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# taz.de -- Befreiung von Hamas-Geiseln: Empathie mit Israel
> Vielen scheint es schwerzufallen, in Anbetracht der vielen zivilen Opfer
> weiter Verständnis für Israel zu haben. Genau darauf spekuliert die
> Hamas.
Bild: Save Them Now: Ein Zeppelin übermittelt die Forderung an die israelische…
In Israel war die Freude groß, als am Samstag vier Geiseln aus den Händen
der Hamas [1][befreit wurden]. Hierzulande fällt die Rezeption eher
verhalten aus. Zu schwer wiegen die Berichte über mittlerweile Zehntausende
tote Zivilisten auf der anderen Seite. Israel und seine Unterstützer haben
jeden Kredit verloren. Die Offensive in Rafah hat das Fass zum Überlaufen
gebracht.
Aber versuchen wir doch wenigstens einmal, die harte militärische Reaktion
auf das Massaker vom 7. Oktober zu verstehen, das nichts anderes war als
die Ankündigung des nächsten Holocausts. Was tun ein Volk, eine Regierung,
eine Armee, die derart fundamental herausgefordert wurden? Sie versuchen,
die Geiseln zu befreien, die die Hamas genommen hat, um eine Reaktion zu
provozieren, die den Rest der Menschheit schockiert. Der Gegenangriff auf
palästinensische Zivilisten ist von der Hamas eiskalt einkalkuliert; sie
verheizt die Bevölkerung von Gaza, um Israel als Völkermörder und
Kriegsverbrecher vorzuführen und zum Aufgeben zu zwingen.
Die Geiselbefreiung vom vergangenen Samstag veranschaulicht die tragische
Lage Israels. Während vier Israelis endlich zu ihren Familien zurückkönnen,
wurden Dutzende Palästinenser, auch Zivilisten, im Zuge der Operation
getötet. Die Hamas hatte die Geiseln in einem Flüchtlingslager versteckt.
Warum sie nicht endlich Frieden geben, fragt man die Juden. Aber man fragt
das nicht die Hamas, die die Geiseln sofort allesamt freilassen könnte.
Manche Minister der israelischen Regierung, die man in Europa als
Faschisten bezeichnen würde, verschärfen das Dilemma Israels, entweder
weiterzukämpfen und neue Märtyrer der palästinensischen Sache
hervorzubringen oder sich zu ergeben, einen faulen Frieden zu schließen und
die jüdischen Bürger in der Gewalt einer islamistischen Terrorgruppe zu
belassen. Und übrigens auch das palästinensische Volk in ewiger
Abhängigkeit von ihr.
Ja, Israel manövriert sich ins Abseits. Aber [2][diese Tragödie] darf
niemanden gleichgültig lassen, der sonst stets auf Empathie und Respekt
pocht.
9 Jun 2024
## LINKS
[1] /Krieg-zwischen-Israel-und-der-Hamas/!6015836
[2] /Israel-nach-dem-7-Oktober/!6015268
## AUTOREN
Claus Leggewie
Claus Leggewie
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Schwerpunkt Nahost-Konflikt
Israel
Geiselnahme
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