| # taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Lawrow auf erstem EU-Besuch s… | |
| > Lawrow ist zum OSZE-Treffen in Malta eingetroffen. Pistorius hält die | |
| > deutsche Beteiligung an einer Ukraine-Friedenstruppe offen. | |
| Bild: Der russische Außenminister Sergej Lawrow (M) bei der OSZE Konferenz in … | |
| ## Lawrow zu OSZE-Treffen in Malta eingetroffen | |
| Erstmals seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine im | |
| Februar 2022 ist Russlands Außenminister Sergej Lawrow wieder in die | |
| Europäische Union gereist. Er traf am Donnerstag zu einem Ministertreffen | |
| der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in | |
| Malta ein, wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Demnach | |
| äußerte er sich zunächst nicht vor der Presse. | |
| Laut der Sprecherin des russischen Außenamts, Maria Sacharowa, wird Lawrow | |
| am Donnerstag und Freitag die russische Delegation leiten und in Malta | |
| bilaterale Treffen abhalten. | |
| Lawrow ist wegen des Angriffs auf die Ukraine seit Februar 2022 mit | |
| EU-Sanktionen belegt. Zuletzt war der russische Außenminister im Dezember | |
| 2021 in die EU gereist. Damals besuchte er Stockholm, ebenfalls für ein | |
| OSZE-Treffen, wie russische Medien berichteten. | |
| Der Besuch des russischen Außenministers in Malta dürfte in der Ukraine auf | |
| heftige Kritik stoßen. Die Ukraine ist ebenfalls OSZE-Mitglied. Auch ihr | |
| Außenminister Andrij Sybiha wird in Malta erwartet, wo er nach Angaben | |
| seines Ministeriums bilaterale Gespräche mit Vertretern „von | |
| Partnerländern“ führen will. | |
| Die OSZE entsendet Beobachter zu Konflikten und Wahlen auf der Welt und | |
| unterhält Programme zur Bekämpfung des Menschenhandels und zur | |
| Gewährleistung der Medienfreiheit. Seit Beginn des Kriegs in der Ukraine | |
| hat sie jedoch Schwierigkeiten, ihrer Arbeit nachzukommen. Russland hat | |
| sein Veto gegen mehrere wichtige Entscheidungen eingelegt, die einen | |
| Konsens erfordern. (afp) | |
| ## Pistorius hält deutsche Beteiligung an einer Ukraine-Friedenstruppe für | |
| offen | |
| [1][Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD)] hält eine deutsche | |
| Beteiligung an einer möglichen Friedenstruppe für die Ukraine nach | |
| Kriegsende für offen. „Wir bereiten uns vor, wir spielen die Szenarien | |
| durch, aber das machen wir vertraulich“, sagte Pistorius am | |
| Donnerstagmorgen im Deutschlandfunk. Nun sei noch nicht der Zeitpunkt | |
| gekommen, öffentlich über Szenarien zu diskutieren. Die Antwort auf die | |
| Frage nach einer militärischen Beteiligung an einer Friedenstruppe werde am | |
| Ende davon abhängen, „wie die Bedingungen sind“. | |
| Es gebe hier aktuell noch „viele Wenn-Fragen und Falls-Fragen“, sagte | |
| Pistorius. Er fügte hinzu: „Falls es zum Waffenstillstand kommt und falls | |
| es dann dazu kommt, dass jemand – wer auch immer – friedenssichernde | |
| Maßnahmen mit militärischen Mitteln dort vorsieht, hängt das von der Art | |
| des Mandats ab, vom Umfang, von den Anforderungen, von der Akzeptanz durch | |
| die heute kriegsführenden Parteien.“ | |
| Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte es am Vortag bei einem Auftritt vor | |
| dem Bundestag als „unangemessen“ abgelehnt, über eine deutsche Beteiligung | |
| an einer möglichen Friedenstruppe für die Ukraine zu diskutieren. Dem | |
| vorausgegangen waren Äußerungen von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock | |
| (Grüne), die so interpretiert worden waren, dass Baerbock sich eine | |
| deutsche Beteiligung an einer Friedenstruppe vorstellen könne. | |
| „Baerbock hat sich sehr allgemein geäußert“, sagte Pistorius dazu am | |
| Donnerstag dem Deutschlandfunk. Und der Kanzler habe „zu Recht“ gesagt, | |
| dass es um zwei verschiedene Dinge gehe. „Das eine sind Bodentruppen jetzt | |
| – das schließt Deutschland aus. Das andere ist: Was ist am Ende der | |
| Kampfhandlungen?“, fügte der Minister hinzu. „Darüber wird man reden | |
| müssen, wenn es soweit ist, aber nicht über die Köpfe der Beteiligten | |
