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# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Macron fordert Waffen-Lieferst…
> Macron hat sich für einen Lieferstopp von Waffen an Israel ausgesprochen.
> Bei Luftschlägen Israels kommt Hamas-Funktionär Said Atallah Ali ums
> Leben.
Bild: Rauch steigt nach einem israelischen Luftangriff in Dahieh, einem Vorort …
## Macron fordert Lieferstopp von Waffen für Gaza-Kämpfe an Israel
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat sich am Samstag für einen
Lieferstopp von Waffen an Israel ausgesprochen, die im Gazastreifen zum
Einsatz kommen. Heute sei es vorrangig, zu einer „politischen Lösung“
zurückzukehren und Waffenlieferungen „für die Kämpfe im Gazastreifen zu
beenden“, erklärte Macron am Samstag im Radiosender France Inter.
„Frankreich liefert keine“, betonte er weiter. (afp)
## Knapp 375.000 Menschen aus dem Libanon nach Syrien geflohen
Seit Anfang vergangener Woche sind nach offiziellen libanesischen Angaben
knapp 375.000 Menschen vor israelischen Luftangriffen nach Syrien geflohen.
Nachdem Israel seine Luftangriffe vor allem gegen die libanesische
Hisbollahmiliz verstärkt habe, seien seit 23. September 374.621 Menschen
über die Grenze nach Syrien gegangen, teilte ein Krisenstab der Regierung
mit.
Tausende Menschen kamen zu Fuß über den Hauptgrenzübergang Masnaa Syrien,
auch nachdem israelische Luftangriffe am Donnerstag die Zufahrtsstraße zu
dieser Übergangsstelle abgeschnitten hatten. Journalisten der
Nachrichtenagentur AP sahen am Samstag einen ununterbrochenen Strom von
Menschen, die durch einen riesigen Krater, der durch den Luftangriff
entstanden war, zu wartenden Bussen auf der anderen Seite gingen.
## Demos in Hamburg und Berlin
Kurz vor dem Jahrestag des Hamas-Überfalls auf Israel mit mehr als 1.200
Toten haben in Hamburg Hunderte Demonstranten gegen den danach folgenden
Gaza-Krieg demonstriert. Die Polizei schätzte die Teilnehmerzahl auf etwa
950. Sie zogen zunächst friedlich durch die Innenstadt, schwenkten
zahlreiche palästinensische und libanesische Fahnen. Viele trugen auch
Palästinensertücher und skandierten immer wieder „Stop the Genocide“. Zwei
deutlich geringer frequentierte proisraelische Gegendemonstrationen blieben
ebenfalls friedlich.
Die propalästinensische Demonstration, deren Anmelder mit rund 5.000
Teilnehmenden gerechnet hatte, wurde von zahlreichen Polizisten begleitet.
Ursprünglich war auch ein Verbot des Protestzugs erwogen worden. Doch die
Versammlungsbehörde sei zu dem Schluss gekommen, dass dies nicht mit dem in
Artikel 8 Grundgesetz verbrieften Recht auf Versammlungsfreiheit zu
vereinbaren gewesen wäre, teilte die Polizei mit.
Die Behörde gab den Demonstranten jedoch Hinweise an die Hand. Dabei ging
es den Angaben zufolge unter anderem um verbotene Symbole im Zusammenhang
mit der Billigung oder Glorifizierung der Angriffe auf Israel. Dadurch
sollte sichergestellt werden, „dass jüdisches Leben respektiert und das
Existenzrecht des Staates Israel zu keinem Zeitpunkt infrage gestellt
wird“.
In Berlin versammelten sich vor der Humboldt-Universität am frühen
Nachmittag zahlreiche Menschen zu einer proisraelischen Kundgebung. Einige
Teilnehmerinnen und Teilnehmer schwenkten israelische Fahnen. Auf einem
großen Banner war das Motto der Kundgebung zu lesen: „Gegen die
antisemitische Internationale“.
Die Demonstranten zogen über die Straße Unter den Linden in Richtung Norden
der Stadt. Auch Mitglieder der linksradikalen Antifa-Bewegung beteiligten
sich. Auf einem Plakat war etwa zu lesen „reclaim antifa. emanzipation
statt antisemitismus“. Nach Beobachtung eines dpa-Reporters verlief die
Versammlung zunächst ruhig.
