# taz.de -- Hamburger Hafencity: Hoffnung für den Elbtower | |
> Der Hamburger Immobilienentwickler Dieter Becken kann sich vorstellen, | |
> den Wolkenkratzer an den Elbbrücken fertig zu bauen. | |
Bild: Ein neuer Morgen bricht an für den Elbtower in der Hamburger Hafencity | |
HAMBURG taz | In das stillstehende Elbtower-Projekt an den Hamburger | |
Elbbrücken scheint Bewegung zu kommen. Mit dem Hamburger | |
Immobilienentwickler Dieter Becken hat nun ein erster Bieter sein Interesse | |
öffentlich gemacht. „Wir werden ein Angebot abgeben“, [1][kündigte Becken | |
gegenüber Zeit online an]. Der Bauunternehmer hatte in den vergangen | |
Jahrzehnten eine ganze Reihe prominenter Projekte verwirklicht. | |
Der Elbtower ist eine Art Vermächtnis des ehemaligen Bürgermeisters Olaf | |
Scholz. Mit 245 Metern Höhe sollte er eines der höchsten Häuser in | |
Deutschland und der krönende Abschluss der Hafencity werden. Weil [2][die | |
inzwischen insolvente Signa-Gruppe] des österreichischen Investors René | |
Benko ihre Rechnungen nicht mehr bezahlte, stellte die beauftragte Baufirma | |
die Arbeit Ende Oktober ein. Jetzt steht ein 100 Meter hoher Stummel am | |
Eingang Hamburgs – ein Alptraum, den der Senat um jeden Preis vermeiden | |
wollte. | |
Seit Mitte Mai ist bekannt, dass es mehrere Investorengruppen gibt, die | |
sich für das Projekt interessieren. Eine entsprechende Mitteilung machte | |
die Stadtentwicklungsbehörde im Bauausschuss. Zuvor hatte das Wiener | |
Handelsgericht grünes Licht dafür gegeben, dass ein Treuhänder die | |
Premium-Immobilien der Signa-Gruppe verkaufen dürfe. | |
Dass sich Becken für das Projekt interessiert, ist keine Überraschung. Die | |
Immobilien Zeitung hatte im Februar Jörn Stobbe, den Sprecher der | |
Geschäftsführung der Becken-Gruppe, mit den Worten zitiert: „Hamburger | |
sollten das Projekt bauen – in Kooperation.“ Stobbe sagte demnach auch: | |
„Wir kennen das Projekt besser als Signa, weil wir es schon lange prüfen.“ | |
Eine Realisierung sei allerdings nur möglich, wenn das bereits investierte | |
Kapital abgeschrieben werde. | |
Becken selbst hatte noch Ende vergangenen Jahres gesagt, dass das Projekt | |
eine Nummer zu groß für ihn sei. Jetzt sagte er Zeit online, er mache das | |
nicht alleine. „Ich organisiere ein Konsortium aus Kapitalgebern“, sagte | |
er. Eine Kaufsumme wollte er nicht nennen. | |
## Nächstes Jahr könnte es weitergehen | |
Das Projekt kann aus Sicht Beckens „so zu Ende gebaut werden, wie es | |
geplant ist“. Die von Signa angepeilten Spitzenmieten von bis zu 40 Euro | |
pro Quadratmeter Bürofläche halte er für realistisch, der Elbtower sei ein | |
„hochattraktiver Standort, gerade in den oberen Etagen“. | |
Sollte er sein Konsortium zusammenbekommen und dieses den Zuschlag | |
erhalten, könnte nächstes Jahr mit dem Bau weitergemacht werden, sagt | |
Becken. Die Stadt Hamburg hatte im Mai für alle Fälle schon einmal das | |
Wiederkaufsrecht für [3][die Bauruine] angemeldet. Kurz darauf war in SPD- | |
Kreisen aber auch [4][über die Möglichkeit eines Abrisses spekuliert] | |
worden. | |
9 Jun 2024 | |
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## AUTOREN | |
Gernot Knödler | |
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