| hinweg.“ Es müsse „über alles“ nachgedacht werden, aber das „heißt ja | |
| nicht, dass wir alle Szenarien offenlegen“. (afp) | |
| ## Selenskyj sanktioniert Mitglieder der georgischen Regierung | |
| Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verhängt Sanktionen gegen den | |
| georgischen Milliardär Bidsina Iwanischwili und einige Mitglieder der | |
| georgischen Regierung. „Das sind Sanktionen gegen den Teil der georgischen | |
| Regierung, der Georgien an (den russischen Präsidenten Wladimir) Putin | |
| ausliefert“, teilt Selenskyj mit. Iwanischwili ist der wichtigste | |
| Unterstützer der Regierungspartei Georgischer Traum, der die Opposition | |
| vorwirft, Georgien wieder enger an Russland binden zu wollen. Die | |
| georgische Regierung hat die EU-Beitrittsgespräche ausgesetzt und damit | |
| Massenproteste ausgelöst. | |
| Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben 30 von 44 russischen | |
| Drohnen in der Nacht abgeschossen. Zwölf habe sie nicht weiter verfolgen | |
| können, teilt die Luftwaffe mit. Sie seien vermutlich von der | |
| elektronischen Luftabwehr abgefangenen worden. Eine Drohne sei Richtung | |
| Belarus abgedreht. Russland habe zudem zwei ballistische Raketen des Typs | |
| Iskander-M abgefeuert. | |
| Das US-Militär meldet einen seltenen telefonischen Austausch zwischen dem | |
| obersten US-Militäroffizier, Luftwaffengeneral C.Q. Brown, und dem | |
| russischen Generalstabschef Waleri Gerassimow. „Die beiden erörterten eine | |
| Reihe globaler und regionaler Sicherheitsfragen, darunter auch den | |
| anhaltenden Konflikt in der Ukraine“, so ein Sprecher Browns in einer | |
| Erklärung. Das Telefonat habe bereits am 27. November stattgefunden, sei | |
| aber auf Wunsch von General Gerassimow vorher nicht angekündigt worden. Das | |
| russische Verteidigungsministerium habe um das Gespräch gebeten, sagte der | |
| Sprecher. (rtr) | |
| ## Verteidigungspakt Nordkorea-Russland tritt in Kraft | |
| Eine ukrainische Delegation hat sich mit hochrangigen Mitarbeitern der | |
| künftigen Regierung des gewählten Präsidenten Donald Trump getroffen. Das | |
| sagten mit dem Vorgang vertraute Personen. Die Ukrainer seien von Andrij | |
| Jermak, einem Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, | |
| angeführt worden. Der designierte Nationale Sicherheitsberater, Mike Waltz, | |
| und der künftige Ukraine-Beauftragte, Keith Kellogg, nahmen auf Seite des | |
| Trump-Teams an den Gesprächen teil, heißt es. | |
| Der im Juni vereinbarte „Umfassende Strategische Partnerschaftsvertrag“ | |
| [2][zwischen Nordkorea und Russland] tritt in Kraft. Die | |
| Ratifizierungsurkunden wurden ausgetauscht, meldet die nordkoreanische | |
| Nachrichtenagentur KCNA. Der Verteidigungspakt sieht militärische | |
| Unterstützung vor, falls eine der Parteien bewaffneter Aggression | |
| ausgesetzt ist. Nordkorea hat über zehntausend Soldaten nach Russland | |
| entsandt, die in die Kämpfe mit der ukrainischen Armee eingreifen sollen. | |
| Weder Nordkorea noch Russland haben die Entsendung der Truppen oder | |
| Waffen-Lieferungen bestätigt. | |
| SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich weist auf Risiken der Stationierung von | |
| US-Mittelstreckenraketen in Deutschland hin. „Die Flugkörper verfügen über | |
| eine sehr kurze Vorwarnzeit und eröffnen neue militärische Fähigkeiten | |
| zugunsten der offensiven Strategie der US-Streitkräfte“, sagt er in Berlin. | |
| „Die Stationierung der US-Mittelstreckenraketen erhöht die Gefahr einer | |
| unbeabsichtigten militärischen Eskalation, die vor allem das Primat der | |
| Politik aushebeln könnte.“ Deutschland müsse seine Verteidigungsfähigkeit | |
| erhöhen, aber er wünsche sich eine Diskussion darüber. Die Bundesregierung | |
| hatte mit den USA die Stationierung ab 2026 vereinbart, bis die Europäer | |
| eigene Mittelstreckenraketen entwickelt haben. | |
| Bundeskanzler Olaf Scholz schließt die Entsendung deutscher Bodentruppen in | |
