| # taz.de -- Entführung von Migranten in Kenia: Illegale Deportation durch Vers… | |
| > In Kenia wurden sieben türkische Geflüchtete entführt. | |
| > Menschenrechtsorganisationen fürchten, die Migranten könnten illegal | |
| > abgeschoben werden. | |
| Bild: Kenia in der Kritik: Seit Juni '24 sind bei Protesten gegen die Regierung… | |
| Nairobi taz | Kenias Image in der Welt ist ohnehin angekratzt, nun nimmt es | |
| weiteren Schaden. Menschenrechtsorganisationen protestieren, nachdem sieben | |
| türkische Flüchtlinge entführt wurden. | |
| Mustafa Genç, sein minderjähriger Sohn Abdullah Genç, Hüseyin Yeşilsu, | |
| Necdet Seyitoğlu, Öztürk Uzun, Alparslan Taşçı und dessen Ehefrau Saadet | |
| Taşçı wurden am Freitag verschleppt. Es wird vermutet, dass die Entführer | |
| Angehörige kenianischer Sicherheitsorgane waren. Die Opfer waren allesamt | |
| anerkannte Flüchtlinge. | |
| Abdullah Genç, Necdet Seyitoğlu und Saadet Taşçı sind mittlerweile wieder | |
| frei, aber die anderen vier waren am Montag noch verschollen und es besteht | |
| der Verdacht, dass sie illegal in ihr Heimatland zurückgebracht werden | |
| könnten. „Sollte es dazu kommen, stünden sie vor einem hohen Risiko | |
| schwerer Menschenrechtsverletzungen“, sagt Irungu Houghton von [1][Amnesty] | |
| International. | |
| [2][Necdet Seyitoğlu berichtete nach seiner Freilassung], am Freitagmorgen | |
| habe ein Auto mit vier maskierten und bewaffneten Insassen ihn und seine | |
| Kollegen auf dem Weg zur Arbeit blockiert. „Sie richteten ihre Gewehre auf | |
| uns und sagten, wir müssten einsteigen“, erzählte er. „Wir stiegen ein und | |
| man zog uns Säcke über den Kopf. Wir fuhren etwa vier Stunden lang.“ Er | |
| wurde dann von den anderen getrennt und am Abend am Stadtrand abgesetzt, | |
| ohne Telefon und Laptop. [3][Seyitoğlu] ist auch britischer Staatsbürger | |
| und arbeitet für eine Wohlfahrtsorganisation. | |
| Am Sonntagabend hieß es, Angehörige türkischer Sicherheitsorgane seien in | |
| Nairobi gelandet, um die Auslieferung der Gekidnappten zu vollziehen. Es | |
| wäre nicht das erste Mal, dass so etwas in Kenia geschieht: Im Februar 1999 | |
| wurde der Anführer der verbotenen kurdischen Guerillaorganisation PKK, | |
| Abdullah Öcalan, nach vier Monaten Exil in Nairobi gekidnappt und in die | |
| Türkei verschleppt, wo er bis heute in Haft sitzt. | |
| Kenia droht nun, international massiv kritisiert zu werden. Die | |
| Menschenrechtslage ist prekär: Seit Juni sind bei der Niederschlagung von | |
| [4][Protesten] gegen die Regierung von Präsident [5][William Ruto] in Kenia | |
| über 60 Menschen getötet worden. | |
| Am Sonntag gab es in Nairobi erneut Zusammenstöße bei einem Gedenken für | |
| die 61 Toten. Der Menschenrechtsaktivist Hussein Khalid wurde festgenommen | |
| und ist jetzt ebenfalls verschwunden. Die Lage ist zusätzlich angespannt | |
| durch die Amtsenthebung von Vizepräsident Rigathi Gachagua. | |
| 21 Oct 2024 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://www.amnestykenya.org/statement-on-the-abduction-and-disappearance-o… | |
| [2] https://x.com/TrendRights_TR/status/1847325357482885560 | |
| [3] https://x.com/TrendRights_TR/status/1847325357482885560 | |
| [4] /Proteste-in-Kenia/!6023764 | |
| [5] /Wieder-Proteste-in-Kenia/!6033037 | |
| ## AUTOREN | |
| Maria Macharia | |
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