| # taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Orbán sorgt erneut für Irri… | |
| > Ungarns Regierungschef kassiert nach einem Treffen mit den Turkstaaten | |
| > erneut Kritik aus der EU. Experten sehen keine Verhandlungsbereitschaft | |
| > bei Putin. | |
| Bild: Der ungarische Regierungschef Orbán bei seinem Besuch in Moskau am 5. Ju… | |
| ## Reise nach Aserbaidschan: Borrell distanziert sich von Orbán | |
| Die Teilnahme des ungarischen Regierungschefs Viktor Orbán an einem Treffen | |
| der Organisation der Turkstaaten in Aserbaidschan ist in der EU auf Kritik | |
| gestoßen. Orbáns Besuch am Samstag habe ausschließlich „im Rahmen der | |
| bilateralen Beziehungen zwischen Ungarn und dieser Organisation“ | |
| stattgefunden, erklärte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Samstag. | |
| Ungarn habe von den anderen EU-Staaten kein Mandat erhalten, um die | |
| Beziehungen der EU zur Organisation der Turkstaaten voranzutreiben. | |
| Orbán hatte wenige Tage nach der Übernahme der EU-Ratspräsidentschaft | |
| [1][durch sein Land bereits mit einer Reise nach Moskau für Irritationen | |
| gesorgt.] Mehrere EU-Spitzenvertreter erklärten, der ungarische | |
| Ministerpräsident vertrete dort nicht die gesamte Union. Borrell erklärte, | |
| Orbán habe „kein Mandat“ der anderen 26 Mitgliedsländer für den Besuch u… | |
| vertrete in Moskau „die EU (…) in keiner Form“. Orbán unterhält trotz d… | |
| Ukraine-Krieges weiter enge Beziehungen zu Moskau. Sanktionen gegen | |
| Russland und Finanzhilfen der EU für Kyjiw hat der pro-russische | |
| Regierungschef mehrfach verzögert. | |
| Die Organisation der Turkstaaten wurde 2009 von der Türkei, Aserbaidschan, | |
| Kasachstan und Kirgisistan gegründet. Ungarn ist seit 2018 Beobachterstaat. | |
| Auch die selbsternannte Türkische Republik Nordzypern genießt diesen | |
| Status, was in der EU auf Ablehnung trifft. Die Türkei ist der einzige | |
| Staat, der die 1983 ausgerufene Türkische Republik Nordzypern anerkennt. | |
| (afp) | |
| ## US-Institut sieht keinen echten Verhandlungswillen bei Putin | |
| Kremlchef Wladimir Putin zeigt nach Einschätzung von US-Experten auch nach | |
| seinem Treffen mit dem ungarischen Regierungschef Viktor Orbán keinen | |
| echten Willen für Verhandlungen in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine. | |
| „Putin forderte stattdessen eine Kapitulation der Ukraine durch | |
| „Entmilitarisierung“ und die Übergabe bedeutender Territorien, die Russland | |
| derzeit nicht besetzt hält“, teilten die Analysten des Instituts für | |
| Kriegsstudien (ISW) in Washington mit. Putin habe zudem an zwei Tagen | |
| hintereinander eine Feuerpause in dem Konflikt abgelehnt. | |
| Die Ukraine und Russland werfen sich gegenseitig vor, eine Feuerpause für | |
| die Neuaufstellung und frische Bewaffnung von Truppen nutzen zu können. Zum | |
| Besuch Orbáns am Freitag bei Putin stellten die ISW-Experten fest, dass der | |
| ungarische Regierungschef wohl versuche, die Aufmerksamkeit des Westens weg | |
| von der militärischen Hilfe für die Ukraine hin zur Möglichkeit von | |
| Friedensverhandlungen zu lenken. Orbán wolle sich als potenzieller | |
| Vermittler für eine Beendigung des Kriegs in der Ukraine in Stellung | |
| bringen, obwohl Putin kein Interesse daran habe. | |
| Laut ISW untergräbt Orban so die Unterstützung der Europäischen Union für | |
| die Ukraine. Die Experten verweisen immer wieder darauf, dass Putin seine | |
| behauptete Verhandlungsbereitschaft vor allem dazu nutze, um den Westen zu | |
| spalten und letztlich die militärische Unterstützung der Verbündeten der | |
| Ukraine zu brechen. Orban stellte sich immer wieder gegen EU-Militärhilfe | |
| für die Ukraine. (dpa) | |
| ## Orbán wirft Nato Konfliktstreben vor | |
| Orbán hatte bei einem gemeinsamen Auftritt mit Putin im Kreml gesagt, dass | |
| die Vorstellungen Moskaus und Kyjiws für eine Lösung des Konflikts weit | |
| auseinander lägen. Der Ungar hatte vor seinem Treffen auch in Kyjiw mit dem | |
| ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gesprochen und dort eine | |
| Feuerpause gefordert. Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig vor, | |
| kein Interesse an Verhandlungen zu haben und den Konflikt lieber auf dem | |
| Schlachtfeld auszutragen. | |
| In einem Meinungsbeitrag für das Magazin „Newsweek“ warf Orbán der Nato | |
| vor, ihre Gründungsprinzipien zu verletzen. „Doch statt Frieden steht heute | |
| das Streben nach Krieg auf der Tagesordnung, statt Verteidigung ist es | |
| Angriff“, schrieb Orbán in dem Beitrag. (dpa) | |
| 7 Jul 2024 | |
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