Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- ESC 2024: Wie finden wir Nemo?
> Ausgezeichnet! Und das sehen auch die Jurys sowie das Publikum so. Nemo
> aus der Schweiz siegt mit „The Code“ beim 68. Eurovision Song Contest.
Bild: Gesucht? Gut gefunden! Nemo auf der ESC-Bühne in Malmö
[1][ Zum ESC-Livestream in der ARD-Mediathek geht es hier entlang. ]
Anm. d. Redaktion: Über Nemo haben wir zuvor teils mit der männlichen Form
„er“ geschrieben. Da die Person sich als nonbinär identifiziert, haben wir
die dementsprechenden Stellen nun in eine neutrale Ansprache angepasst.
Danke für die Hinweise!
## 00:54 Uhr: Hochgefühle und auf Wiedersehen
Von der Hölle auf Wolke Sieben: „I, I went to Hell and back // To find
myself on track // I broke the code, whoa-oh-oh“. Nemo liefert noch einmal
den Siegersong ab. Was für ein Abend. Schön war es. (kla)
## 00:53 Uhr: Good feelings in der Malmö Arena
Israels Eden Golan hat gegen allen Druck von der Straße, gegen allen
Stress, gegen die Unmöglichkeit, sich mal Malmö in Ruhe anzugucken – und
gegen viele Hater-Kolleginnen* den fünften Platz belegt, weil das Publikum
so empathisch war – und kulturbewusst.Vom deutschen Publikum gab es 12
Punkte für Israel, für Kroatien 10 und für die Schweiz 7. Good feelings!
Und damit allen gute Nacht, morgen mehr Berichte in der taz – und Montag in
der Zeitung. Danke an alle, die sich an uns gefreut haben. (JaF)
## 00:46 Uhr: And the winner is Switzerland!
Doch, Nemo hat's geschafft, den ESC 2024 gewonnen, nonbinär und sehr
postjuvenil als männliches Wesen, jetzt eben ein menschlicher Clownfisch.
Kroatien auf dem zweiten Platz. Dritter Frankreich. Nach Lys Assia und
Céline Dion der dritte ESC-Sieg für die Schweiz. (JaF)
Das Publikum hätte wie letztes Jahr auch den Zweitplatzierten (diesmal
Kroatien) auf den ersten Platz gewählt. Kombiniert mit den Stimmen der Jury
gewinnt Nemo aus der Schweiz den ESC 2024. Ich bin mir sicher, dass
Conchita stolz ist. Für Deutschland landet mit Sänger Isaak auf einem
wohlverdienten Platz Zwölf. (kla)
## 00:43 Uhr: Das Blatt wendet sich
Kroatien hat nun wieder eine Chance. Und Deutschland landet stabil auf dem
12. Platz. (kla)
## 00:36 Uhr Griechenland wird dreistellig
Olly Alexander beim Televoting 0 (!) Punkte, homophohes Eurovisionseuropa.
Israel? 324 Punkte – toll! Und an der vorläufigen Spitze! Die Jurys, also
die Elite der Musikindustrie, antiisraelischer als gewöhnlichen
Eurovisionseuropäer. (JaF)
… und die UK gehen beim Publikumsvoting leer aus. (kla)
## 00:34 Uhr: Es geht ins halbanonyme Publikumsvoting
33 Punkte befördert Estland zunächst ins mittlere Drittel. Norwegen bleibt
ganz weit unten. Schade. Und nun steht fest: Norwegen ist letzter. Sehr
schade. (kla)
## 00:31 Uhr: Schweden ohne Nacht
Noch immer ist es hell in Stockholm. Auch der Gastgeber schickt die 12
Punkte in die Schweiz. (kla)
## 00:28 Uhr: Zypern lobt Kroatien
Und Deutschland steht bei 99 Punkten. Für andere Länder Mittelfeld, für
Deutschland eindeutig ein Gewinn. Und dann holt Kroatien auf und liegt nur
noch 13 Punkte hinter Frankreich. (kla)
## 00:26 Uhr: Nemo baut den Abstand aus
Mit mehr als 120 Punkten führt Nemo. (kla)
## 00:24 Uhr: Frankreich und Belgien halten zusammen
Aus Belgien gehen die 12 Punkte nur knapp über die Grenze. Und Island? Die
Punkte des Inselstaates fliegen auch nach Frankreich. (kla)
Nach den 37 Juries liegt die Schweiz 365 Punkten haushoch vorn. Etwas mehr
als 10 Punkte im Schnitt, beinah einmütig. Deutschland erstaunlicher 10. –
mit 99 Punkten. (JaF)