Parallel versammelten sich zahlreiche propalästinensische Demonstranten Am
Platz der Luftbrücke in der Nähe des Polizeipräsidiums. Es waren mehrere
Palästina-Fahnen zu sehen. Die Teilnehmer der Veranstaltung mit dem Titel
„Ein Jahr Genozid – und die Welt schaut zu. Gegen Polizeigewalt“ wollten
von Tempelhof durch Kreuzberg zum Brandenburger Tor laufen.
Eine Gegenveranstaltung „Wir stehen an der Seite Israels und der Polizei“
ist ebenfalls angemeldet. Am Potsdamer Platz gab es zudem eine Lesung von
Texten palästinensischer Schriftsteller, die einige Passanten verfolgten.
(dpa)
## Zwei Hamas-Kämpfer im Libanon getötet
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben im Libanon zwei Angehörige
der Al-Kassam-Brigaden, des bewaffneten Teils der Hamas, getötet. Muhammad
Hussein al-Mahmud sei am Samstag bei einem Angriff der Luftwaffe ums Leben
gekommen. Er sei Vertreter der Exekutive der Hamas im Libanon gewesen.
Zudem sei Said Alaa Naif Ali bei einem Einsatz in der Nähe von Tripoli
getötet worden. Die Al-Kassam-Brigaden bestätigen den Tod zweier ihrer
Mitglieder bei israelischen Luftangriffen im Libanon, nannten allerdings
andere Namen: Mohammed Hussein al-Luise und Said Attallah Ali. (rtr)
## Aragtschi bekräftigt Bemühungen um Waffenruhe
Der iranische Außenminister [1][Abbas Aragtschi] hat bei seinem Besuch in
Syrien die Notwendigkeit einer Waffenruhe im Libanon und im Gazastreifen
bekräftigt. „Die wichtigste Frage heute ist die Waffenruhe, besonders im
Libanon und im Gazastreifen“, sagte Aragtschi am Samstag bei seiner Ankunft
in der syrischen Hauptstadt Damaskus vor Journalisten. Weiter sagte
Aragtschi: „Es gibt Initiativen, es gibt Konsultationen, von denen wir
hoffen, dass sie erfolgreich sein werden.“ Weitere Einzelheiten nannte er
nicht.
Als den Zweck seiner Reise nach Damaskus nannte der iranische Außenminister
„die Fortsetzung der Konsultationen über die Entwicklungen in der Region“.
Es ist Aragtschis erster Besuch in Damaskus seit seinem Amtsantritt im
August. Zuvor hatte der Diplomat die libanesische Hauptstadt Beirut
besucht. Dort hatte er Teherans Unterstützung für die Bemühungen um eine
Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon betont. (afp)
## Safieddiene soll nicht erreichbar sein
Der führende [2][Hisbollah-Funktionär Hashem Safieddine] ist libanesischen
Sicherheitskreisen zufolge seit Freitag nicht erreichbar. Anhaltende
israelische Luftangriffe auf die Vororte im Süden der libanesischen
Hauptstadt Beirut hinderten die Rettungskräfte daran, die Stelle zu
durchsuchen, an der Safieddine vermutet werde, sagen drei Insider. Dort
hatte das israelische Militär auf ein Gebäude gezielt, in dem Safieddine
vermutet wurde. Über sein Schicksal ist nichts bekannt.
Er galt als der aussichtsreichste Kandidat für die Nachfolge des von Israel
Ende September gezielt getöteten Hisbollah-Anführers Hassan Nasrallah.
(rtr)
## Emirates untersagt Passagieren Mitnahme von Pagern
Die Fluglinie des Emirats Dubai, Emirates, hat ihren Passagieren die
Mitnahme von Funkgeräten wie Pagern und Walkie-Talkies untersagt. Allen
Passagieren, die auf Flügen nach, von oder über Dubai reisten, sei es
„verboten, Pager und Walkie-Talkies in ihrem Gepäck oder in der Kabine
mitzuführen“, hieß es in einer am Freitag veröffentlichen Erklärung der
größten Fluglinie des Nahen Ostens mit Sitz in Dubai.
Angesichts der angespannten Lage in der Region verlängerte die Fluglinie
Emirates zudem die Aussetzung ihrer Flüge in den Iran und den Irak bis zum
8. Oktober und in den Libanon bis zum 15. Oktober. Am Donnerstag hatte die
Fluggesellschaft all ihre Flüge in den Iran, den Irak und nach Jordanien
zunächst bis zum 5. Oktober gestrichen.
