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# taz.de -- Darts-EM in Dortmund: Boomende Außenseiter
> Die European Tour hat so viele Zuschauer angezogen wie noch nie und will
> weiter wachsen. Beim Saisonfinale staunen die Fans über taumelnde
> Favoriten.
Bild: Zielsicher: Ritchie Edhouse ist Darts-Europameister
Berlin taz | Wenn um den Jahreswechsel die besten Dartspieler des Planeten
in London um den WM-Titel kämpfen, versammelt sich ein großer Teil der
deutschen Sportgemeinde vor den Fernsehgeräten und schaut den
Pfeileschmeißern zu. Die Europameisterschaft findet weitaus weniger
Interesse. Noch.
Denn das Event, das am Wochenende in der Dortmunder Westfalenhalle zum 17.
Mal stattfand, hat es durchaus in sich. Die [1][European Darts
Championship] brachte die 32 besten Spieler der European Tour zusammen. In
einem Wettbewerb voller Überraschungen setzten sich Underdogs durch,
während Favoriten früh die Bühne räumten.
Bereits in der ersten Runde verabschiedeten sich die ersten Favoriten.
Gerwyn Price, ein ehemaliger Weltmeister, verlor gegen den wenig bekannten
Daryl Gurney mit 3:6. Auch der Weltranglistenvierte Rob Cross stolperte,
als er ebenfalls mit 3:6 unterlag – und das gegen den 26. im Ranking der
European Tour, James Wade.
Auch Titelverteidiger Peter Wright verabschiedete sich früh. Das hat schon
Tradition bei der EM. In den vergangenen fünf Jahren schieden sämtliche
Titelverteidiger in der ersten Runde raus. Nun also auch Peter Wright, der
gegen seinen Kontrahenten Jermaine Wattimena kein einziges Leg erzielen
konnte. Auch [2][Jungstar Luke Littler] schied in der ersten Runde aus.
Der deutsche Favorit Martin Schindler, der für das Turnier auf die eins
gesetzt wurde, musste sich trotz eines beachtlichen Durchschnitts von 96,59
Punkten geschlagen geben. Sein Gegner Dirk van Duijvenbode aus den
Niederlanden konnte im Schnitt noch fünf Punkte mehr erzielen.
## Erstaunliches Niveau
An diesem Abend überschritten fünf von sieben Gewinnern der ersten Runde
die Marke von 100 Punkten im Durchschnitt – ein Niveau, bei dem sich auch
der „German Giant“ Gabriel Clemens geschlagen geben musste. Er bekam es mit
dem ehemaligen Weltmeister Michael van Gerwen zu tun und unterlag ihm
deutlich mit 1:6. Immerhin schaffte es Ricardo Pietreczko in die zweite
Runde.
Das Publikum dankte es ihm. Knapp 31.000 Zuschauer, [3][so viele wie noch
nie], waren zum Saisonfinale in die Westfalenhalle gekommen. Für die
insgesamt 13 Turniere der European Tour vermeldete der Veranstalter mit
300.000 verkauften Tickets eine neue Bestmarke. Und die PDC Europe, die
Organisation der Professional Darts Corporation (PDC) will weiter wachsen.
Bereits im kommenden Jahr soll ein weiteres Turnier und 2026 soll ein
weiteres Ausrichterland hinzukommen.
In diesem Jahr blieb es bei der EM auch in der zweiten Runde spannend. Da
verabschiedete sich der Weltranglistenzweite und Weltmeister des
vergangenen Jahres, Michael Smith. Der amtierende Weltmeister und
Weltranglistenerste Luke Humphries schaffte es immerhin ins Viertelfinale.
Dort war auch für ihn Schluss – genauso wie für Ricardo Pietreczko. Mit dem
Viertelfinale gegen Danny Noppert, das bis in den Decider ausgefochten
wurde, kann der Deutsche dennoch zufrieden sein. So weit war er bei einem
European-Tour-Turnier noch nicht gekommen.
Danny Noppert war der letzte der Favoriten im Feld. Er schied im Halbfinale
aus. Und so kam es im Finale zum Duell der Weltranglistenplätze 39 und 40 –
ein kurioser Showdown der Außenseiter. Der Brite Ritchie Edhouse nutzte die
Chance und setzte sich souverän mit 11:3 gegen Jermaine Wattimena durch.
Edhouse kassiert dafür 120.000 Pfund Preisgeld (ca.144.000 Euro).
28 Oct 2024
## LINKS
[1] https://www.pdc.tv/tournament/european-tour
[2] /Luke-Humphries-gewinnt-Darts-WM/!5980026
[3] /Liebe-zum-Dartsport/!5903899
## AUTOREN
Luisa Holzkamp
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Darts
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