## 00:20 Uhr: Mit über 230 Punkten liegt die Schweiz weit vorn.
Und auch aus Italien gibt es 12 Punkte für den Nachbarn. (kla)
## 00:18 Uhr Schweiz Juryliebling, Niederlande wird ausgebuht
Es läuft gut für Nemo. Buhrufe gegen Niederlande. (kla)
Nach alter Wertungsregel – nur Jurys – hätten die Schweiz und Nemo schon
gewonnen. Er kann durch das Televoting kaum noch eingeholt werden, auch
kaum durch Israel. (JaF)
## 00:13 Uhr: Osteuropa hält zusammen
12 Punkte für die Ukraine aus Tschechien und Moldau. (kla)
## 00:11 Uhr: Schweiz und Frankreich führen
Neben Nemo aus der Schweiz kommt Slimane aus Frankreich bei den Landesjurys
gut an. Ob das Publikum das ähnlich sehen wird? (kla)
## 00:08 Uhr: „Alter Schwede?!“ Really?
Unterstreiche, dass Schweden Humor einfach besser kann als Deutschland.
Wenigstens gibt es als Entschuldigung für den Flachwitz 12 Punkte für den
Gastgeber. (kla)
## 00:05 Uhr: Eine 12 aus Dänemark für die Schweiz
Nicht die Regel, aber verdient: Deutschland bisher auf Platz 10. (kla)
## 00:04 Uhr: „Vi älskar dig så mycket“
Australien schickt Liebesgrüße auf Schwedisch Richtung Europa und beschert
Irland mit 12 Punkten. (kla)
## 00:03 Uhr: Buhrufe und Punkte für Luxemburg
Unergründlich warum die israelische Punktedurchgeberin Pfiffe in der Malmö
Arena provozieren. (JaF)
## 00:01 Uhr: Wer kriegt die 12 Punkte aus Tschechien?
Deutschland nicht, aber zumindest gibt es fünf Punkte für Isaak. Und die
Ukraine nimmt die 12 Punkte mit. (kla)
## 23:59 Uhr: Und was sagt Zagreb?
Erstmal gibt es Komplimente und Danksagungen aus Kroatien auf Schwedisch
nach Malmö. Schweiz kriegt nix aus Kroatien. Kalkül wegen Konkurrenz auf
den ersten Platz? (kla)
## 23:58 Uhr: Schweiz sammelt die 12er ein
Die Jurys lieben die Schweiz und den Clownfisch. Auch aus der Ölhehlerei
Aserbaidschan, wie auch aus San Marino. (JaF)
Bei den Fachjurys – unter anderem der von Aserbaidschan – kommt Nemo schon
einmal gut an. Bei San Marino auch. Wird interessant, wie das Publikum
votet. (kla)
## 23:55 Uhr: Auch Schweden auf den oberen Plätzen
Der souveräne Gastgeber hält sich auf dem Treppchen. (kla)
Sieben Punkte für Deutschland aus der Ukraine – und 12 für die Schweden,
nix für Israel. (JaF)
## 23:54 Uhr: 7 Punkte aus der Ukraine nach Deutschland…
…und 12 für die Schweiz. (kla)
Nun die expertistischen Jurys, später das Televoting (von dem ich mehr
halte als von den Jurys). Martinj Österdahl, Oberboss der EBU, bekommt
Buhrufe. (JaF)
## 23:40 Uhr: Sie ist zurück auf der ESC-Bühne
Mit langem Intro und im futuristischen Outfit ist Loreen zurück auf der
ESC-Bühne. Würde gern mal ein Duo von ihr und der kanadischen Sängerin
Grimes sehen. Und ein Musikvideo zu einem von Loreen's Songs, in dem die
aus Sia-Musikvideos („Elastic Heart“) bekannte Tänzerin Maddie Ziegler
tanzt. (kla)
