# taz.de -- Angriffe auf Neonazis in Budapest: Ungarn liefert weiteres Mitglied… | |
> Tobias E. wurde als Mitglied der mutmaßlich kriminellen Vereinigung um | |
> Lina E. in Deutschland festgenommen. Seine Anwältin kritisiert die | |
> Inhaftierung. | |
Bild: Antifa-Protest in Berlin – den mutmaßlichen Gruppenmitgliedern um Lina… | |
Frankfurt am Main taz/afp | Im Zusammenhang mit dem Ermittlungskomplex um | |
[1][Lina E]. hat Ungarn den Tatverdächtigen Tobias E. ausgeliefert. E. | |
wurde am Montag am Flughafen Frankfurt am Main von Beamten des sächsischen | |
Landeskriminalamts festgenommen und in Untersuchungshaft genommen, wie die | |
Generalbundesanwaltschaft am Montag in Karlsruhe mitteilte. Ein | |
Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs habe ihm den Haftbefehl eröffnet. | |
Tobias E. wird unter anderem vorgeworfen, einer kriminellen Vereinigung in | |
Budapest um die Verurteilte Lina E. angehört zu haben, die zwischen 2018 | |
und 2020 mutmaßlich gezielte Angriffe auf Rechtsextreme verübt haben soll. | |
Zudem soll [2][Tobias E.] im Januar 2019 mit fünf bis sechs weiteren | |
Personen in einer Unterführung am Bahnhof Dessau-Roßlau vier Menschen | |
angegriffen haben, die von einer rechtsextremen Demonstration kamen. Dabei | |
soll die Gruppe um Tobias E. gezielt unter anderem mit einem Hammer und | |
einem sogenannten Totschläger die Rechtsextremen an den Kopfbereichen | |
angegriffen und sie lebensgefährlich verletzt haben. | |
Die Verteidigerin von Tobias E., Anna Luczak, kritisierte die Festnahme in | |
Deutschland: Der Haftbefehl beziehe sich auf denselben Vorwurf der | |
Mitgliedschaft in einer 2018 in Deutschland gegründeten kriminellen | |
Vereinigung, für den ihr Mandant bereits in Ungarn verurteilt sei und dort | |
über ein Jahr in Untersuchungshaft gesessen habe. | |
## Anwältin sieht keine Fluchtgefahr | |
Der Vorwurf aus dem Haftbefehl, wie etwa die Beteiligung an einer | |
Körperverletzung im Januar 2019, beruhe auf vagen Indizien. Zudem habe sich | |
Tobias E. seit 2019 dem Verfahren in Deutschland nie entzogen und wolle | |
sich diesem auch weiterhin stellen. Die erneute Haft wegen angeblicher | |
Fluchtgefahr sei daher nicht nachvollziehbar. | |
Der Fall Tobias E. ist Teil des Ermittlungskomplexes gegen die mutmaßliche | |
kriminelle Vereinigung um Lina E. Im November 2024 war [3][Johann G.], ein | |
weiteres Mitglied der Gruppe, nach vierjährigem Untertauchen in Thüringen | |
festgenommen worden. Bereits im Mai 2023 hatte das sächsische | |
Oberlandesgericht Lina E. und drei weitere Mitangeklagte zu mehrjährigen | |
Haftstrafen verurteilt. | |
Parallel dazu beginnt in München im Februar 2025 [4][der Prozess gegen | |
Hanna S.], der vorgeworfen wird, im Februar 2023 an Angriffen auf | |
Rechtsextreme in Budapest beteiligt gewesen zu sein. Die Organisation „Rote | |
Hilfe“ kritisiert die Festnahmen scharf und bezeichnet sie als „staatliche | |
Verfolgungswut“ und „Hetze auf Antifaschist*innen“. Sie fordert die | |
Freilassung der Inhaftierten. | |
24 Dec 2024 | |
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## AUTOREN | |
Yağmur Ekim Çay | |
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