| die Ukraine zum gegenwärtigen Zeitpunkt aus. Dies komme „nicht in | |
| Betracht“, sagt Scholz bei der Regierungsbefragung im Deutschen Bundestag. | |
| Darin sei er sich mit Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und | |
| Verteidigungsminister Boris Pistorius einig. Baerbock habe dies in einer | |
| Aussage vom Dienstag auch nicht anders angedeutet. Die Ministerin sei | |
| gefragt worden, ob eine Entsendung deutscher Truppen nach einem | |
| Waffenstillstand in der Ukraine möglich wäre, führt Scholz aus. Auf diese | |
| hypothetische Frage habe Baerbock versucht, „eine diplomatische Antwort zu | |
| geben“, sagt Scholz. | |
| Bundeskanzler Olaf Scholz schließt auch die Vorbereitung einer möglichen | |
| Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine aus, wie er in der | |
| Regierungsbefragung im Bundestag betont. Die Frage des FDP-Abgeordneten | |
| Marcus Faber, ob er zumindest jetzt mit der viermonatigen Ausbildung | |
| ukrainischer Soldaten zur Bedienung des Taurus beginnen wolle, um seinem | |
| Nachfolger alle Optionen offenzuhalten, verneint Scholz. „Aus meiner Sicht | |
| ist es ganz klar, ich halte es für falsch, diese Entscheidung zu treffen, | |
| und deshalb macht eine Ausbildung keinen Sinn“, sagt der Kanzler. | |
| Die Nato-Außenminister haben sich nach Angaben von [3][Generalsekretär Mark | |
| Rutte] auf ihrem Treffen in Brüssel eindeutig zu einer weiteren | |
| Unterstützung der Ukraine bekannt. „Gestern Abend war man sich rund um den | |
| Tisch klar darüber einig, dass die Hilfe für die Ukraine, insbesondere bei | |
| ihrer Infrastruktur, Priorität haben muss“, sagt Rutte am zweiten Tag des | |
| Treffens vor Journalisten. „Ich bin zuversichtlich, die Verbündeten werden | |
| dem in den kommenden Tagen und Wochen nachkommen und dafür sorgen, dass sie | |
| der Ukraine alles, was ihnen möglich ist, zur Verfügung stellen.“ | |
| Kreml-Sprecher Dmitri Peskow zufolge gibt es noch keinen Grund für | |
| Verhandlungen über die Beendigung des Krieges in der Ukraine. Dies sagte | |
| Peskow am Mittwoch der Zeitung „Iswestija“ in einer Stellungnahme zu | |
| Äußerungen über mögliche Friedensgespräche, die seit dem Sieg von Donald | |
| Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen im November immer häufiger gemacht | |
| werden. „Viele Länder haben ihre Bereitschaft erklärt, ihr Territorium (für | |
| Verhandlungen) zur Verfügung zu stellen. Und wir sind allen Ländern für | |
| diesen guten Willen dankbar, auch Katar.“ Katar hat seit Beginn des Krieges | |
| mehrere Rückführungen von ukrainischen Kindern aus dem Konfliktgebiet nach | |
| Russland vermittelt. (rtr) | |
| 5 Dec 2024 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Pistorius-wird-nicht-SPD-Kanzlerkandidat/!6050901 | |
| [2] /Nordkoreaner-im-Visier/!6050444 | |
| [3] /Nato-Aussenministertreffen/!6050305 | |
| ## TAGS | |
| Wolodymyr Selenskij | |
| Schwerpunkt Krieg in der Ukraine | |
| Nordkorea | |
| Boris Pistorius | |
| Joe Biden | |
| Schwerpunkt Krieg in der Ukraine | |
| Nato | |
| Schwerpunkt Krieg in der Ukraine | |
| USA | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Mögliches Ende des Ukrainekriegs: Frieden könnte machbar sein | |
| Der designierte US-Präsident Trump will ein Ende des Krieges verhandeln. | |
| Das mag aberwitzig erscheinen – aber es könnte Verhandlungsspielräume | |
| geben. | |
| Nato-Außenministertreffen: Nato-Chef Mark Rutte teilt aus | |
| Generalsekretär Mark Rutte kritisiert beim Nato-Außenministertreffen | |
| Russland und Nordkorea. Die Bedrohung sei von „globaler Natur“. | |
| Ökonom über Sanktionen gegen Russland: „Russland wird immer probieren, die … | |
| Mit gezielten Maßnahmen gegen Öltanker versucht die EU erneut, Russlands | |
| Wirtschaft in die Knie zu zwingen. Doch das ist nicht einfach, sagt der | |
| Handelsökonom Julian Hinz. | |
| Waffenlieferungen in die Ukraine: Biden will neues Hilfspaket für die Ukraine�… | |
| Biden will den Kongress über ein weiteres Ukraine-Paket informieren. Es | |
| soll Panzerabwehrraketen, Drohnen und Luftabwehrsysteme beinhalten. |