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# taz.de -- CSD Köln: Queerer Dom
> Die katholische Kirche nimmt erstmals am Christopher Street Day in Köln
> teil. Die Organisator:innen freut das, eine rechte Petition nicht.
Bild: Auf dem Christopher Street Day in Köln 2023
„God meets Gays“: Unter diesem Titel nimmt das Kölner Dekanat, ein Teil des
[1][Bistums], erstmals am [2][CSD] teil. Robert Kleine ist Stadtdechant von
Köln. Er repräsentiert die katholische Kirche in Köln. In einem Interview
mit dem Domradio sagt er, dass er es wichtig finde, den Dialog zu suchen.
Dazu hatte das Dekanat am Mittwochabend zur Vorführung des Films „der
verlorene Sohn“ eingeladen. Der Film erzählt die autobiographische
Geschichte des US-Autors und LGBTQ-Aktivisten Garrard Conley. Im Anschluss
war eine Podiumsdiskussion geplant: Robert Kleine, Annelie Bracke,
Psychologin und katholische Leiterin der Telefonseelsorge Köln, und Ken
Reise, der als Dragqueen Julie Voyage auftritt, wollten laut Programm über
Ausgrenzungserfahrungen sprechen und darüber, was Seelsorger:innen und
Berater:innen in Gemeinden und Institutionen für eine offene,
queersensible Beratung lernen können. Am Freitag tritt Julie Voyage dann
gemeinsam mit dem Jugendchor St. Stephan auf dem Alter Markt in der Kölner
Innenstadt auf.
Der Kölner Christopher Street Day zählt zu den größten der Bundesrepublik.
60.000 Menschen nahmen im vergangenen Jahr an der Parade teil, insgesamt
1,4 Millionen besuchten das Rahmenprogramm.
Hugo Winkels ist Vorstandsmitglied von ColognePride. Er begrüßt den Schritt
des Kölner Dekanats: „Es gibt viele queere Menschen, für die die Kirche ein
wichtiger Teil ihres Lebens ist.“ Auch die queere evangelische Kirche, die
selbst am CSD teilnimmt, findet die Initiative des Dekanats wichtig. Tim
Lahr ist Pfarrer der bundesweit organisierten Gemeinde. Er betont, dass die
katholische Kirche hierarchischer aufgebaut sei als die evangelische, und
nennt Kleines Schritt besonders vor diesem Hintergrund mutig.
## Petition gegen Teilnahme
Nicht alle finden es gut, dass die katholische Kirche am CSD teilnimmt. Auf
der [3][rechtskonservativen Plattform „CitizenGo“] haben bislang mehr als
22.000 Menschen eine Petition gegen die Teilnahme des Bistums
unterzeichnet. In dem Aufruf heißt es, dass die Forderungen der
„LGBT-Ideologie“ dem katholischem Glauben radikal zuwider liefen. Winkels
von der ColognePride kontert das im Gespräch mit der taz: „Ich bin
verwundert, dass diese Menschen eine elektronische Petition organisiert
haben, wenn sie teilweise wirken, als seien sie aus der Steinzeit.“
Winkels findet die Entscheidung des Dekanats, zum CSD ein eigenes Programm
zu organisieren, wichtig. Zugleich betont er: „Wir haben noch einen weiten
Weg vor uns, was die römisch-katholische Kirche angeht.“
18 Jul 2024
## LINKS
[1] /Schmerzensgeld-vom-Erzbistum/!5940652
[2] /Queeres-Leben-in-Thueringen/!6020626
[3] /Online-Petitionen-gegen-Abtreibung/!5786746
## AUTOREN
Marie Sophie Hübner
## TAGS
Schwerpunkt LGBTQIA
Christopher Street Day (CSD)
Katholische Kirche
Köln
Kolumne Änder Studies
Evangelische Kirche
Schwerpunkt Abtreibung
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