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# taz.de -- Pride Month: East Pride für Israel
> Der East Pride Berlin ist eine eigenständige Stimme im LGBTI*-Konzert.
> Dieses Jahr ist das Motto „Homos sagen JA zu Israel“.
Bild: Proud in Berlin
Berlin taz | Die Initiatorin Annette Detering, die mit Wolfgang Beyer
wesentlich diese Parade möglich macht, sagt zum East-Pride-Projekt
überhaupt: „Unsere Wurzeln liegen in der oppositionellen Lesben- und
Schwulenbewegung in der DDR“ – eine Tradition, die heute bei vielen noch
lebt. In dieser sei es weniger um Identitätsfragen, als viel mehr um
politische Fragen der politischen Gleichberechtigung und gesellschaftlichen
Anerkennung gegangen. Deshalb nennen sie sich auch „Homos“, nicht „queer�…
weil sie beide als lesbische Frau wie als schwuler Mann sicht- und sagbar
bleiben wollen. Der East Pride, so Beyer, verwahre sich dagegen, dass
besonders aus westdeutschen Mündern die Gebiete der früheren DDR und ihre
Menschen dämonisiert werden.
Während auf propalästinensischen Demonstrationen besonders die Parole
„Queers for Palestine“ ins Auge sticht, betonend, dass es ja nicht sicher
sei, dass es in den palästinensischen Gebieten queerphob zugehe, dass man
jedenfalls entschieden gegen den jüdischen Staat sei, sagen Detering und
Beyer: „Mit dem Slogan ‚Free Palestine‘ werden undifferenzierte
Schuldzuweisungen mittransportiert und antisemitische Vorurteile belebt.
Wir widersprechen der wieder stark werdenden antiwestlichen und
antifreiheitlichen Anschauung, in der Israel zum Sündenbock gemacht wird.“
Israel sei „das einzige Land, das LGBTQ* schützt in einer Region, in der
LGBTQ* durch Religionen und Staaten systematisch verfolgt und ermordet
werden“.
Außerdem: „So, wie wir mit dem Motto ‚Homosexualität ist für alle da‘ …
die Verfolgungssituation in Uganda und im Jahr zuvor mit dem Motto
‚Homophobie führt zum Krieg‘ den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine
zum Thema gemacht haben“, sagt Annette Detering, „so eben dieses Jahr
Israel: Wir empfinden es als unsere Pflicht, solidarisch zu sein mit
Jüdinnen und Juden und mit allen Menschen, die für das Existenzrecht
Israels kämpfen.“
Auf dem Demo-Truck wird DJ Anat aus Israel auflegen; der Vorsitzende der
Jüdischen Gemeinde zu Berlin wird auch sprechen. Ebenso wird Seyran Ateş,
im Wedding aufgewachsene Bürgerrechtsanwältin und 2005
Zivilcouragepreisträgerin des Berliner CSD, eine Rede halten. Konstantin
Sherstyuk, Gründer des Marzahn Pride und Mann mit jüdischem
Familienhintergrund, wird an einem der Paradenorte berichten, wie er den
7.Oktober, dem Tag des Hamas-Pogroms wider die israelische Bevölkerung im
Süden Israels, und die Wochen danach hier in Berlin erlebt hat.
27 Jun 2024
## AUTOREN
Jan Feddersen
## TAGS
Gay Pride
Ostberlin
Schwule
Schwerpunkt LGBTQIA
Antisemitismus
Berlin Marzahn-Hellersdorf
Christopher Street Day (CSD)
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