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# taz.de -- DFB-Fußballerinnen gegen Männer-Gewalt: Und was machen die Männe…
> Beim DFB engagieren sich vornehmlich die Nationalspielerinnen gegen
> Gewalt gegen Frauen. Dabei könnten die männlichen Kollegen vorbildhaft
> wirken.
Bild: Aktivistinnen protestieren im italienischen Salerno gegen Gewalt gegen Fr…
Über 87.000 Herzen sind den deutschen Fußballerinnen allein auf Instagram
binnen weniger Tage für ihr kleines Filmchen zugeflogen. Betitelt war es
mit der Botschaft: „Wir im Team vereint gegen Gewalt gegen Frauen“.
Parallel ließ der DFB die Medien wissen, dass das Frauen-Nationalteam auch
in diesem Jahr wieder die UN Women [1][Deutschland-Kampagne „Orange the
World“], die sich gegen Gewalt an Frauen einsetzt, unterstützen würde. Es
wurde auf die gestiegenen Zahlen der Gewaltvorfälle in Deutschland
aufmerksam gemacht und auf die Aktion bei den anstehenden Länderspielen
gegen die Schweiz und Italien. Auf den Trikots der Frauen wird das
orangefarbene Erkennungszeichen der Kampagne zu sehen sein.
Eindrücklicher wirkt [2][die kleine Filmaufnahme der Nationalspielerinnen.]
Sie nehmen die Perspektive der Betroffenen ein. Sie halten klassische Sätze
der Relativierung auf Schildern vor die Kamera wie „Es war nicht so
schlimm“ oder „Es war auch meine Schuld“, um diese dann zu korrigieren. �…
war so schlimm“ und „Es war nicht meine Schuld“. Es ist ein Aufruf an die
Betroffenen, Gewalt und ihre Urheber nicht zu verharmlosen.
Ein gutes Engagement. Wo aber bleibt beim DFB die Perspektive auf die
potentiellen Täter und das Nachdenken über deren Verhalten? Warum wird es
nicht als gemeinsame Aufgabe verstanden, dass sowohl das Frauenteam als
auch das Männerteam ihre Möglichkeiten der Ansprache ausschöpfen. Der DFB
könnte darauf verweisen, dass bei den Männern gerade keine Länderspiele
anstehen und man im Jahr 2021 ein Zeichen gegen Gewalt gegen Frauen gesetzt
hat, zu dessen Gelingen damals Männer-Bundestrainer Hansi Flick und
Torhüter Manuel Neuer ihren Beitrag leisteten.
## Keine Angelegenheit der Frauen
Aber der Blick auf die potentiellen Täter ist keine optionale
Angelegenheit, sondern muss Tag für Tag und Jahr für Jahr mitgedacht
werden. Und wer könnte heranwachsende Männer für dieses Thema besser
sensibilisieren als ihre großen Vorbilder aus dem Nationalteam? Das
Engagement gegen Männergewalt vornehmlich den Frauen zu überlassen, kann
kein erfolgversprechendes Konzept sein.
Zumal Vertreter des Männerprofifußballs immer wieder wegen Gewalt gegen
Frauen für Schlagzeilen sorgen. Es sei nur an [3][Jérôme Boateng], Dani
Alves, Robinho, Mason Greenwood oder Nico Schulz erinnert. Immer wieder ist
dabei eine große Angst der Männervereine zu beobachten, diese Vorfälle
könnten ein großes Publikum erreichen.
Vermeiden können sie das meist nicht, die Zurückhaltung der Klubs ist aber
auch ein Statement und entfaltet seine Wirkung. Sicherlich, der FC Augsburg
und Bayern München haben diese Woche ihre Stadien orange illuminiert. Die
Flutlichtmasten des ausrangierten Schalker Parkstadions haben ebenfalls
orange geleuchtet. Und es mag zudem ein paar unbeachtete Aktionen gegeben
haben. Der DFB hat es indes verpasst, ein klares gemeinsames Zeichen zu
setzten.
29 Nov 2024
## LINKS
[1] /Weltweiter-Tag-gegen-Gewalt-an-Frauen/!6051135
[2] https://www.instagram.com/p/DCylZrwMV6E/?hl=de
[3] /Jerme-Boateng-wieder-vor-Gericht/!6013695
## AUTOREN
Johannes Kopp
## TAGS
Deutscher Fußballbund (DFB)
Gewalt gegen Frauen
Kolumne Press-Schlag
Schwerpunkt Femizide
Frauenfußball
Schwerpunkt Femizide
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