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# taz.de -- Mord an Umweltschützer in Honduras: Festnahme im Fall Lopéz
> Honduras verkündet die Verhaftung des mutmaßlichen Mörders des
> Umweltschützers Juan Lopéz. Lateinamerika ist für Aktivist:innen
> gefährlich.
Bild: Umweltschützer Juan Lopéz wurde im September 2024 erschossen. Sein mutm…
Tegucigalpa afp/taz | In Honduras ist nach Behördenangaben der mutmaßliche
Mörder [1][des kürzlich erschossenen Umweltaktivisten Juan Lopéz]
festgenommen worden. Neben dem Hauptverdächtigen sei auch ein Komplize
gefasst worden, erklärte der Sicherheitsminister des zentralamerikanischen
Landes, Gustavo Sánchez, im Onlinedienst X. Ein bei dem Angriff genutztes
Motorrad sei beschlagnahmt worden, außerdem seien bei den Ermittlungen mehr
als 100 Videos überprüft worden. „Es werden weitere Razzien durchgeführt,
um eine weitere Festnahme vorzunehmen“, fügte Sánchez hinzu.
Der 46-jährige Lopéz, der sich vor allem gegen Bergbauprojekte einsetzte,
war im September in der Stadt Tocoa im Nordosten von Honduras erschossen
worden, [2][als er eine katholische Kirche in der Gemeinde Tocoa im
Departement Colón] verließ. Dort hatte er als Katechet gewirkt. Vor dem
Anschlag hatte der Koordinator der lokalen Organisation Comité Municipal
por la Defensa de los Bienes Comunes y Públicos (CMDBCP) mehrfach
Morddrohungen erhalten. Die Interamerikanische Menschenrechtskommission
hatte deshalb schon im Oktober 2023 Schutzmaßnahmen vom honduranischen
Staat verlangt.
Gemeinsam mit mehreren Umweltschutzorganisationen hatte López in der Region
Colón gegen mehrere Großprojekte gekämpft, darunter [3][einen Eisenerzabbau
mitten in einem Naturschutzgebiet nahe Tocoa]. Der Tagebau der Firma Los
Pinares bedroht seit über einem Jahrzehnt das Einzugsgebiet der Flüsse
Guapinol und San Pedro. In einem AFP-Interview hatte López vor drei Jahren
über die Gefahr gesprochen, in der Umweltaktivisten in dem
mittelamerikanischen Land leben. „Wenn man sein Zuhause verlässt, hat man
immer im Kopf, dass man nicht weiß, was passieren wird und ob man
zurückkehren wird“, sagte er damals.
Laut der Nichtregierungsorganisation Global Witness gehört Honduras zu den
weltweit gefährlichsten Ländern für Umweltschützer:innen. Im vergangenen
Jahr wurden demnach in dem Land 18 Umweltaktivist:innen ermordet,
zwischen 2012 und 2023 waren es insgesamt 148. Weltweit sind im vergangenen
Jahr nach Angaben von Global Witness mindestens 196
Umweltschützer:innen getötet worden – 85 Prozent von ihnen in
Lateinamerika.
6 Oct 2024
## LINKS
[1] /Vor-Kirche-erschossen/!6037355
[2] https://www.amnesty.de/mitmachen/urgent-action/honduras-honduras-wieder-ein…
[3] /Aktivisten-gewinnen-gegen-Investoren/!6007637
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Umweltaktivisten
Honduras
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Social-Auswahl
Bergbau
Honduras
Schwerpunkt Klimawandel
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