## 23:36 Uhr: Über Duo Daz
Nebenbei: Als das Duo Daz 1991 in Rom so vorne lag wie die spätere Siegerin
Carola aus Schweden, bekam die Französin Amina, punktgleich mit der
Siegerin, die herzlichsten Umarmungen vom israelischen Duo. Die Französin,
gebürtige Tunesierin, hatte 12 Punkte aus Israel erhalten. Soviel zum Thema
„Hass“ und angeblicher Islamophobie aus Israel. (JaF)
## 23:27 Uhr: ABBA feat. Conchita
Carola, Charlotte Perrelli & Conchita Wurst mit Abbas „Waterloo“, stimmlich
nicht in jeder Hinsicht sattelfest, but … wer bin ich, darüber zu klagen,
dass sie nicht Frida & Agnetha sind. (JaF)
Schweden schafft es, dass die Musik beim ESC im Mittelpunkt bleibt. Das
liegt auch an den zahlreichen Acts, die aus dem Land des Ikea und der
Köttbullar kommen. Und: Ohhhh! Conchita sind Waterloo! Schweden eint dieses
Jahr wirklich durch die Musik. (kla)
## 23:25 Uhr: Waterloo in 3… 2… 1…
## 23:20 Uhr: Der Early-2000s-Vibe hält an
Schnelldurchlauf, aber auch „Alcazar“. Kurzes Zwischenfazit: Man muss das
israelische Lied nicht wirklich mögen, Eden Golan auch eher weniger – aber
sie ist die Heldin des Abends: Was diese junge Frau, Kind
ukrainisch-lettischer Einwanderer nach Israel, aushalten muss. Hass,
kollegialen Megadiss, ungehöriges Verhalten (Joost Klein, Doomsday-Bambi,
Nemo … und diese horrible Griechin). Und hat es ausgehalten, triumphal.
Super impressing! (JaF)
Alcazar im Jahr 2024 mit „Crying at the Discoteque“ aus dem Jahr 2001.
Genial. (kla)
## 23:12 Uhr: Cascadaesque Performance aus Austria
Und wieder sind es vier Tänzer und eine Sängerin. Aber das nur nebenbei.
Kaleen erinnert an die deutsche Cascada, die in den frühen 2000ern
Dance-Hits wie „Everytime We Touch“ produzierte. Seicht. Nicht in den Top
10, doch wie der Moderator sagte: Wird man wahrscheinlich im Radio hören.
(kla)
Ich möchte gern Kaleen gut finden, die Tochter Habsburg, die Erbin Conchita
Wursts … aber ihr Lied ist langweilig, doch eignet sich für
Vorortdiskotheken von St. Pölten oder Bregenz. Nein, das ist nicht
europäisch genug. (JaF)
## 23:08 Uhr: Frankreich mit „Mon amour“
Wird Slimane, der ultraerfolgreiche Franzose, auf seine antiisraelische
Geste zum Schluss seines Schmachtfetzens verzichten. Si … dann kriegt er
auch einen Anruf von mir. Schönes Arrangement, ganz in Weiß, um es mit Roy
Black zu sagen. (JaF)
Solide Nummer. Sehr französisch. (kla)
## 23:02 Uhr: Flämmchen aus Georgien
Mit „Fire Fighters“ singt Nuza Busaladse für Georgien. Jedoch hatte Spanien
mehr Fuego. Und auch Deutschland lief im Vergleich zu dieser Performance
weniger auf Sparflamme. Okay, aber nicht mehr. (kla)
Bin sehr zufrieden, dass Georgien mal wieder im Grand Final ist, aber das
Lied … Pyro und Geschrei, leicht anorientalisiert. Zwiespältig. (JaF)
## 22:58 Uhr: 12 Punkte von Klaudia, 11 von Jan?
Wäre Kroatien Deutschland, wäre Baby Lasagna Deichkind. Erfrischend random.
