# taz.de -- Krise bei Volkswagen: Tarif-Verhandlungen beginnen früher | |
> Wegen Krise und Kürzungsplänen beginnen bei VW die Tarifgespräche bereits | |
> diesen Monat. Die Gewerkschaft IG Metall hatte darauf gedrängt. | |
Bild: Die IG Metall will mit den Tarifverhandlungen loslegen | |
Berlin | taz Bei Volkswagen werden wegen [1][der Krise des Autobauers] die | |
Entgelt-Tarifverhandlungen vorgezogen. Sie beginnen bereits am 25. | |
September, wie die IG Metall am Donnerstag mitteilte. Ursprünglich sollten | |
die Gespräche erst im Oktober beginnen. Nachdem Volkswagen Anfang | |
vergangener Woche seine Kürzungspläne bekanntgab, forderte die IG Metall | |
ein Vorziehen der Gespräche. Nach ihrem „massiven Druck“ habe sich das | |
Volkswagen-Management nun dazu bereit erklärt, so die Gewerkschaft. | |
Die IG Metall fordert eigentlich wie in der Metall- und Elektroindustrie | |
ein Lohnplus von 7 Prozent sowie monatlich 170 Euro mehr für die | |
Auszubildenden bei einer Laufzeit von einem Jahr. Sie begründet dies mit | |
der [2][schwachen Binnenkonjunktur], die besonders unter der | |
Kaufzurückhaltung der Verbraucherinnen und Verbraucher leidet. Der Konsum | |
müsse wieder zum Wachstumsmotor werden, statt weiter die Wirtschaft zu | |
bremsen, so die Gewerkschaft. | |
Bei den anstehenden Gesprächen wird es aber vornehmlich um die | |
Beschäftigungssicherung gehen. Denn Volkswagen hat einen massiven Sparkurs | |
angekündigt und schließt betriebsbedingte Kündigungen sowie | |
Werksschließungen nicht mehr aus. So kündigte die Unternehmensführung am | |
Dienstag neben anderen Tarifverträgen die seit 30 Jahren bestehende | |
Beschäftigungssicherung. Damit sind betriebsbedingte Kündigung ab Mitte | |
2025 möglich. | |
## Warnstreiks ab Dezember möglich | |
„Damit wird der Vorstand in keiner Weise seiner Verantwortung gegenüber der | |
Belegschaft gerecht“, erklärte IG-Metall-Verhandlungsführer Thorsten | |
Gröger. „Wir werden in den Verhandlungen deutlich machen: | |
[3][Werksschließungen und Massenentlassungen] wird es mit uns nicht geben.“ | |
Wenn nötig, würden zehntausende Kolleginnen und Kollegen dies mit Nachdruck | |
untermauern. Laut der Gewerkschaft endet am 30. November die | |
Friedenspflicht. Damit sind ab Anfang Dezember Warnstreiks möglich. | |
12 Sep 2024 | |
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## AUTOREN | |
Simon Poelchau | |
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