# taz.de -- Hamburger Initiative für Grundeinkommen: Volksentscheid, jetzt abe… | |
> Für einen einjährigen Grundeinkommen-Modellversuch haben 95.000 Menschen | |
> unterschrieben. Der Volksentscheid könnte parallel zur Bundestagswahl | |
> kommen. | |
Bild: Wenigstens ein Modellversuch soll es sein: Hamburger Volksinitiative für… | |
Hamburg dpa | Die Volksinitiative „Hamburg testet Grundeinkommen“ hat ihr | |
Volksbegehren als zweite und letzte Stufe vor einem möglichen | |
Volksentscheid nach eigenen Angaben erfolgreich abgeschlossen. Die | |
Initiatoren übergaben dem Landeswahlamt in der Innenbehörde insgesamt | |
95.842 Unterschriften – und damit über 30.000 mehr als nötig. „Wir sind | |
nach drei richtig krassen Wochen super erleichtert, dass das geklappt hat“, | |
sagte [1][Initiativensprecherin Laura Brämswig]. | |
Die Initiatoren möchten den ersten staatlichen [2][Modellversuch zu einem | |
bedingungslosen Grundeinkommen] in Deutschland durchsetzen. Das Projekt | |
soll wissenschaftlich ausgewertet werden. „Und wir wollen dazu beitragen, | |
dass wir irgendwann nicht mehr die Diskussion darüber führen, ob wir ein | |
Grundeinkommen wollen, sondern darüber, was für ein Grundeinkommen wir | |
wollen“, sagte Brämswig. | |
Den Vorstellungen der Initiatoren zufolge soll der Modellversuch drei Jahre | |
laufen und 2.000 Menschen ein Grundeinkommen sichern. Dafür sollen in | |
Hamburg Straßenzüge ausgewählt werden, in denen die Gesamtheit der | |
Bevölkerung möglichst repräsentativ abgebildet ist. „Alle Menschen, die in | |
dieser Straße wohnen, können dann an dem Versuch teilnehmen.“ | |
Dabei solle dann untersucht werden, was das mit den Menschen mache, wie | |
sich das Leben verändere – sei es in der Arbeit, im Sozialen oder der | |
Familie. „All das interessiert uns“, sagte Brämswig. | |
## Der Versuch soll knapp 46 Millionen Euro kosten | |
Die maximalen Gesamtkosten für das Modellprojekt dürfen laut dem von der | |
Initiative vorgelegten Gesetzentwurf 0,227 Prozent des Gesamthaushalts der | |
Hansestadt Hamburg nicht überschreiten. „Bei dem angenommenen Bezugsjahr | |
2026 mit einem gemäß mittelfristiger Finanzplanung geplanten Gesamthaushalt | |
von 20,24 Milliarden Euro entspräche der genannte Anteil der Summe von rund | |
45,9 Millionen Euro.“ | |
Die Abstimmungsleitung hat nun sechs Wochen Zeit zu prüfen, ob tatsächlich | |
genügend gültige Unterschriften abgegeben worden sind. Sollte das der Fall | |
sein, könnte es [3][kurz vor der Bundestagswahl] am 25. September 2025 zum | |
Volksentscheid kommen. | |
Die Wahrscheinlichkeit, dass die rot-grüne Koalition dem Anliegen doch noch | |
zustimmt und einen Volksentscheid überflüssig macht, ist relativ gering. | |
Die SPD hält das Projekt für eine Mogelpackung. Zudem gebe es bereits | |
etliche Studien zu dem Thema. | |
Anfang 2020 hatte die Volksinitiative schon einmal die notwendige Zahl von | |
10.000 gültigen Unterschriften zusammenbekommen. Ein anschließend geplantes | |
Volksbegehren war jedoch im Sommer vergangenen Jahres [4][vom Hamburgischen | |
Verfassungsgericht auf Antrag des rot-grünen Senats gestoppt] worden. Die | |
Initiatoren hatten ihren Gesetzentwurf daraufhin überarbeitet, eine neue | |
Initiative gestartet und mehr als 16.000 Unterschriften zusammenbekommen. | |
1 Oct 2024 | |
## LINKS | |
[1] /Kampagnen-Gruenderin-ueber-Grundeinkommen/!6025375 | |
[2] /Grundeinkommen-fuer-2000-Menschen/!5958338 | |
[3] https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/bundestagswahl-2025-2300332 | |
[4] /Verfassungsgericht-urteilt/!5943673 | |
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