| # taz.de -- Klimafreundliches Heizen: NGOs legen Empfehlungen für kommunale W�… | |
| > Neun Umweltorganisationen warnen in einem Positionspapier vor | |
| > Scheinlösungen wie Wasserstoff. Sie fordern die soziale Abfederung der | |
| > Wärmewende. | |
| Bild: Noch heizt die überwiegende Mehrheit der Verbraucher:innen mit klimasch�… | |
| Berlin taz | Umweltorganisationen warnen Kommunen davor, bei der | |
| Wärmeplanung auf Wasserstoff oder Biomethan zu setzen. Diese Lösungen seien | |
| Kostenfallen, heißt es in einem gemeinsamen Positionspapier von Greenpeace, | |
| dem Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), dem Deutschen Naturschutzring, | |
| PowerShift und fünf anderen. [1][In dem Papier] halten die NGOs fest, wie | |
| ihrer Meinung nach eine nachhaltige und sozial verträglich Wärmeplanung | |
| aussehen soll. | |
| Der Hintergrund: Die Wärmeversorgung ist in Deutschland für einen großen | |
| Teil der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Die Bundesrepublik will bis | |
| 2045 klimaneutral sein. Dazu müssen fossile Heizungen nach und nach durch | |
| klimaneutrale Wärmequellen ersetzt werden, das ist die sogenannte | |
| Wärmewende. Noch heizt die überwiegende Mehrheit der Verbraucher:innen | |
| mit klimaschädlichem Gas oder Öl. Damit Hauseigentümer:innen bei der | |
| Umstellung Planungssicherheit haben, [2][hatte die Ampel-Regierung im | |
| vergangenen Jahr Städte und Gemeinden verpflichtet,] Pläne für eine | |
| klimaneutrale Wärmeversorgung von Gebäuden in ihrem Einzugsbereich | |
| aufzustellen. Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern müssen bis 2026 diese | |
| Pläne erstellt haben, kleinere Gemeinden bis 2028. | |
| „In vielen Kommunen läuft dieser Prozess jetzt“, sagt Mira Jäger von | |
| Greenpeace. Vielerorts finden politische Beratungen und | |
| Informationsveranstaltungen statt. Für diesen Prozess wollen die neun | |
| Organisationen Impulse geben. Der zentrale Punkt: Bei ihrer Planung sollten | |
| Kommunen schnell ausschließen, dass sie auf Wasserstoff oder Biomethan | |
| setzen. „Das sind Scheinlösungen“, sagt Jäger. | |
| Denn Wasserstoff wird aller Wahrscheinlichkeit nach extrem teuer werden. | |
| Biomethan wird nicht im ausreichenden Maße zur Verfügung stehen, um damit | |
| im großen Maßstab zu heizen, ist Jäger überzeugt. Punktuell sei der Einsatz | |
| in kleinen Projekten vor Ort möglicherweise sinnvoll. Aber die Produktion | |
| von Biomethan könne nicht in ausreichendem Maße hochskaliert werden, ohne | |
| die Ökosysteme massiv zu belasten. „Wir haben nicht nur eine Klimakrise, | |
| sondern auch eine Biodiversitätskrise“, betont Jäger. Deshalb müssten bei | |
| der Produktion von Biomethan Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigt werden | |
| – was die produzierbare Menge einschränke. | |
| ## Neue Heizung ohne Mieterhöhung | |
| Statt auf Scheinlösungen sollten Städte und Gemeinden auf machbare Lösungen | |
| wie Wärmepumpen oder nachhaltige Wärmenetze setzen – und so schnell wie | |
| möglich mit der Planung und Umsetzung anfangen. „Je schneller das beginnt, | |
| desto kostengünstiger wird der Umstieg“, sagt Jäger. „Und umso mehr | |
| Planungssicherheit bekommen die Bürgerinnen und Bürger.“ | |
| Ein Grund, warum Kommunen möglicherweise Wasserstoff oder Biomethan | |
| favorisieren: Sie hoffen, so [3][ihre Gasnetze] weiter betreiben zu können. | |
| Damit sendeten sie ein falsches Signal aus und wiegen die Bürger:innen | |
| in falscher Sicherheit, sagt Jäger. Denn Verbraucher:innen könnten | |
| glauben, sie könnten heizen wie bisher. Damit Bürger:innen nicht | |
| überrascht werden, sollen die Kommunen mit der Wärmeplanung über die | |
| beabsichtigte Stilllegung von Gasverteilnetzen informieren, heißt es in dem | |
| Positionspapier. | |
| Außerdem fordern die Organisationen, dass Städte und Gemeinden die | |
| Wärmewende sozial abfedern. Der Bund fördert den Austausch von Heizungen | |
| mit Zuschüssen. Die Kommunen sollten in den von ihnen vermieteten Wohnungen | |
| dafür sorgen, dass der Austausch warmmietenneutral erfolgt, sagt Jäger. Das | |
| bedeutet: Mieter:innen werden an den Ausgaben für die neue Heizung und | |
| Sanierung des Gebäudes nur soweit beteiligt, wie sie Heizkosten einsparen. | |
| Zudem sollten Kommunen Bürger:innen mit Beratungsangeboten unterstützen, | |
| fordern die Organisationen. | |
| 15 Nov 2024 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://www.greenpeace.de/publikationen/20241114-greenpeace-positionspapier… | |
| [2] /Neues-Gesetz-zur-Waermewende/!5969808 | |
| [3] /Ohne-fossile-Energie/!6014743 | |
| ## AUTOREN | |
| Anja Krüger | |
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