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# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Mädchenschule bei Angriff ver…
> Durch israelische Luftattacken starben wohl dutzende Menschen im
> Gazastreifen. Derweil drängen die USA Israel weiter zu einem Deal mit der
> Hamas.
Bild: Eine Frau sammelt im Flüchtlingslager Nuseirat im Zentrum des Gazastreif…
## Angriff in Deir al-Balah galt Hamas-Kommandobasis
Bei israelischen [1][Luftangriffen im Gazastreifen] sollen Dutzende
Menschen getötet worden sein. Am Samstag wurde unter anderem eine
Mädchenschule in Deir al-Balah getroffen, in der Vertriebene untergebracht
waren. Mindestens 30 Menschen wurden von dort in das Al-Aksa-Krankenhaus
gebracht und für tot erklärt. Journalisten der Nachrichtenagentur AP sahen
in der Nähe des Krankenhauses einen Rettungswagen durch eine staubige
Straße rasen.
Im Schulgebäude waren Klassenzimmer verwüstet. Menschen suchten unter den
Trümmern nach Opfern, einige sammelten Überreste von Toten ein. Das
Gesundheitsministerium der militant-islamistischen Hamas teilte mit, bei
weiteren Angriffen seien am Samstag mindestens zwölf Menschen ums Leben
gekommen.
Das israelische Militär berichtete, der Angriff, bei dem die Schule
getroffen wurde, habe einem Kommando- und Kontrollzentrum der Hamas
gegolten, in dem Waffen gelagert und Anschläge geplant worden seien.
Zivilschutzarbeiter im Gazastreifen sagten, in der Schule hätten Tausende
Menschen Zuflucht gesucht. (dpa)
## Irritationen vor Gesprächen zur Waffenruhe
Am (morgigen) Sonntag sollen Vertreter der USA, Ägyptens, Katars und
Israels in Italien über die laufenden Verhandlungen für die Freilassung von
Geiseln und [2][eine Waffenruhe] sprechen. Dabei wird ein Treffen des
Direktors des US-Auslandsgeheimdiensts CIA, Bill Burns, mit dem katarischen
Ministerpräsidenten Mohammed bin Abdulrahman Al Thani, dem Direktor des
israelischen Geheimdiensts Mossad, David Barnea, und dem ägyptischen
Geheimdienstchef Abbas Kamel erwartet, wie aus Kreisen der Regierungen von
USA und Ägypten verlautete.
US-Regierungsvertreter sagten am Freitag, Israel und die Hamas seien sich
beim Rahmen für das Drei-Phasen-Abkommen einig, über das nachgedacht wird.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigte aber in
seiner Rede vor dem US-Kongress am Mittwoch an, er werde den Krieg so lange
fortführen, bis Israel den „totalen Sieg“ errungen habe.
Ein Sprecher des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas im
Westjordanland nahm den Angriff auf die Schule am Samstag zum Anlass, die
Netanjahu-Rede zu verurteilen. Der Empfang, den Netanjahus Anhänger in den
USA diesem bereitet hätten, komme einem „grünen Licht“ gleich, um die
israelische Offensive im Gazastreifen fortzusetzen, sagte Nabil Abu
Rudeineh. „Jedes Mal, wenn die Besatzung eine Schule bombardiert, in der
vertriebene Menschen untergebracht sind, erleben wir nur einige
Verurteilungen und Anprangerungen, die die Besatzung nicht dazu zwingen
werden, ihren blutigen Angriff zu stoppen“, sagte er. (dpa)
## Israel ordnet weitere Evakuierung von Chan Junis an
Im Gazastreifen hat die israelische Armee am Samstag eine neue
Evakuierungsaufforderung ausgegeben. Die Armee wies die Bewohner weiterer
Teile der Stadt [3][Chan Junis] im Süden des Palästinensergebiets an, sich
„vorübergehend in die angepasste humanitäre Zone in al-Mawasi“ zu begeben.
Zuvor hatten die israelischen Streitkräfte in Chan Junis die Leichen von
fünf israelischen Geiseln aus Hamas-Tunneln geborgen und weitere Einsätze
in dem Gebiet angekündigt.
Es die zweite Anpassung der humanitären Zone innerhalb einer Woche. Am
Montag hatte die Armee erklärt, sie sei „im Begriff, gewaltsam gegen die
terroristischen Organisationen vorzugehen“, und rufe daher die Bevölkerung
in den östlichen Vierteln von Chan Junis auf, „sich vorübergehend
zurückzuziehen“. „Zu diesem Zeitpunkt wird die humanitäre Zone angepasst�…
hieß es. Weiter erklärte die Armee, sie werde alles tun, um weiteren
Raketenbeschuss auf Israel aus dem Gebiet unterbinden.
