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# taz.de -- Lösung gegen immer neue Überschwemmungen: Entsiegelt endlich die …
> So drängend der Klimaschutz auch ist – beim Hochwasser sollte die Debatte
> darüber nicht alle anderen Themen erschlagen. Es gibt konkretere Abhilfe.
Bild: Wasserpfütze auf dem Asphalt: die Zusammenhänge sind banal
Jetzt erschallen sie wieder, die immer gleichen Forderungen der
Klimaexperten und all jener, die [1][das Hochwasser] für den Klimaschutz zu
instrumentalisieren suchen. Klar, die Protagonisten haben in der Sache
vollkommen recht, wenn sie darauf hinweisen, dass der menschengemachte
Klimawandel Wetterextreme verstärkt.
Sie haben auch recht, wenn sie vorrechnen, dass bei einem Anstieg der
Temperatur um ein Grad [2][die Luft sieben Prozent mehr Wasser aufnehmen
kann] mit der Folge, dass ergiebigere Regenfälle drohen – das ist schlichte
Physik. Von daher: Sachlich ist alles richtig, was in diesen Tagen im
Zusammenhang mit dem [3][Hochwasser] an Klimawarnungen in die Welt
hinausgetragen wird.
Und doch ist es nicht zielführend, die immer gleichen
Klimaschutzforderungen auch in diesem Moment wieder so penetrant zu erheben
– weil damit ein viel griffigeres Thema erschlagen wird. Im Kontext mit dem
Hochwasser gibt es nämlich durchaus vordringlichere Aspekte politischen
Handelns.
Das soll jetzt keine Geringschätzung des Riesenproblems Klimawandel sein,
sondern es ist eine nüchterne Analyse von Handlungsoptionen. Konkret: Wer
aus dem Hochwasser politische Forderungen ableiten will, sollte vor allem
dort ansetzen, wo Fortschritte vor Ort tatsächlich möglich sind: beim
Umgang mit Bodenfläche.
Die sich dann ergebenden Forderungen liegen auf der Hand: Hört endlich
damit auf, immer mehr Flächen zu versiegeln! Macht bereits versiegelte
Flächen wieder wasserdurchlässig! Gebt den Flüssen wieder mehr Raum! Hört
auf, in Gebieten zu bauen, die hochwassergefährdet sind!
## Große Probleme muss man eh nicht vor Ort lösen
Die Zusammenhänge sind schließlich banal: Jeder Quadratmeter Acker oder
Wiese, der bebaut wird, lässt beim nächsten Starkregen zusätzliches Wasser
in die neuralgischen Talniederungen abfließen. Umgekehrt mindert jeder
einzelne Quadratmeter, auf dem Regenwasser versickern kann, das
Hochwasserrisiko. Das führt dann zwingend zur Forderung: Entsiegelt
Flächen!
Dass sich trotz solch simpler Zusammenhänge viele Akteure in Zeiten des
Hochwassers lieber mit Verve auf das Klimathema als auf das naheliegendere
Kernproblem stürzen, hat einen einfachen Grund: Indem man das Problem als
so groß und weltumspannend definiert, dass man es vor Ort nicht lösen kann,
macht man sich frei von der Pflicht, lokal die Probleme anzugehen.
Für den Hochwasserschutz ist das fatal. Reden wir also erst einmal über
Flächenversiegelung. Über den Klimawandel können wir noch oft genug
sprechen. Spätestens wenn das Jahr 2024 abermals mit Rekordtemperaturen
abschließen wird.
16 Sep 2024
## LINKS
[1] /Hochwasser-in-Mitteleuropa/!6034137
[2] /Ueberschwemmungen-in-Europa/!6033977
[3] /Hochwasserlage-in-Sachsen/!6037371
## AUTOREN
Bernward Janzing
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