# taz.de -- Nach Erdrutsch in Papua-Neuguinea: Weitere Erdrutsche befürchtet | |
> Aus dem Katastrophengebiet in Papua-Neuguinea könnten bis zu 8.000 | |
> Menschen evakuiert werden. Ministerpräsident Marape droht ein | |
> Misstrauensvotum. | |
Bild: Trauer und Angst – eine Dorfbewohnerin in Yambali | |
PORT MORESBY/SYDNEY/MELBOURNE ap/dpa/rtr | In Papua-Neuguinea hat die | |
Regierung [1][nach dem verheerenden Erdrutsch] Tausende Menschen | |
aufgefordert, die gefährdete Region in einem abgelegenen Teil der Insel zu | |
verlassen. Es seien weitere Erdrutsche zu erwarten, sagte der Vorsitzende | |
des Katastrophenkomitees der Provinz Enga, Sandis Tsaka, am Dienstag. | |
Während Menschen nach Verschütteten graben würden, komme es immer wieder zu | |
Abgängen von Erdmassen. | |
Das Trümmerfeld sei durch Niederschlag und die zwischen Boden und Trümmern | |
eingeschlossenen Bäche noch instabiler geworden, sagte Serhan Aktoprak, der | |
Leiter der Mission der Internationalen Organisation für Migration (IOM) in | |
dem südpazifischen Inselstaat. | |
In der Zone des Erdrutsches und angrenzenden Gebieten wurde der Notstand | |
verhängt. Dort leben 4.500 bis 8.000 Menschen. Nicht alle seien von den | |
Evakuierungen betroffen, sagte Tsaka. Laut UN seien mehr als 7.800 weitere | |
Menschen von der Tragödie betroffen, die dringend evakuiert oder in andere | |
Gebiete umgesiedelt werden müssten. 42 Prozent davon seien jünger als 16 | |
Jahre. Überlebende bräuchten dringend sauberes Wasser, Lebensmittel, | |
Kleidung, Unterkünfte, Medikamente und psychologische Unterstützung. | |
Die Evakuierungen im Katastrophengebiet gestalten sich jedoch schwierig. | |
Wegen der abgelegenen Lage, des unwegsamen Geländes und der Stammesunruhen | |
in der Region sei das Militär gezwungen, Hilfskonvois zu eskortieren, sagte | |
Tsaka. Schweres Räumgerät und Hilfsgüter kämen nur langsam voran. | |
## Mehr als 2.000 Tote befürchtet | |
Eine Masse von Felsbrocken, Erde und zersplitterten Bäumen [2][war am | |
Freitag beim Einsturz eines Berghangs] über das Dorf Yambali im abgelegenen | |
Hochland von Papua-Neuguinea hinweggefegt. Die [3][IOM schätzt die Zahl der | |
Toten auf 670], die Regierung von Ministerpräsident James Marape vermutete | |
dagegen in einem Schreiben an die Vereinten Nationen, [4][dass mehr als | |
2.000 Menschen lebendig begraben] wurden. | |
Bislang wurden erst wenige Leichen gefunden. So wurden am Dienstag sechs | |
Todesopfer aus den Gesteinsmassen geborgen. „Es wird aber erwartet, dass | |
die Zahl im Zuge der anhaltenden Bergungsarbeiten steigen wird, die trotz | |
der instabilen Bedingungen weiter durchgeführt werden“, teilten die | |
Vereinten Nationen mit. | |
Die Katastrophe hat auch politische Folgen. Ministerpräsident James Marape | |
droht ein Misstrauensvotum. Die Opposition hat Rainbo Paita, der erst | |
kürzlich aus Marapes Kabinett ausgetreten war, als seinen Nachfolger | |
nominiert. | |
28 May 2024 | |
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