Anfang des Jahres hatte Israel in Chan Junis einen monatelangen Einsatz
begonnen. Weite Teil der Stadt wurden zerstört, zehntausende Menschen
flohen in das als humanitäre Zone ausgewiesene Gebiet al-Mawasi. Nach
UN-Angaben haben die Evakuierungsanordnungen und die „verschärften Kämpfe“
die Hilfsmaßnahmen „erheblich erschwert“. Die Vereinten Nationen warnen
seit Monaten vor „katastrophalen Bedingungen“ hinsichtlich Wasserversorgung
und Hygiene. (afp)
## Verhandlungen über Gaza-Abkommen gehen in Rom weiter
Die USA drängen Israel zu einem raschen Abschluss eines Waffenruhe- und
Geiselabkommens im Gaza-Krieg – die derzeit stockenden Verhandlungen
darüber sollen am Sonntag in Rom weitergehen. „Ich hoffe, dass wir eine
Einigung erzielen werden“, sagte der [4][israelische Ministerpräsident
Benjamin Netanjahu] am Freitag (Ortszeit) nach einem Gespräch mit
Ex-US-Präsident Donald Trump. Allerdings hatte Netanjahu zuletzt
zusätzliche Forderungen erhoben, so dass unklar ist, ob seine Delegation
bei den indirekten Gesprächen mit der islamistischen Hamas den nötigen
Verhandlungsspielraum haben wird.
Die USA, Katar und Ägypten vermitteln bei den indirekten Gesprächen
zwischen Israel und der Hamas. US-Präsident Joe Biden und seine Vize Kamala
Harris hatten Netanjahu auf dessen US-Reise am Donnerstag bei Gesprächen
zum raschen Abschluss eines Waffenruhe- und Geiselabkommens gedrängt. Die
beiden Demokraten forderten Netanjahu zudem auf, mehr für den Schutz der
notleidenden Bevölkerung im Gazastreifen zu tun. Das Verhältnis zwischen
Biden und Netanjahu war zuletzt frostig.
Nach Ansicht der Vermittler, aber auch israelischer Verhandlungsteilnehmer,
stellen Netanjahus Zusatzforderungen ein schwer überwindbares Hindernis für
eine Einigung dar. Der israelische Regierungschef will unter anderem
durchsetzen, dass israelische Truppen länger an strategischen Stellen des
abgeriegelten Küstengebiets präsent sein dürfen. Die Hamas lehnt diese
Forderungen ab und besteht auf einen – wie in einem Plan von US-Präsident
Joe Biden vorgesehen – vollständigen Abzug der israelischen Truppen. (dpa)
## Angeblicher Angriff der USA auf Flughafen im Jemen
Die USA und Großbritannien haben dem Huthi-nahen Fernsehsender Al-Masirah
zufolge den von der Miliz kontrollierten Flughafen in der jemenitischen
Hafenstadt Hudaida angegriffen. „US-amerikanisch-britische Streitkräfte
haben einen Angriff auf den internationalen Flughafen von Hudaida
ausgeführt“, teilte der Sender mit. Vonseiten der USA und Großbritanniens
gab es dazu zunächst keine Stellungnahme.
Der Sender nannte keine weiteren Details zu dem Angriff auf den Flughafen,
berichtete aber, dass sich dieser nur wenige Stunden nach einer ähnlichen
Attacke auf die Insel Kamaran ereignet habe. Kamaran befindet sich am
südlichen Ende des [5][Roten Meeres]. (dpa)
## Trump trifft Netanjahu und nennt Rivalin Harris „respektlos“
Bei einem gemeinsamen Treffen haben der republikanische
Präsidentschaftskandidat Donald Trump und Israels Regierungschef Benjamin
Netanjahu Einigkeit demonstriert – und sich gegen die [6][demokratische
Präsidentschaftsbewerberin Kamala Harris] gestellt. Besonders scharf
äußerte sich Trump über seine mögliche Gegnerin im Rennen um das Weiße
Haus: „Ich weiß nicht, wie jemand, der Jude ist, für sie stimmen kann, aber
das bleibt jedem selbst überlassen. Aber meiner Meinung nach war sie auf
jeden Fall respektlos gegenüber Israel.“
Netanjahu soll Berichten zufolge Trump um das Treffen in Florida gebeten
haben. Netanjahu war zuvor in Washington und sprach dort vor dem
US-Kongress. Außerdem traf er US-Präsident Joe Biden und dessen Vize
Harris. Die beiden Demokraten forderten Netanjahu dazu auf, mehr für den
Schutz der notleidenden Bevölkerung im Gazastreifen zu tun und einem
Abkommen über einen Waffenstillstand und die Freilassung der Geiseln in der
Hand der islamistischen Hamas zuzustimmen. Das Verhältnis zwischen Biden
und Netanjahu war zuletzt frostig.
Harris hatte mit Blick auf die humanitäre Lage in Gaza nach ihrem Treffen
mit Netanjahu gesagt: „Wir können angesichts dieser Tragödien nicht
wegschauen. Wir können es uns nicht erlauben, angesichts des Leids
gefühllos zu werden, und ich werde nicht schweigen.“ Sie habe in dem
Gespräch mit Netanjahu ihre „ernste Besorgnis über das Ausmaß des
menschlichen Leids im Gazastreifen zum Ausdruck gebracht“. (dpa)
27 Jul 2024
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