Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Bandenkriminalität in Haiti: Überfall auf Pont-Sondé
> Haiti leidet unter Gewalt bewaffneter Banden. Bei einem Angriff auf einen
> kleinen Ort töteten Bandenmitglieder in der Nacht Dutzende Menschen.
Bild: Ein Mann blickt auf Verwüstung und Rauch nach einem Bandenangriff in Hai…
Port-au-Prince/Santo Domingo dpa | Bei einem nächtlichen Überfall auf eine
kleine Ortschaft in Haiti haben Bandenmitglieder Medienberichten zufolge
Dutzende Menschen getötet und weitere verletzt. Die Polizei des armen
Karibikstaates bestätigte den Angriff auf die Zivilbevölkerung in
Pont-Sondé, ohne eine Opferzahl zu nennen. Das Justizministerium sprach von
zahlreichen Toten und Verletzten, wie örtliche Medien berichteten.
Laut der Zeitung Le Nouvelliste kamen bei der Attacke der Bande Gran Grif
mindestens elf Menschen ums Leben. Mindestens 20 weitere seien schwer
verletzt worden. Der Radiosender „Galaxie“ berichtete unter Berufung auf
einen lokalen Beamten von einem „Massaker“ mit 54 bis 65 Toten. Die Zahl
konnte demnach aufgrund der ständigen Bedrohung der Banden nicht genau
festgestellt werden.
Die Nationale Polizei Haitis rief die Bevölkerung auf, Ruhe zu bewahren.
Beamte der Temporären Antigang-Einheit (UTAG) hätten bereits die Sicherheit
vor Ort verstärkt. Auch ein Stützpunkt der polizeilichen Behörde UDMO in
der Gemeinde Saint-Marc wurde laut der offiziellen Mitteilung angegriffen.
Beide Ortschaften liegen im Département Artibonite nördlich der Hauptstadt
Port-au-Prince.
[1][Haiti leidet seit Jahren unter der Gewalt schwer bewaffneter Banden,]
die Port-au-Prince größtenteils unter ihrer Kontrolle haben. Die Gewalt
greift auch auf andere Regionen über. Bereits im vergangenen Jahr hatte
sich das UN-Büro in Haiti über die Brutalität der Gran Grif (etwa: Große
Kralle) gegen die Bevölkerung im Artibonite-Tal besorgt geäußert.
## Sicherheit noch nicht gewährleistet
Derzeit bemüht sich [2][eine multinationale Schutztruppe] unter der Führung
Kenias um die Wiederherstellung der öffentlichen Ordnung in Haiti. Die
multinationale Sicherheitsmission mit geplanten 3.000 Einsatzkräften war im
vergangenen Oktober vom UN-Sicherheitsrat genehmigt worden. Erst im Juni
kamen die ersten kenianischen Polizisten in Haiti an – bisher sind es nur
wenige Hundert Beamte.
[3][Mehr als eine halbe Million Haitianer sind im eigenen Land vertrieben.]
Tausende Haitianer flohen zuvor vor der Bandengewalt über die Grenze in die
Dominikanische Republik. Jedoch hat die Dominikanische Republik nun
angekündigt, dass sie ab sofort bis zu 10.000 irreguläre haitianische
Migranten pro Woche in das Nachbarland zurückschicken will. Das
spanischsprachige Land, das sich mit Haiti die Karibikinsel Hispaniola
teilt, müsse seine eigenen Grenzen schützen, begründete die Regierung von
Präsident Luis Abinader den Schritt.
4 Oct 2024
## LINKS
[1] /Politische-Krise-in-Haiti/!6013817
[2] /Internationale-Polizeimission-fuer-Haiti/!6019911
[3] /Haitianische-Migranten-in-den-USA/!6035848
## TAGS
Haiti
Dominikanische Republik
Bandenkriminalität
Schwerpunkt Flucht
Haiti
Haiti
US-Wahl 2024
Haiti
Haiti
Dominikanische Republik
## ARTIKEL ZUM THEMA
Bandengewalt in Haiti: Port-au-Prince steht vor dem Fall
Die vereinigten bewaffneten Gangs kontrollieren etliche Straßen und Viertel
der haitianischen Hauptstadt. Sie zeigen deutlich ihre Macht.
Entlassung des haitianischen Premiers: Das Ende der Ära des humanitären Inter…
Haitis Premier Conille wurde seines Amts enthoben. Damit endet ein
geopolitisches Experiment und das Zeitalter der humanitären Interventionen.
Haitianische Migranten in den USA: Die rassistischen Gerüchte
Haltlose Behauptungen Trumps bringen haitianische Migranten in den USA
zunehmend in Gefahr. Ihre Dämonisierung hat eine lange Tradition.
Internationale Polizeimission für Haiti: Die Last der Fehler von früher
Die ersten kenianischen Polizisten sind in Haiti eingetroffen. UN-Experte
William O'Neill erkennt die Risiken der Mission, sieht aber Chancen.
Haiti in der Gewalt der Gangs: Polizeimission mit Hindernissen
Eine Polizeimission sollte unter kenianischer Führung in Haiti eintreffen.
Aber der Voraustrupp ist erst einmal wieder abgereist.
Nach der Wahl in der DomRep: Erfolg mit Tourismus und Rassismus
Der wiedergewählte dominikanische Präsident Luis Abinader steht für
Aufschwung durch Billigtourismus – und für Migrantenhass gegen Haitianer.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.