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# taz.de -- Hype in Wachs: Taylor Swift (Lisa's Version)
> Die Berliner Künstlerin Lisa Büscher hat für das Hamburger Panoptikum
> Taylor Swift in Wachs modelliert. Zum Schrecken einiger Fans. Eine
> Verteidigung.
Bild: Taylor Swift in Wachs: vielleicht ein bisschen eckig, aber immerhin handg…
Hamburg taz | „Das Netz lacht“, hieß es vergangene Woche in der Überschri…
diverser Online-Artikel und weil das Netz ja nicht mit, sondern über einen
lacht, sind das selten gute Neuigkeiten. Dieses Mal galt die Häme
[1][Taylor Swift]. Jedoch nicht der Wahrhaftigen, sondern einer
Wachsversion, enthüllt im Hamburger Panoptikum auf St. Pauli. Erst knapp
einen Monat ist es her, dass der Mega-Popstar [2][zwei Tage hintereinander
das Volksparkstadion füllte] – für Swifties, die seitdem eine innerliche
Leere spüren, hätte Deutschlands ältestes Wachsfigurenkabinett so was wie
ein Pilgerort werden können.
„Was haben die Taylor angetan?“, „Habt ihr Lack gesoffen?“, „Wow,
sauschlechte Arbeit“, „Oh no. Daran ist so viel falsch“, „Omg. Hilfe ne…
*sturzbächeheulendes Emoji*“, klagen Menschen unter Instagram-Posts, die
die wächserne Taylor zeigen und es ist zwar in der Realität nicht ganz so
schlimm, doch irgendwas ist seltsam an der Panoptikum-Swift: das Gesicht zu
eckig, die Augen zu mandelförmig, die Haare zu stufig.
Was die Fans allerdings am ärgerlichsten finden, ist die Art und Weise, wie
sie da steht: Das Panoptikum hatte vorab verraten, die Sängerin in einer
typischen Pose verharren zu lassen. Und so macht die Figur eine
Ich-forme-ein-Herzchen-Geste, allerdings nur mit Daumen und Zeigefinger und
nicht mit der ganzen Hand über dem Kopf, wie in echt.
## Panoptikum-Swift Grund zur Freude
„Wer ist für dieses Disaster (sic!) verantwortlich?“, will Nutzerin
Viktoria wissen. Die Antwort lautet: Lisa Büscher, 42 Jahre alt, Bildende
Künstlerin aus Berlin. Acht Monate habe sie an Taylor Swift gewerkelt,
unzählige Bilder des Popstars betrachtet, jedes Muttermal – von denen Swift
laut Büscher etliche habe – studiert.
Auf ihrer Website steht, sie wolle mit ihren Skulpturen ein Spannungsfeld
erzeugen, das „den Betrachter gleichermaßen in den Bann zieht und wieder
abstößt.“ Das ist ihr gelungen. Und überhaupt ist die Panoptikum-Swift ein
Grund zur Freude. Denn es ist 2024, eine makellose Taylor Swift aus Wachs
könnte längst aus dem 3D-Drucker kommen.
Stattdessen halten wir an einer jahrhundertealten Kunstform fest, die was
in einem auslöst. Taylor Swift, interpretiert von Lisa Büscher. „Taylor
Swift (Lisa’s Version)“ sozusagen. Wachsfigurenkabinette leben von der
Erzählung, dass da jemand wochen-, monate-, jahrelang nichts anderes
gemacht hat, als die Kinnpartie von Heidi Klum oder Dwayne „The Rock“
Johnson zu modellieren. Kämen die Celebritys aus der Fabrik, wo wäre da der
Reiz?
Lisa Büscher war im Panoptikum übrigens auch verantwortlich für Ed Sheeran.
Als der enthüllt wurde, bemängelten manche, er sehe eher aus wie
Großbritanniens Ex-Premier Boris Johnson. Und so wie Sheeran die Gitarre
halte, wirke das, als würde er einem damit gleich eine überziehen. Wie
schön! Durch die Augen Lisa Büschers bekommt der Saubermann-Sänger, was ihm
im echten Leben fehlt: Ecken und Kanten. Ein bisschen was Verruchtes.
Mich erinnert die Panoptikum-Swift an meine Grundschulfreundin H. Deren
Augen hat Büscher perfekt getroffen. Direkt schießen mir all die lustigen
Dinge durch den Kopf, die wir miteinander erlebt haben. Ich könnte mich mal
wieder bei ihr melden.
19 Aug 2024
## LINKS
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## AUTOREN
Leonie Gubela
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