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# taz.de -- Wasserstofffirma HH2E: Plötzlich insolvent
> Die Hamburger Firma HH2E wollte ab 2025 in Lubmin den Energieträger der
> Zukunft erzeugen. Nun ist der Investor abgesprungen.
Bild: Habecks Flaggschiff, die Hamburger Firma HH2E, ist insolvent
Freiburg taz | Die in Hamburg ansässige HH2E, eines der ambitioniertesten
Wasserstoffunternehmen in Deutschland, ist insolvent. Die Firma hatte
geplant, bis zum Jahr 2030 Elektrolyseure mit zusammen 4.000 Megawatt
Leistung aufzubauen und [1][somit 40 Prozent der von der Bundesregierung
anvisierten Wasserstoffkapazitäten] zu schaffen.
Nun aber lehnte der Mehrheitseigner, die britische Foresight Group, die
Finanzierung des ersten HH2E-Werks im vorpommerschen Lubmin ab. Auf dem
Gelände des früheren Atomkraftwerks Greifswald sollte für 45 Millionen Euro
eine 1.000-Megawatt-Anlage entstehen, um dort mittels überschüssigem Strom
Wasserstoff (H2) zu erzeugen.
Die Inbetriebnahme der ersten Stufe war für 2025 vorgesehen. Ein zweites
Projekt ist weiterhin in Thierbach bei Borna in Sachsen geplant.
Doch jetzt fehlt es an etwas Existenziellem: an Geld. Im Jahresabschluss
von 2023 weist die HH2E AG einen Fehlbetrag von fast 4,7 Millionen Euro
aus. Der Vorstand resümiert bereits, die „Unternehmensfortführungsprognose�…
stehe „unter der Annahme erfolgreicher Kapitalbeschaffungsmaßnahmen“.
## „Habecks Frontrunner“
Im [2][Zuge des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung, so schreibt die
Firma nun, versuche sie, „einen neuen Investor zu gewinnen], der die
ehrgeizigen Ziele der HH2E-Gruppe im Bereich erneuerbare Energien
unterstützt“.
Ehrgeizig war die Firma zweifellos – immer präsent, wenn in Deutschland
[3][die künftige Wasserstoff-Welt] ausgehandelt wurde. „Große Pläne und
professionelles Marketing – das Auftreten der Firma HH2E war regelrecht
beeindruckend“, schreibt der Wasserstoff-Blog Hydrogeit.aus Anlass der
Insolvenz.
Einer der HH2E-Gründer bezeichnete das Unternehmen, das 2020 zeitgleich mit
der Nationalen Wasserstoffstrategie der Bundesregierung startete, einmal
als „Frontrunner [4][bei der grünen Wasserstofferzeugung“]; in den Medien
war von „Habecks Flaggschiff“ die Rede. Unterdessen beschreibt das
Lobbyregister des Bundestags HH2E als ein „schnell wachsendes Unternehmen
für grüne Energie“, das „gegründet wurde, um sofortige Veränderungen
herbeizuführen“. Zumindest hinter dem Wort „sofortig“ stehen nun
Fragezeichen.
14 Nov 2024
## LINKS
[1] /Kooperation-mit-Norwegen/!5903992
[2] https://www.hh2e.de/energiewende/hh2e-ag-leitet-erfolgreich-eigenverwaltung…
[3] /Hoffnungstraeger-fuer-die-Klimaneutralitaet/!6041432
[4] /Antrieb-von-Oeko-Autos/!6007588
## AUTOREN
Bernward Janzing
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Wasserstoff
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