| # taz.de -- Neue Sparmaßnahmen beim RBB: Weniger begrünte Innenwände | |
| > Beim Berliner RBB wird wieder gespart, aber diesmal an den richtigen | |
| > Stellen. Vor allem bei den exorbitanten Ruhegeldern von | |
| > Ex-Mitarbeiterinnen. | |
| Bild: Das Ruhegeld ist sittenwidrig – fantastisch viel Geld nun für Produkti… | |
| Skandal war gestern, Schmunzette ist heute“, sagt die Mitbewohnerin zum | |
| neuesten Gerichtsurteil rund um die [1][RBB-Story]. Gut, dann schauen wir | |
| auf den ganzen RBB-Skandal doch mal positiv. Das in | |
| Café-Größenwahn-Dimensionen geplante Digitale Medienhaus wird nicht | |
| gebaut. Das spart Millionen ein. | |
| [2][Die Intendantin], die sich begrünte Innenwände zu satten Preisen | |
| andrehen ließ und auf Senderkosten verreiste, ist weg. Spart also auch. Die | |
| Pflanzen auf der Intendant*innenetage sind zwar noch da, aber wandeln | |
| brav böses CO2 in guten Sauerstoff um. | |
| Das neueste Urteil des Landesarbeitsgericht fördert den Sparkurs weiter. Es | |
| hat in zweiter Instanz entschieden, dass Ex-RBB-Justiziarin Susanne Lange | |
| zwar später mal ihre betriebliche [3][Altersversorgung] bekommen darf. Aber | |
| weil ihre fristlose Kündigung als Juristische Direktorin rechtens war, hat | |
| sie keinen Anspruch auf das eigentlich beim RBB in üppiger Höhe | |
| versprochene Ruhegeld. Das wäre zwischen Arbeitsende beim RBB und dem | |
| Beginn der gesetzlichen Rente fällig geworden. | |
| Von diesem Ruhegeld hatte die erste Instanz beim Arbeitsgericht ja sogar | |
| gesagt, es sei komplett sittenwidrig. Denn hier wäre ohne Gegenleistung das | |
| Geld der Beitragzahler*innen verbrannt worden. Die Summen hätten jeden | |
| Monat im Schnitt mehr als der Hälfte bis zwei Dritteln der für geleistete | |
| Arbeit gezahlten Gehälter entsprochen. | |
| ## 8.000 Euro fürs „Ruhen“ | |
| „Nicht fürs Schuften, sondern fürs Ruhen“, sagt die Mitbewohnerin. Eine | |
| ehemalige RBB-Programmdirektorin, die 2016 ausschied, bekam so nach einem | |
| Monatsgehalt von 15.600 Euro mehr als 8.000 Euro fürs „Ruhen“, wie der RBB | |
| in eigener Sache recherchierte. | |
| Lange bezog zuletzt ein Jahresgehalt von knapp 199.000 Euro. Da sie erst | |
| Anfang 50 ist, spart sich der Sender die vielen Ruhegeldjahre und so | |
| garantiert mehr als 1 Millionen Euro. Fantastisch viel Geld, das jetzt für | |
| Programm und Produktion zur Verfügung steht. | |
| Also ein schönes, vorbildliches Konzept für die Ruhegelder aller anderen | |
| aus der vom Hof gejagten RBB-Spitze. Hoffentlich sehen sie es auch von der | |
| positiven Seite, der ehemalige Verwaltungsdirektor, die Ex-Leiterin der | |
| Intendanz und der ehemalige Produktionsdirektor, die um viel Kohle klagen. | |
| Was aber nicht in ihre Tasche, sondern dann für jede Menge guten Stoff in | |
| die Mediathek fließt. Da ist garantiert auch ’ne neue Staffel von | |
| [4][„Warten auf’n Bus“] drin. | |
| Wir warten so lange auf den Arbeitsgerichtsprozess von Ex-Intendantin | |
| Patricia Schlesinger. Und drücken die Daumen, dass die von ihr geforderten | |
| Ruhegeldzahlungen von monatlich über 18.000 Euro ausbleiben. | |
| Wenn der Sender auch noch die 260.000 Euro Schadensersatz bekommt, die er | |
| von Schlesinger einklagt, wären allein daraus für Jahre die Preisgelder für | |
| den Berlinale-Dokfilmpreis gesichert. Somit muss sich der RBB hier auch | |
| nicht „aus finanziellen Gründen“ zurückziehen. | |
| 5 Jul 2024 | |
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| ## AUTOREN | |
| Steffen Grimberg | |
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