Im Libanon waren am 17. September hunderte Walkie-Talkie-Funksprechgeräte
von Hisbollah-Kämpfern explodiert, nachdem bereits am Tag zuvor zeitgleich
[3][hunderte Funkempfänger, sogenannte Pager, von Hisbollah-Mitgliedern
explodiert] waren. Pager und Walkie-Talkies nutzen eine eigene Funkfrequenz
und gelten daher als zuverlässiger als Mobiltelefone. Anders als bei Handys
kann die Kommunikation mit diesen Geräten nicht zurückverfolgt, abgehört
oder blockiert werden. Deshalb hatte die pro-iranische Hisbollah-Miliz die
Funkgeräte eigens bestellt. (afp)
## Hamas-Funktionär im Libanon getötet
Die Hamas hat den Tod ihres Kommandeurs Said Atallah Ali bei einem
israelischen Luftangriff im Libanon eingeräumt. Ali, seine Frau und ihre
beiden Töchter seien am Samstagmorgen im Flüchtlingslager Beddawi nördlich
von Tripoli getötet worden, teilte die Hamas mit. Er gehörte zum
militärischen Flügel der Hamas, den Kassam-Brigaden. (ap)
## Luftangriff auf Hisbollah-Kommandozentrale im Südlibanon
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben Kämpfer der pro-iranischen
Hisbollah-Miliz in einer Moschee im Südlibanon angegriffen. Wie die Armee
mitteilte, beschoss die israelische Luftwaffe in der Nacht zum Samstag
mithilfe von Informationen des Militärgeheimdienstes ein
Hisbollah-Kommandozentrum innerhalb einer Moschee, die an das
Salah-Ghandur-Krankenhaus im Süden des Libanon grenzt.
„Das Kommandozentrum wurde von den Terroristen der Hisbollah genutzt, um
terroristische Angriffe gegen (die israelische Armee) zu planen und zu
verüben“, hieß es in der Mitteilung weiter. Die libanesische
Nachrichtenagentur hatte am Freitagabend berichtet, dass die Umgebung des
Salah-Ghandur-Krankenhauses in Bint Dschbeil Ziel von „israelischem
Artilleriebeschuss“ getroffen geworden sei.
Mohammed Sleiman, der Direktor des Krankenhauses, das von einer mit der
Hisbollah verbundenen Gesundheitsorganisation betrieben wird, sagte der
Nachrichtenagentur AFP, dass sieben Mitglieder des medizinischen Personals
durch Schüsse verletzt worden seien. Die Klinik wurde demnach evakuiert.
(afp)
## Trump fordert Israel zum Angriff auf Atomanlagen auf
Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat sich
anders als US-Präsident Joe Biden für einen israelischen [4][Angriff auf
Irans Atomanlagen] ausgesprochen. Bidens Antwort auf eine Frage zu Israels
möglicher Reaktion auf den iranischen Raketenangriff auf sein Staatsgebiet
hätte „lauten müssen: zuerst das Nukleare treffen, und sich später um den
Rest kümmern“, sagte Trump am Freitag bei einem Wahlkampfauftritt im
Bundesstaat North Carolina. Derweil riet Biden Israel auch davon ab,
iranische Ölanlagen ins Visier zu nehmen.
Der Iran hatte Israel am Dienstagabend zum zweiten Mal binnen sechs Monaten
direkt angegriffen. Nach Angaben der israelischen Armee konnte ein großer
Teil der rund 200 iranischen Raketen abgefangen werden. Teheran reagierte
damit nach eigenen Angaben auf die israelische Militäroffensive im
Südlibanon gegen die pro-iranische Hisbollah-Miliz und die Tötung von deren
Anführer Hassan Nasrallah. Der israelische Regierungschef Benjamin
Netanjahu kündigte danach Vergeltung an; Teheran habe „einen großen Fehler
gemacht“ und werde „dafür bezahlen“. Seither laufen international
Bemühungen, eine weitere Eskalation zu verhindern. (afp)
## Raketenangriff auf israelischen Luftwaffenstützpunkt
Die pro-iranische Hisbollah-Miliz im Libanon hat nach eigenen Angaben
Raketen auf einen israelischen Luftwaffenstützpunkt nahe Haifa abgefeuert.
Der Stützpunkt Ramat David in der Nähe der nordisraelischen Stadt Haifa sei
mit Raketen vom Typ Fadi-1 beschossen worden, erklärte die Hisbollah am
Samstag.
Die Luftwaffenbasis ist rund 45 Kilometer von der libanesischen Grenze
entfernt. Die Hisbollah gab überdies an, im Südlibanon unweit der Grenze
einen israelischen Panzer mit einer Rakete getroffen zu haben. (afp)
5 Oct 2024
## LINKS
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