| # taz.de -- Streit um Antisemitismus: Trotzkisten verlassen Linkspartei | |
| > Die Gruppe Sozialismus von unten um Christine Buchholz verlässt die | |
| > Linke. Sie solidarisiert sich mit ihrem ausgeschlossenen Mitglied Ramsis | |
| > Kilani. | |
| Bild: Austritt nach 20 Jahren in der Linken: Christine Buchholz | |
| Nach dem Ausschluss des [1][Palästina-Aktivisten und Neuköllner | |
| Linken-Mitglieds Ramsis Kilani] aufgrund israelfeindlicher und auch | |
| Hamas-verherrlichender Aussagen ziehen sich weitere Mitglieder der Partei | |
| zurück. Sozialismus von unten, eine Abspaltung des in der Linken | |
| organisierten trotzkistischen Netzwerks Marx 21, dem Kilani angehört, hat | |
| in einer Erklärung seinen Mitgliedern empfohlen, „die Arbeit in der Linken | |
| zu beenden“. | |
| Die einige Dutzend Personen umfassende Gruppe Sozialismus von unten hatte | |
| sich vor einem Jahr von Marx 21 abgespalten und sich auf den Aufbau einer | |
| eigenständigen Gruppe fokussiert. Nach dem [2][Bundesparteitag der Linken | |
| in Halle/Saale] im Oktober wurde der Schritt hin zu einer | |
| parteiunabhängigen Organisierung bekräftigt. | |
| Nun folgt der letzte Schritt. Der Partei wird „politisches Versagen“ | |
| vorgeworfen, weil sie sich „nicht der Hetze von Teilen der Medien | |
| entgegenstellt, die Linke habe ein Antisemitismusproblem“. Kilani war mit | |
| provozierenden Äußerungen im Zuge einer aus dem Ruder gelaufenen | |
| [3][Debatte um eine Antisemitismus-Resolution] auf dem Landesparteitag der | |
| Berliner Linken im Oktober öffentlich bekannt geworden. | |
| Sozialismus von unten stellt ebenso wie Marx 21 das Existenzrecht Israels | |
| infrage, plädiert für eine Einstaatenlösung und verteidigt pauschal das | |
| „Recht auf Widerstand“. Der Ausschluss Kilanis aufgrund dieser Positionen | |
| wird als „Attacke auf alle Teile der Linken, die in der Bewegung für | |
| Solidarität mit Palästina aktiv sind“, gewertet. | |
| ## Chirstine Buchholz geht | |
| Mit dem Abgang von Sozialismus von unten verlässt auch eine prominente | |
| Linke die Partei: Die in Treptow-Köpenick organisierte ehemalige | |
| Bundestagsabgeordnete [4][Christine Buchholz]. In ihrer Austrittserklärung | |
| wirft sie der Linken-Führung vor, sich nicht vor den öffentlich | |
| angegriffenen Kilani gestellt zu haben: „Diese Feigheit ist die Kehrseite | |
| der absoluten Zaghaftigkeit, den Genozid in Gaza und die deutsche | |
| Mittäterschaft anzuklagen.“ | |
| Als Zentrum der Marx 21-Aktiven und auch ihrer beiden Abspaltungen gilt der | |
| Bezirksverband Neukölln. Dieser hatte das Mittel von | |
| Parteiausschlussverfahren kritisiert. Nach Informationen der taz ist es | |
| dort im Zuge der Ankündigung von Sozialismus von unten bislang zu einem | |
| Parteiaustritt gekommen. Eine Schwächung der Parteistrukturen werde nicht | |
| erwartet. Die Neuköllner Linke hat zuletzt mit Hunderten Aktiven, darunter | |
| vielen von Marx 21, den Haustürwahlkampf gestartet, um die Kandidatur von | |
| Ferat Koçak, Mitglied des Abgeordnetenhauses, als Direktkandidat für den | |
| Bundestag zu unterstützen. | |
| In der Partei gab es zuletzt Stimmen, konsequenter gegen die | |
| trotzkistischen Gruppierungen vorzugehen. So hatte der Berliner Abgeordnete | |
| Sebastian Schlüsselburg, der im Zuge des Streits um Antisemitismus in der | |
| Berliner Linken selbst ausgetreten war, „Unvereinbarkeitsbeschlüsse mit | |
| Sekten wie ‚Marx21‘, ‚Palästina spricht‘ oder ‚Sozialismus von unten… | |
| gefordert. | |
| 16 Dec 2024 | |
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| ## AUTOREN | |
| Erik Peter | |
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