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# taz.de -- Poller in Berlin: Manchmal muss es eben Stahl sein
> Eine Arbeitsgruppe in der Verkehrsverwaltung soll Empfehlungen für eine
> stadtverträgliche Bepollerung entwickeln. Ihr Handlungsspielraum ist
> begrenzt.
Bild: Ein schickes Pollermodell? Der hier steht in Kreuzberg
Berlin taz | Eine Statistik darüber, wie viele Poller schon an und auf
Berlins Straßen stehen, gibt es nicht. Sicher ist nur, dass die Zukunft der
Stadt noch eine große Zahl zusätzlicher Stahlröhren, Kunststoffbaken oder
Betonschwellen bescheren wird. Sie werden überall dort aufgestellt, wo
Radwege sicher auf Straßen geführt werden sollen. „Protected Bike Lanes“
werden diese geschützten Wege auch genannt, deshalb ist auch von
„Protektionselementen“ die Rede. Aber sie stehen auch an Straßenkreuzungen,
um falsches Kfz-Parken zu verhindern, wo abgestellte Autos die freie Sicht
versperren würden.
Wie auch die taz vor Kurzem berichtete, hat sich der regelmäßig tagende
[1][„Gestaltungsbeirat Öffentliche Räume“ auf seiner jüngsten Sitzung da…
ausgesprochen, weniger Poller aufzustellen] und lieber durch Maßnahmen wie
Tempolimits für mehr Sicherheit im Verkehr zu sorgen. Und tatsächlich ist
in der Senatsverkehrsverwaltung eine Arbeitsgruppe – die „AG Protektion“ …
schon seit einiger Zeit mit der Frage befasst, wie die Bepollerung des
Straßenlands funktional und ästhetisch am besten zu bewerkstelligen wäre.
Gegenüber der taz hat die Senatsverwaltung nun klargestellt, dass ein Ziel
der Arbeitsgruppe zwar darin besteht, die „große Anzahl an
unterschiedlichen Protektionselementen (…) zu reduzieren“ und zu
definieren, für welche stadträumliche Situation „welche Elemente aus Sicht
des Senats die bevorzugte Lösung darstellen“.
Ob die herrschende Vielfalt dadurch wirklich massiv eingeschränkt wird,
bleibt aber abzuwarten: Wie Petra Nelken, die Sprecherin von Senatorin Ute
Bonde (CDU), am Montag gegenüber der taz betonte, wird es sich bei den
Ergebnissen, die im 1. Quartal 2025 vorliegen sollen, lediglich um
Empfehlungen handeln.
## Rot-weißes Design als Vorschrift
Da die Straßenbauträgerschaft in vielen Fällen bei den Bezirken liegt,
können diese auch entscheiden, welche Poller oder Schwellen sie einsetzen,
zumindest im Rahmen dessen, was die Straßenverkehrsordnung (StVO) zulässt
oder vorschreibt. So müssen fest verbaute Stahlpoller zum Schutz von
Radstreifen – die auch die Senatsverwaltung laut Nelken als „besonders
geeignete und haltbare Elemente“ einschätzt – gemäß StVO in rot-weißem
Design gehalten sein.
Für flache Schwellen gilt das nicht unbedingt. Wobei im Fall des Radwegs
auf der Schönhauser Allee die ausführende InfraVelo kürzlich entschied, die
„Radborde“ aus grauem Beton [2][sicherheitshalber doch mit reflektierender
weißer Farbe anzumalen].
„Das eine bevorzugte Schutzelement“ wird es laut Nelken am Ende ohnehin
nicht geben, aber auch ein ästhetisches Durchregieren des Senats ist im
Grunde gar nicht möglich. Zudem sitzen laut Nelken in der AG neben
MitarbeiterInnen der Senatsverwaltung, von Polizei, Feuerwehr und der BVG
auch VertreterInnen der Bezirke mit am Tisch. Ob zu den Empfehlungen am
Ende auch eine regelmäßige Reinigung der Poller gehört, ist fraglich.
Allerdings büßen in der Realität viele „Protektionselemente“ ihre optisc…
Wirkung schon bald nach der Aufstellung durch Staub und Ruß stark ein.
5 Aug 2024
## LINKS
[1] /Poller-im-Strassenraum/!6024241
[2] /Neue-Radwege-in-Berlin/!6018134
## AUTOREN
Claudius Prößer
## TAGS
Radwege
Schwerpunkt Radfahren in Berlin
Ute Bonde
Schwerpunkt Radfahren in Berlin
Berlin-Pankow
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Geschichte.
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