Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Solidemo für Antifaschisten: Wärme für den Eisbär
> Thomas J., genannt Nanuk, ein vermeintlicher Mitstreiter von Lina E.
> wurde vor zwei Wochen festgenommen. In Berlin wurde für ihn demonstriert.
Bild: Soli-Demo für „Nanuk“ vor der JVA Moabit
Ein Eisbär, der auf einem Felsen steht: Mit diesem Motiv warben
linksradikale Gruppen für eine Solidaritätsdemonstration für einen vor
knapp zwei Wochen verhafteten Brandenburger Antifaschisten, der den
Aliasnamen Nanuk trägt. Das Wort steht in der Inuit-Sprache für Eisbär. Der
48-jährige Thomas J. trägt diesen Spitznamen auch, weil er den Song „Ich
möchte ein Eisbär sein“ mag. Dieser schallte dann auch aus den
Lautsprecherwagen der Demonstration, die am frühen Samstagabend einmal um
die Justizvollzugsanstalt (JVA) Moabit führte.
Dort ist [1][Thomas J. inhaftiert, seitdem ihn Zielfahnder des sächsischen
Kriminalamtes in Berlin festnahmen], nachdem er etwa anderthalb Jahre
untergetaucht war. Die Justiz beschuldigt ihn, eine kriminelle Vereinigung
unterstützt zu haben, indem er sich ihr als Kampfsporttrainer zur Verfügung
gestellt habe und an einem Überfall in Eisenach beteiligt gewesen sei. Mit
der kriminellen Vereinigung ist jene Gruppe von Antifaschist*innen um
die Leipzigerin Lina E. gemeint, die in den Jahren 2018 bis 2020 in
verschiedenen ostdeutschen Städten militant gegen Neonazis vorgegangen ist.
Im vergangenen Jahr wurde Lina E. im Antifa-Ost-Verfahren in Leipzig zu
einer Haftstrafe von mehr als fünf Jahren verurteilt. Auch drei
Mitangeklagte hatten mehrjährige Haftstrafen erhalten. Wie bei den bereits
Verurteilten stammen auch die Vorwürfe gegen Thomas J. zum Teil von einem
Kronzeugen, der nach dem Vorwurf sexueller Übergriffigkeit erst aus der
linken Szene ausgeschlossen wurde und dann bei den Sicherheitsbehörden
auspackte.
Auf der Demonstration wurde eine Grußadresse von Andreas Krebs verlesen,
ein in der JVA Tegel inhaftierter Linksradikaler, der sich für die Rechte
von Gefangenen einsetzt. In Redebeiträgen wurde auch auf die Repression
gegen weitere Antifaschist*innen eingegangen, wie die in [2][Nürnberg
inhaftierte Kunststudentin Hanna], die sich im Februar 2023 an Übergriffen
auf Neonazis in Budapest beteiligt haben soll und der die Auslieferung nach
Ungarn droht.
Eine Solidaritätsgruppe betonte, dass sich Antifaschist*innen
weiterhin nicht auf den Staat verlassen können, wie die Verhaftungen
zeigen. Doch die Solidaritätsarbeit steht in Berlin noch am Anfang. Knapp
250 Teilnehmer*innen, vor allem junge Antifaschist*innen, haben sich an der
Demo beteiligt.
3 Nov 2024
## LINKS
[1] /Gesuchter-Autonomer/!6044669
[2] /Anklage-wegen-Budapest-Angriffen/!6041794
## AUTOREN
Peter Nowak
## TAGS
Schwerpunkt Antifa
Lina E.
Linksextremismus
Soziale Bewegungen
Antifaschismus
Lina E.
Lina E.
Budapest
Schwerpunkt Antifa
## ARTIKEL ZUM THEMA
Podiumsdiskussion über rechte Gewalt: „Die Gewalt kam zur Antifa, nicht ande…
Zahlreiche Menschen diskutieren im SO36 über Antifa-Gegenwehr seit der
Nachwendezeit. Im Fokus: Die Solidarität mit Thomas J., genannt „Nanuk“.
Angriffe auf Neonazis in Budapest: Ungarn liefert weiteres Mitglied um Lina E. …
Tobias E. wurde als Mitglied der mutmaßlich kriminellen Vereinigung um Lina
E. in Deutschland festgenommen. Seine Anwältin kritisiert die Inhaftierung.
Gesuchter Autonomer: Kompagnon von Lina E. festgenommen
In Berlin ist ein Linker festgenommen worden, der untergetaucht war. Er
soll an mindestens einem Angriff auf Neonazis beteiligt gewesen sein.
Nach Angriffen auf Rechte in Budapest: Haftbefehl verhängt
2023 hatten Vermummte Teilnehmer einer rechtsextremen Demo teils schwer
verletzt. Nun hat der Bundesgerichtshof einen Haftbefehl verhängt.
Fahndung nach deutschen Autonomen: Gesuchte Linke wollen sich stellen
Seit einem Jahr werden neun Autonome gesucht, die in Budapest Neonazis
verprügelt haben sollen. Nun wollen sich einige stellen – unter
Bedingungen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.