Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kritik an TU-Präsidentin Geraldine Rauch: Maßlose Debatte
> Wegen ein paar Social-Media-Likes ist die Präsidentin der Berliner TU in
> Kritik geraten. Dahinter stecken vor allem rückwärtsgewandte Akteure.
Bild: TU-Präsidentin Geraldine Rauch
Wenn diese Woche der Akademische Senat der TU Berlin über die Zukunft von
Präsidentin Geraldine Rauch berät, lastet enormer medialer Druck auf dem
Gremium: Von Springer („Skandal-Professorin“) bis in die taz
(„[1][ungeeignet]“) überschlagen sich die Rücktrittsforderungen, in den
sozialen Medien wird die Mathematikerin als „woke-linke Antisemitin“ oder
„Universitätsschande“ gebrandmarkt. Getoppt wird das alles von einem Poster
an der TU, das Rauch neben Hitler zeigt, Überschrift „Adi & Geri –
Brüderchen & Schwesterchen“.
In der Politik fährt besonders die Berliner CDU einen Frontalangriff auf
die Präsidentin, seit bekannt ist, dass diese privat drei Tweets geliket
hat, von denen einer bei genauem Hinweisen zweifelsohne ein antisemitisches
Motiv zeigt. Sie wisse nicht, „welche Entgleisungen denn sonst
rücktrittswürdig“ wären, so das reichlich absurde Statement der Berliner
CDU-Generalsekretärin Ottilie Klein. Auch der Kultursenator und der
Regierende Bürgermeister haben sich entsprechend, wenn auch etwas
verschwiemelter, geäußert.
Diese Debatte – wenn man sie so bezeichnen will – lässt jegliches Maß
vermissen. Denn mit [2][ihrer Entschuldigung] hat Rauch die nötige
Reflexion bereits geliefert und all jenen mit tatsächlich antisemitischer
Geisteshaltung ein klares Signal gegeben. Zwei weitere Posts, in denen
unter anderem der Begriff „Völkermord“ verwendet wird, stuft der
TU-Antisemitismusbeauftragte Uffa Jensen im Übrigen als „nicht per se
antisemitisch“ ein.
## Eine Kampagne mit Ansage
Aber die Kampagne gegen Rauch hat gleich mehrere Vorgeschichten. So
attackiert etwa der Zentralrat der Juden den erst kürzlich vom TU-Präsidium
ernannten Jensen, weil der die IHRA-Antisemitismus-Definition ablehnt, die
Israelkritik und Antisemitismus nicht klar trennt.
Wirklich allzu offensichtlich ist jedoch, wie Rechte sich jetzt an der
Personalie Rauch gesundstoßen wollen. Die ist nicht nur jung und links, sie
hat es auch gewagt, das „Netzwerk Wissenschaftsfreiheit“ anzugreifen, das
Gendern verteufelt und „Cancel Culture“ beklagt. Jetzt wollen manche
offenbar zurückcanceln. Bleibt zu hoffen, dass das nicht gelingt.
3 Jun 2024
## LINKS
[1] /Affaere-Geraldine-Rauch/!6011590
[2] https://www.tu.berlin/ueber-die-tu-berlin/organisation/universitaetsleitung…
## AUTOREN
Claudius Prößer
## TAGS
Antisemitismus
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
Technische Universität Berlin
Social-Auswahl
Antisemitismus
Antisemitismus
Antisemitismus
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
Berliner Hochschulen
Berliner Hochschulen
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
## ARTIKEL ZUM THEMA
TU-Präsidentin Geraldine Rauch: Gut, dass sie bleibt
Dass Geraldine Rauch TU-Präsidentin bleibt, ist richtig. Sie wird sich nun
daran messen lassen müssen, wie sie gegen Antisemitismus vorgeht.
Debatte um TU-Präsidentin: Rauch soll selbst entscheiden
Die Präsidentin der TU Berlin likte antisemitische Posts. Nun beantragt sie
ein Disziplinarverfahren gegen sich, und soll selbst sagen, ob sie bleibt.
Debatte um TU-Präsidentin: Kein weißer Rauch in Sicht
Die Gremien der Technischen Universität Berlin sollen die Zukunft von
Präsidentin Rauch klären. Studierende erklären sich für sie.
Affäre Geraldine Rauch: Als TU-Präsidentin ungeeignet
Ob sie den Post zu oberflächlich gelesen hat oder die Meinung dort teilt,
ist letztlich egal. Das eine wie das andere disqualifiziert TU-Chefin
Rauch.
Nahost-Konflikt an Berlins Hochschulen: Allseitige Rücktrittsforderungen
Berlins Universitäten kommen nicht zur Ruhe. Auch die Diskussionen um die
Likes von TU-Präsidentin Geraldine Rauch gehen unvermindert weiter.
Antisemitismus-Vorwurf: TU-Chefin entschuldigt sich
Geraldine Rauch hat problematische Tweets geliked. Ihr neuer
Antisemitismus-Beauftragter Uffa Jensen findet klare Worte – nimmt sie aber
auch in Schutz.
Gaza-Proteste an Hochschulen: Räumung auf Befehl von ganz oben
Berlins Bürgermeister Kai Wegner verteidigt Vorgehen der Polizei gegen
Besetzer der Humboldt Uni. Polizei zieht Bilanz, Juristen protestieren.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.