Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- DIW fordert Softdrinkabgabe: Zuckersteuer à la UK
> Softdrinks sollten wie in Großbritannien gestaffelt mit Abgaben belegt
> werden. Das würde den Zuckergehalt reduzieren, zeigt eine Untersuchung.
Bild: Etwa die Hälfte der Deutschen ist zu dick, übermäßiger Zuckerkonsum f…
Berlin taz | Deutschland braucht eine gestaffelte Zuckersteuer auf gesüßte
Getränke. [1][Erfahrungen mit einer Softdrinkabgabe in Großbritannien]
hätten gezeigt, dass sich dadurch der Zuckergehalt in ungesunden Limonaden
und Säften reduzieren ließe, belegt eine am Mittwoch erscheinende
Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, die der taz
vorliegt.
Etwa die Hälfte der Deutschen ist zu dick, übermäßiger Zuckerkonsum führt
zu Diabetes Typ 2, Herzerkrankungen oder Karies. [2][Mexiko, Frankreich
oder Norwegen haben längst Zuckersteuern]. In Deutschland wurde das Thema
erneut bei den Koalitionsverhandlungen von SPD, Grünen und FDP diskutiert –
und verworfen. Stattdessen gibt es eine Selbstverpflichtung der Industrie,
zwischen 2018 und 2025 bei Getränken den zugesetzten Zucker um 15 Prozent
zu reduzieren. Doch [3][eine im April erschienene Untersuchung des
Bundesagrarministeriums] stellte bislang „keine signifikante Veränderung“
fest.
Vorbild für ein deutsches Vorgehen könnte laut DIW Großbritannien sein: Das
Vereinigte Königreich hatte 2018 eine stufenweise Steuer auf zuckergesüßte
Getränke eingeführt, die Säfte oder Limonaden je nach Zuckergehalt
besteuert. Während Getränke wie Coca Cola unverändert blieben, reduzierten
die Hersteller bei mehreren Produkten (zum Beispiel bei Fanta aus demselben
Konzern) den Zuckergehalt, um unter den niedrigeren Steuersatz fallen.
„Durch eine solche stufenweise Zuckersteuer entsteht ein Anreiz, der
Produzent*innen dazu bewegt, den Zuckergehalt der Getränke deutlich zu
reduzieren – teilweise ohne die Getränke teurer zu machen“, erklärt dazu
DIW-Studieleiter Renke Schmacker.
Er spricht sich gegen ein Vorgehen wie in Dänemark aus. Dort stiegen zwar
die Preise auf Brausen und Säfte 2012 um 11 Prozent, woraufhin die Käufe um
13 Prozent sanken. Allerdings reduzierten die Personen, die ihren
Zuckerverbrauch nach einer Selbsteinschätzung wenig unter Kontrolle hatten,
ihren Softdrinkkonsum im Vergleich zu Menschen mit hoher Selbstkontrolle
kaum. Als die dänische Regierung die Steuer im Jahr 2014 komplett
abschaffte, sanken die Preise um 23 Prozent. Gleichzeitig zog der Verkauf
von Softdrinks um ein Viertel an.
4 Jun 2024
## LINKS
[1] /Softdrink-Steuer-in-Grossbritannien/!5494119
[2] https://www.rnd.de/gesundheit/wie-sinnvoll-ist-eine-zuckersteuer-CY2G57X4AF…
[3] https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschueren/nri-zwischenbericht…
## AUTOREN
Kai Schöneberg
## TAGS
Zucker
Limonade
Steuern
Social-Auswahl
Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
Zucker
Lebensmittel
## ARTIKEL ZUM THEMA
Agrarministerin Julia Klöckner: Große Klappe, nichts dahinter
Julia Klöckner war bislang eine schlagfertige Bundesagrarministerin, die
gekonnt Kritiker lächerlich machte. Aber erreicht hat sie fast nichts.
Steuern auf Ungesundes: Fett, süß und ziemlich teuer
Großbritannien, Norwegen, Frankreich: Viele europäische Länder erheben
Steuern auf zuckerhaltige Limonaden oder andere Lebensmittel.
Weniger Zucker, Salz und Fett im Essen: Nur wenn die Industrie es will
Keine verbindlichen Vorgaben: Für weniger Zucker und Salz in Lebensmitteln
setzt Julia Klöckner (CDU) auf freiwillige Vereinbarungen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.