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# taz.de -- Kinder fragen, die taz antwortet: Wie wurden Menschen erfunden?
> Wir beantworten Fragen von Kindern. Yara, 6 Jahre, möchte wissen: Wie
> wurden Menschen erfunden?
Bild: Die Urmenschen gab es wirklich – und es waren nicht Adam und Eva
Gute Frage! Denn dass Menschen wirklich erfunden wurden, davon waren bis
vor ein paar hundert Jahren eigentlich alle überzeugt. Damals dachten die
Menschen tatsächlich, sie seien von Gott erschaffen worden. An welchen Gott
oder an welche Götter sie dabei genau glaubten, machte fast keinen
Unterschied.
Auch in der Bibel steht zum Beispiel: „Dann sprach Gott: Lasst uns Menschen
machen als unser Abbild, uns ähnlich.“ Im Mittelalter hatte die [1][Kirche]
so viel Einfluss, dass sich kaum jemand traute, an dieser Idee zu zweifeln.
Irgendwann begannen dann aber immer mehr Leute zu hinterfragen, ob wirklich
ein Gott die Menschen erschaffen hat. Aber woher sollen wir sonst kommen?
Vor 165 Jahren hat ein britischer Wissenschaftler namens Charles Darwin das
herausgefunden. Er konnte zeigen, dass es keinen Gott braucht, der die
Menschen erfunden hat. Was Darwin entdeckt hat, nennt sich „Evolution“. Ein
Freund, der Biologie studiert, hat mir erklärt, wie das funktioniert.
Lange bevor es auf der Erde Menschen gab, haben hier schon [2][andere
Tiere] gelebt. Sie waren am Anfang ganz klein und einfach aufgebaut. Über
die Zeit – und wir sprechen hier von vielen Millionen von Jahren – haben
sich aus diesen winzigen Tieren größere und kompliziertere entwickelt. Neue
Tierarten sind entstanden, und die Arten, die am besten an ihre Umwelt
angepasst waren, haben überlebt. [3][So ist irgendwann auch der Mensch
entstanden]. Er teilt seine Vorfahren mit den heutigen Affen.
Trotzdem ist der Mensch irgendwie eine Erfindung. Denn wenn wir „Mensch“
sagen, meinen wir ja nicht eine Tierart. Und obwohl wir eigentlich Tiere
sind, sehen wir uns selbst nicht so. Man könnte also sagen, der Mensch hat
sich selbst erfunden: als Gegenteil des Tiers.
## Was sagt der Ethiklehrer?
Aber wie kam es zu dieser Unterscheidung? Ich habe mal meinen ehemaligen
Ethiklehrer gefragt. „Die Idee, dass wir Menschen über den Tieren stehen,
stammt von den alten Griechen“, erklärt er. „Sie haben festgestellt, dass
nur der Mensch Vernunft besitzt.“ Vernunft zu haben bedeutet, über sich
selbst nachdenken zu können. „Weil der Mensch gemerkt hat, dass nur er das
kann, fühlt er sich überlegen.“
Diese Unterscheidung zwischen Mensch und „Tier“ wurde über die Jahrhunderte
weitergegeben – bis heute. Vielleicht müssten wir uns aber öfter mal als
Tiere wahrnehmen, um einzusehen, dass wir die Natur zum Leben brauchen. Das
wäre doch vernünftig.
5 Nov 2024
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## AUTOREN
Nico Preikschat
## TAGS
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