewerbsfähigkeit mehr abzuverlangen, wird die Krise nicht lösen,
sondern sie nur verstärken.
16 Jan 2025
## LINKS
[1] https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/inflation-dienstleistungen…
[2] /Neue-Zahlen-vom-IWF/!6041558
## AUTOREN
Simon Poelchau
## TAGS
Inflation
Rezession
Social-Auswahl
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Wirtschaft
Kindergrundsicherung
Podcast „Bundestalk“
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