# taz.de -- Artensterben: Igel ist bedrohte Art | |
> Die Weltnaturschutzunion stuft die Tierart erstmals als „potenziell | |
> gefährdet“ ein. Und es gibt noch einen anderen Neuzugang auf der | |
> Negativliste. | |
Bild: Igel werden von der Weltnaturschutzunion als „potenziell gefährdet“ … | |
Gland/Berlin dpa/taz | Die Zahl der westeuropäischen Igel geht nach Angaben | |
der Weltnaturschutzunion (IUCN) stark zurück. Sie hat den Winterschläfer in | |
ihrer Roten Liste der bedrohten Arten erstmals als „potenziell gefährdet“ | |
eingestuft. | |
Das Problem sei der Mensch, so die IUCN: „Insbesondere die Zerstörung | |
ländlicher Lebensräume durch Intensivierung der Landwirtschaft, Straßen und | |
Stadtentwicklung führt zu einem Rückgang des westeuropäischen Igels“, hei�… | |
es. Nicht nur der Schwund von Lebensräumen [1][bedroht die Tierart], auch | |
Gedankenlosigkeit kann zum Problem werden: So werden in westlichen Ländern | |
zunehmend Rasenmäherroboter in Gärten eingesetzt – die die Tiere häufig | |
schwer verletzen oder töten. | |
Der westeuropäische Igel (Erinaceus europaeus) kommt unter anderem in | |
Deutschland und Österreich, den Benelux-Ländern, Skandinavien und | |
Großbritannien vor. Innerhalb der vergangenen zehn Jahre sei die Anzahl | |
nach Schätzungen je nach Land um zwischen 16 und 33 Prozent zurückgegangen. | |
Im Flandern in Belgien und in Bayern sei es ein Rückgang um 50 Prozent | |
gewesen. [2][Gesicherte Angaben über die Gesamtzahl der Igel gibt es | |
nicht.] Igel bekommen in der Regel nur einmal pro Jahr Nachwuchs. | |
„Potenziell gefährdet“ ist Stufe zwei der siebenstufigen Skala für die | |
Beurteilung der Gefährdung. Die Skala reicht von „nicht gefährdet“ bis | |
„ausgestorben“. Die Rote Liste gibt es seit 1964. Sie umfasst inzwischen | |
mehr als 166.000 Tier- und Pflanzenarten, [3][von denen gut 46.000 bedroht | |
sind]. Erstmals hat die IUCN auch global die Bäume beurteilt. 38 Prozent | |
der gut 47.000 Arten weltweit seien gefährdet, heißt es nun. Die größte | |
Zahl der bedrohten Arten gebe es auf Inseln. Dort seien Bäume durch | |
Städtebau, Landwirtschaft, invasive Arten und die Folgen des Klimawandels | |
wie stärkere Stürme bedroht. | |
Wenn Bäume sterben, sei das auch eine große Bedrohung für andere Lebewesen. | |
„Als entscheidender Bestandteil vieler Ökosysteme sind Bäume aufgrund ihrer | |
Rolle im Kohlenstoff-, Wasser- und Nährstoffkreislauf, bei der Bodenbildung | |
und der Klimaregulierung von grundlegender Bedeutung für das Leben auf der | |
Erde“, schreibt die IUCN. | |
28 Oct 2024 | |
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