Und nicht nur das Publikum scheint es zu feiern, sondern auch die
Musiker*innen selbst. Und die Bridge? Hammer! (kla)
Nun die haushohen Favoriten: Baby Lasagna, eines der Lieblingsgerichte
aller Europäerinnen* … eine gute Homme- wie Femmage auf das gemeinsame
Speisen. Delikater Lärm, mitreißend, von der ersten Sekunde an. (JaF)
## 22:54 Uhr: Rundum-Talent oder na ja?
Die Slowenin Raiven, elegisch, auf dem Boden sich wälzend, markiert
besonders deutlich einen Beautytrend auch bei den Männern: Nails, lang und
spitz, bei den Männer sehr oft dunkelblau lackiert. Das wird sich
durchsetzen, so wie Ohrringe. Ihr Lied: nun ja … (JaF)
Tolle Stimme, tolles Kostüm, tolle Performance. Endlich mal ein Act, bei
dem die Tanzeinlage den Auftritt bereichert. Rundum stark. (kla)
## 22:46 Uhr: Wie finden wir Nemo?
Nemo möchte als Clownfisch wahrgenommen werden, nonbinär, klar. Erklärt
Nemo bald auch die Schwerkraftgesetze für ungültig? Er bleibt ein junger
Mensch und liefert eine ziemlich gute Nummer ab. Wenn Nemo bloß nicht so
umfänglich gegen Israel und Eden Golan gedisst hätte – dann würden wir die
Schweiz dieses Talents lieben. (JaF)
Starke Performance aus der Schweiz. Nemo ist ein Gesamtpaket, das den Sieg
verdient hätte. Auch hier wieder beeindruckende hohe Töne. Nemo floatet
selbstsicher über die Bühne. (kla)
## 22:41 Uhr: Und wieder singt Eine, während vier tanzen
Die 17-jährige Australierin Silia Kapsis, die mit „Liar“ für Zypern
antritt, hat Chancen. Solide Nummer. Der Beat nach „Cause you're a liar!“
ist rhythmisch einprägsam. I like a „Liar“. (kla)
Tanzmucke mediterraner Art, Zypern, eine Australierin im Dienst dieser
Halbinsel im Dunst prorussischer Passerschleicherei. Sie wird ihren Weg
machen, und der ist noch weit. (JaF)
## 22:39: La la lai
Auf YouTube versprach das Musikvideo zu „Jako“ von Ladaniva aus Armenien
mehr als die Live-Performance hergibt. Landet eher weiter unten. Nett,
leicht, aber nicht hervorragend. (kla)
Jetzt Armenien oder: Wer den ESC noch einmal ein „Schlagerding“ nennt, soll
in der Hölle der Dummheit grillen – und auf ewig nichts als atonale Mucke
hören. Was für ein schönes Lied, das einzig schönfolkloristische. (JaF)
## 22:34 Uhr: Iolanda für Portugal
Dieses Lusitanien, was hat es uns an schöner Musik geschenkt, Madredeus,
Amalia Rodrigues und so weiter. ESC-mäßig: vor 50 Jahren war der
portugiesische Beitrag das Startsignal zur Nelkenrevolution. Jetzt durch
Iolanda: ich liebe es. So dramatisch, so eine schöne, exaltierte
Inszenierung. Und die Stimme … adorabel. (JaF)
Portugal. Nette Stimme. Doch irgendwie nicht so einprägsam. (kla)
## 22:29 Uhr: Ein Flitzer beim ESC
Würde der Beat nicht so sehr nach Käärijä klingen, hätte der Song noch
bessere Chancen. Sollte dennoch gut abschneiden. Performance? 9,5/10.
Kostüme (oder eben nicht)? 9,5/10. Gesang? 4,5/10. (kla)
Finnland: Das hat mal Pep und gewisse Albernheit in der Performance. Auf
nach Finnland. Nebenbei: In Rovaniemi lockt ein wirklich schönes
Lordi-Denkmal. (JaF)
## 22:25 Uhr: Schööön!
Theodora ist eine feine Sängerin für Serbien. Aber es plätscherte wie die
Donau bei Belgrad, kaum Strömungsgeschwindigkeit. (JaF)
Mal keine Tänzer? Neben Norwegen ein weiterer Song mit Mystik-Touch.
