# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: 41 Tote nach russischem Lufta… | |
> Zwei Raketen seien in der zentralukrainischen Stadt Poltawa auf dem | |
> Gelände einer Hochschule eingeschlagen, wie Präsident Selenskyj | |
> mitteilte. | |
Bild: Zerstörtes Gebäude in Saporischschja nach einem russischen Luftangriff … | |
## 41 Menschen getötet, 180 verletzt | |
Bei einem russischen Raketenangriff sind in der zentralukrainischen Stadt | |
Poltawa nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj mindestens 41 | |
Menschen getötet worden. „Mehr als 180 Menschen wurden verletzt“, teilte | |
Selenskyj auf Telegram mit. Zwei ballistische Raketen seien auf dem Gelände | |
einer Hochschule und eines benachbarten Krankenhauses eingeschlagen. (dpa) | |
## Niederländischer Regierungschef zu Besuch bei Selenskyj | |
Unweit der Front hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in | |
Saporischschja bei einem Treffen mit dem niederländischen Regierungschef | |
Dick Schoof erneut reichweitenstarke Waffen gefordert. Nötig sei nicht nur | |
die Freigabe von Waffen für Schläge gegen Ziele im russischen Hinterland, | |
sondern auch die Lieferung dieser Raketen, sagte Selenskyj nur einige | |
Dutzend Kilometer von der Front im Süden der [1][Ukraine] entfernt. | |
Russland hat das Gebiet Saporischschja teils besetzt, nicht aber die | |
gleichnamige Gebietshauptstadt, in der sich Schoof über den ukrainischen | |
Verteidigungskampf informierte. Der Niederländer sicherte [2][weitere Hilfe | |
für die Ukraine] zu. | |
Gesprochen worden sei über Wege, die Verteidigungskraft des Landes zu | |
stärken, um einen gerechten Frieden zu erreichen, teilte Selenskyj mit. | |
Dabei gehe es um Flugabwehr wie neue Patriot-Systeme, um die Stärkung der | |
Luftwaffe mit von Partnern gelieferten F-16-Kampfjets, um mehr Munition und | |
Ausrüstung sowie um weitere Sanktionen gegen Russland. „All diese Maßnahmen | |
sind wichtig, um zu verhindern, dass Russland in der Ukraine neue Fronten | |
eröffnet“, sagte Selenskyj. Er machte deutlich, dass er auf eine Freigabe | |
reichweitenstarker Waffen hoffe, und nannte dabei die Länder USA, | |
Großbritannien, Frankreich und Deutschland. | |
„Wir haben auch die Möglichkeit erörtert, dass die Niederlande eine | |
Schirmherrschaft über Saporischschja übernehmen, was die Unterstützung der | |
Infrastruktur, den Schutz des normalen Lebens und die Lösung humanitärer | |
Fragen einschließen würde“, teilte Selenskyj über das soziale Netzwerk X | |
mit. So könne erreicht werden, dass noch mehr Menschen in die Stadt | |
zurückkehrten. | |
Selenskyj besichtigte dort auch ein nach einem Raketenschlag im Oktober | |
2022 wiederaufgebautes Wohnhaus. „Schritt für Schritt werden wir alles, was | |
zerstört wurde, wieder aufbauen. Wir werden unser Bestes tun, um | |
sicherzustellen, dass alle unsere Städte und Gemeinden wiederbelebt | |
werden“, sagte er. (dpa) | |
## Chef der Atomenergie-Organisation in der Ukraine erwartet | |
Selenskyj kündigte ein Treffen mit dem Chef der Internationalen | |
Atomenergie-Organisation (IAEO) in Kyjiw an. Es soll nach dem Besuch von | |
Rafael Grossi im Atomkraftwerk Saporischschja stattfinden, sagte Selenskyj | |
in einem in den sozialen Medien veröffentlichten Video. Leider sei es der | |
Ukraine in dieser Phase des Krieges nicht möglich, die Kontrolle über das | |
Kraftwerk zurückzugewinnen. „Es wäre für die Ukraine sicherer, die | |
Kontrolle über das Kraftwerk in Saporischschja zu erlangen, aber im Moment | |
sehe ich auf dem Schlachtfeld keine solchen Möglichkeiten, und die, die es | |
wahrscheinlich gibt, sind gefährlich.“ | |
Grossi hatte zuvor über den Kurznachrichtendienst X mitgeteilt, er sei auf | |
dem Weg zum Kraftwerk, um „unsere Hilfe fortzusetzen und einen Atomunfall | |
zu verhindern“. Das größte Atomkraftwerk Europas ist seit den ersten Tagen | |
der russischen Invasion 2022 in russischer Hand. Beide Seiten werfen sich | |
wechselseitig Angriffe auf die Anlage vor. (rtr) | |
## Putin besucht Mongolei und bleibt auf freiem Fuß | |
Putin traf am Montagabend in der Mongolei ein und besucht damit erstmals | |
seit Kriegsbeginn ein Land, das den Internationalen Strafgerichtshof | |
anerkennt. Dieser hatte im März vergangenen Jahres im Zusammenhang mit | |
Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine einen Haftbefehl gegen Putin | |
erlassen – weshalb die mongolischen Strafverfolgungsbehörden den Kremlchef | |
bei dessen Aufenthalt in der Hauptstadt Ulan Bator eigentlich festnehmen | |
müssten. Moskau sieht wegen der freundschaftlichen Beziehungen beider | |
Länder indes keine Gefahr für Putin, wie Kremlsprecher Dmitri Peskow | |
erklärt hatte. | |
Die ukrainische Regierung fordert die Festnahme des russischen Präsidenten | |
und warf der Mongolei vor, ihm dabei zu helfen, sich seiner gerechten | |
Strafe zu entziehen. Damit mache sich das Land mitverantwortlich für Putins | |
Kriegsverbrechen, teilte ein Sprecher des Außenministeriums in Kyjiw mit. | |
Das Versäumnis der mongolischen Regierung, den verbindlichen Haftbefehl | |
gegen Putin zu vollstrecken, sei ein schwerer Schlag für das internationale | |
Strafrechtssystem und werde Konsequenzen haben. | |
Der Kremlchef will heute den mongolischen Präsidenten Uchnaagiin Chürelsüch | |
treffen, auf dessen Einladung er in dem Land ist. Sein Besuch dient nicht | |
nur dem Ausbau der Zusammenarbeit beider Nachbarstaaten. Putin will mit | |
seiner Reise auch zeigen, dass er trotz des Krieges auf internationaler | |
Bühne nicht isoliert ist. (dpa) | |
## Tote und Verletzte durch russische Luftangriffe | |
[3][Bei einem russischen Raketenangriff] auf die zentralukrainische Stadt | |
Dnipro kam mindestens ein Mensch ums Leben, drei weitere wurden verletzt. | |
Dies teilte der Gouverneur der Region Dnipropetrowsk, Serhij Lysak, über | |
den Nachrichtendienst Telegram mit. Bei dem Angriff seien mehrere | |
Wohnhäuser in einem Stadtviertel beschädigt worden. | |
Bei weiteren Angriffen seien in der südostukrainischen Oblast | |
Saporischschja nach Angaben ukrainischer Behörden zwei Menschen ums Leben | |
gekommen, darunter ein achtjähriger Junge, teilte der Gouverneur Iwan | |
Fedorow auf Telegram mit. Zudem habe es zwei Verletzte gegeben. Ein | |
zwölfjähriges Mädchen befinde sich auf der Intensivstation. (rtr) | |
3 Sep 2024 | |
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