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# taz.de -- Vorkampf von Paul vs. Tyson: Weltklasse, aber halt weiblich
> Kurz vor der Kirmesveranstaltung wird wirklich gekämpft: Katie Taylor und
> Amanda Serrano boxen auf höchstem Niveau.
Bild: Katie Taylor (re.) und Amanda Serrano beim WM-Kampf in Arlington/Texas
Boxen an diesem Wochenende? Nix als Kirmesboxen, denn sportlichen Wert
besaß das Gekloppe zwischen Jake Paul und Mike Tyson kaum.
Und doch war da Weltklasse: [1][Katie Taylor] aus Irland verteidigte
erfolgreich ihren WM-Titel im Superleichtgewicht gegen [2][Amanda Serrano]
aus Puerto Rico, Weltmeisterin im Federgewicht.
Es waren die aktuell weltbesten Profiboxerinnen, die die Veranstalter des
[3][Tyson-Paul-Karnevals] ins Vorprogramm steckten, damit wenigstens ein
paar Freunde qualitätsvollen Boxens in die Arena kamen.
Taylor siegte nach Punkten, wie sie [4][im April 2022] schon einmal
gewonnen hatte. Aber dieses Mal war vieles anders: Taylor wurde ausgebuht.
Serrano war aktiver und aggressiver, auch wenn Taylor gute Konter gelangen.
In der 8. Runde wurde Taylor nach einem Kopfstoß ein Punkt abgezogen. Das
sorgte für noch mehr Argumente, warum Taylors Sieg vom Publikum nicht
akzeptiert wurde.
## Teilzeitfeminist Jake Paul
Noch etwas war anders als [5][2022]. Damals waren Taylor und Serrano die
beiden ersten Frauen, die im New Yorker Madison Square Garden als
Hauptkämpferinnen antraten. Besonders feiern ließ sich dafür … [6][Jake
Paul]. Der ist nämlich nicht nur der Mann, der seine eher knappen
boxerischen Fähigkeiten gegen den 58-jährigen Mike Tyson beweisen wollte,
sondern er ist auch Serranos Promoter, der auf Pressekonferenzen höhere
Kampfbörsen für Frauen fordert.
Beim Kirmesbattle erhielt Teilzeitfeminist Paul mindestens 20 Millionen
Dollar, es können auch 40 Millionen sein. Bei Tyson bewegen sich die
Gerüchte zwischen 50 und 100 Millionen Dollar.
Taylor und Serrano erhielten vermutlich jeweils circa 6 Millionen Dollar.
Einerseits ist das die mit Abstand höchste Kampfbörse im Frauenboxen ever,
andererseits ist es irgendwo zwischen 6 und 12 Prozent dessen, was Mike
Tyson an jenem Abend ausgezahlt bekam.
Gekämpft wurde übrigens über zehn Runden, dabei hatte sich gerade Amanda
Serrano zuletzt mit einem gewissen Karriererisiko erfolgreich dafür
eingesetzt, dass Frauen wie die Männer boxen: 12 Runden à 3 Minuten. Die
acht Runden, die die Veranstalter Mike Tyson zumuten wollten, waren
übrigens nur 2 Minuten lang.
Der gesellschaftliche Rückschritt in einem Satz: Zwei ihrem Sport nicht
gewachsene Männer, die beide Donald Trump unterstützen, lassen sich
unglaubliche Geldsummen auszahlen und sorgen zugleich dafür, dass zwei
wahre Weltklasseathletinnen irgendwo im Vorprogramm ihres Kampfs
verschwinden.
17 Nov 2024
## LINKS
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[2] /WM-Kampf-im-Frauenboxen/!5993124
[3] /Comeback-von-Mike-Tyson/!6045924
[4] /Kampf-um-die-Zukunft-des-Frauenboxens/!5849337
[5] /WM-im-Frauenboxen/!5847608
[6] /Ein-Influencer-als-Profiboxer/!6004815
## AUTOREN
Martin Krauss
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Boxen
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