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# taz.de -- Vormarsch auf Gebiet Kursk: Alarmstufe Rot im Grenzgebiet
> Die Lage im russischen Gebiet Kursk ist nach wie vor unklar und
> unübersichtlich. Auch in Belgorod wurde der Ausnahmezustand verhängt.
Bild: Vor der Evakuierung: Frauen in der Region Belgorod
Berlin taz | Alarmstufe Rot: In dem russischen Gebiet Belgorod, das an die
Ukraine grenzt, ist am Donnerstag der föderale Ausnahmezustand verhängt
worden. [1][Die Lage in der Region] bleibe komplex und angespannt, sagte
der Minister für Katastrophenschutz, Alexandr Kurenkow. Infolge der
Terroranschläge der ukrainischen Streitkräfte in der Region Belgorod seien
Wohngebäude und Infrastruktur beschädigt, sowie Bürger*innen getötet und
verletzt worden.
[2][„Das Ausmaß des Geschehens] erlaubt es der Region nicht, die Folgen der
aktuellen Notsituation selbstständig zu beseitigen.“ In dem Gebiet Kursk –
hier gilt ebenfalls der föderale Ausnahmezustand – wurden weitere
Evakuierungen angeordnet. Betroffen ist der gesamte Bezirk Gluschkowski. Er
liegt zehn Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt, hier leben rund
20.000 Menschen. Der Gouverneur des Gebietes Kursk, Alexei Smirnow, bat die
Bewohner*innen um Verständnis für die gegenwärtige Situation und rief
sie dazu auf, den Empfehlungen der Sicherheitskräfte und lokalen Behörden
Folge zu leisten.
Bereits am Mittwoch waren a[3][us mehreren Bezirken des Gebietes Kursk]
mehr als 8.000 Menschen evakuiert und in elf andere Gebiete gebracht worden
– darunter auch in das zu Teilen von russischen Truppen völkerrechtswidrig
besetzte Gebiet Saporischscha. In der Nacht zum 6. August waren ukrainische
Truppen überraschend auf russisches Territorium, in das Gebiet Kursk,
vorgedrungen. Unterschiedlichen Angaben zufolge, wie auf dem
russischsprachigen Webportal insider.ru, scheinen sie ihre Kampfhandlungen
auszuweiten.
Unklar hingegen blieb die Lage in der russischen Grenzstadt Sudscha.
Während es aus ukrainischen Quellen hieß, der Ort sei vollständig unter der
Kontrolle ukrainischer Truppen, zitiert insider.ru einen russischen Oberst
namens Alexei Kondratjew. Ihm zufolge hielten sich sowohl ukrainische als
auch russische Soldaten in Sudscha auf, wobei letztere den Ort immer noch
kontrollierten.
## Weitere russische Kriegsgefangene
Offensichtlich machen die ukrainischen Streitkräfte im Gebiet Kursk weitere
russische Kriegsgefangene. So sollen am Mittwoch auf einen Schlag 102
russische Soldaten in Gefangenschaft geraten sein. Laut des
Menschenrechtskommissars des ukrainischen Parlaments, Dmitri Lubinez, den
die Financial Times zitiert, habe die russische Seite Verhandlungen
aufgenommen. Aus Moskau gab es dazu bislang keine offizielle Stellungnahme.
Unterdessen gehen Spekulationen und Gedankenspiele über die Ziele sowie
einen möglichen Ausgang der ukrainischen Offensive weiter. Dieser Schachzug
Kyjiws berge auch ernsthafte Risiken, heißt es in einem Beitrag des
britischen Economist. Die Ukraine hoffe zweifellos, dass ihr Vormarsch auf
Kursk zu einem Rückzug russischer Truppen aus dem Donbass führe, was den
Druck auf die eingekesselten ukrainischen Verteidiger verringern werde. Es
gebe jedoch keine Anzeichen dafür, dass Russland bedeutende Kräfte von der
Front abgezogen hat.
Zu dieser Einschätzung passen auch jüngste Meldungen aus dem
ostukrainischen Gebiet Donezk. So sollen russische Truppen Moskauer
Angaben zufolge das Dorf Iwaniwka sowie weitere Dörfer eingenommen haben.
Das US-Magazin Politico zitiert einen ukrainischen Soldaten, der in der
Nähe des Ortes Pokrowsk stationiert ist, mit den Worten. „Ich würde sagen,
dass sich die Situation an unserem Abschnitt der Front verschlechtert hat.
Wir bekommen noch weniger Munition als zuvor, und die Russen machen Druck.“
15 Aug 2024
## LINKS
[1] /Vormarsch-auf-russisches-Kursk/!6026684
[2] /Strategiewechsel-in-der-Ukraine/!6026632
[3] /Russland-nach-der-Offensive-in-Kursk/!6026909
## AUTOREN
Barbara Oertel
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