Ruhiger. Doch schön. Verstehe kein Wort serbisch, doch berührt mich ich
dennoch. Nicht nur das Shirt von Teya Dora glänzt, sondern auch die
Sängerin mit ihrer Performance. Sie füllt die Bühne barfuß mit rauchiger
Stimme aus. (kla)
## 22:22 Uhr: Canzone aus Italien
Ein Trend heute Abend? Schwarze Kleidung, ein Act plus vier bis fünz
Tänzer*innen. Und der Song aus Italien? Die Schweden würden „Lagom“ sagen.
Kommt ins Mittelfeld (kla)
Um es mit einer Prise von kulturell-halbrassistischer Zuweisung zu sagen:
Italien kanns einfach. Angelina hats drauf, aus einem eigentlich
übernervösen Lied, eine Hymne auf die Langeweile, ein Stück Pop zum
Aushalten zu machen. Superba! (JaF)
## 22:17 Uhr: Meinungen in der taz driften auseinander
Gunnhild Sundli von Gåte erzählt in „Ulveham“ mit sanfter Stimme ein
Märchen auf Norwegisch. Die Bühne in Nordlichtfarben. Und sie zieht die
Töne zu E-Gitarren-Riffs wunderschön lang. Und Geigen? Was für eine tolle
Nummer. Diese Stimme! Dramatisch, stark und einzigartig. (kla)
Was ist nur aus dem Land der Secret Gardens und Margaret Bergers geworden?
Pseudofolklore – sind die noch bei Trost? So ein ödes Krachgewölk mit
gellender Stimme: Nee, die kriegt nie den Wencke-Myhre-Gedächtnispreis,
seufz. (JaF)
## 22:15 Uhr: Nochmal kurz nach UK
Nachtrag zu Olly Alexander: Dieser Act ist nicht „queer“, sondern
schwulschwul, um mit dem großen Kollegen Paul Wrusch und seinem Compagnon
Enrico Ippolito zu sprechen. (JaF)
## 22:14 Uhr: Sweden for the win!
Der Unterschied zwischen Schweden und Deutschland? Bei Schweden
funktioniert das mit dem Lustigsein. (kla)
## 22:10 Uhr: Boys aus UK
UK, das ist Olly Alexander: und serviert die schwulste Nummer der
ESC-Geschichte. Lady Di hätte es gefallen, und Elizabeth II natürlich auch
wenigstens „interesting“. Feine schwindlige Gefühle im
Petshopboys-alike-Sound. (JaF)
Boyband-Vibes aus UK. Der Refrain könnte auch einem Backstreet Boys-Song
entsprungen sein. Doch das gabs eben schon. Die Boxer sehe ich unter Platz
20. (kla)
## 22:06 Uhr: Bunt und auf den Takt
Tik-Tok-Song „Zari“ mit hochgepitchten Tönen und Ohrwurmpotenzial aus
Griechenland. Tanz einer der besten des Abends bisher. Die Melodie lässt
mich mitwippen. (kla)
Auch Marina Satti aus Griechenland hat sich auf der Pressekonferenz nach
dem zweiten Semifinale wie eine verzogene Athener
Vorstadtbourgeosiehorrorgöre benommen – hat, als Eden Golan sagte, gegähnt
und absichtsvoll gelangweilte Miene gemacht.(JaF)
## 22:02 Uhr: Klingt wie schon da gewesen
Dons, der Lette: Solche blauen Lackanzüge tragen in seinem Land alle
Tankwartinnen*, isch'schwör. Gute Ruhe im Lied, so célinedionmäßig. (JaF)
Dons „Hollow“ klingt sehr nach Legendary von Welshly Arms. Den lettischen
Song sehe ich im unteren Drittel. Nicht unique genug. (kla)
## 21:57 Uhr: Goth-Musical-Metalmix
Falls Bambie Thug für den Rest ihres wirklich interessanten Liedes auf
antiisraelische Hetze verzichten würde, wäre das ein Gewinn. Sie hat
angeblich geheult, weil Joost Klein aus den Niederlanden für seine
toxischen Mannesattacken disqualifiziert wurde. Und ihren Abscheu erklärt –
wegen Eden Golan. (JaF)
Mit „Doomsday Blue“ könnte es nach Måneskin (Italien, 2021) und Lordi
(Finnland, 2006) eine Rockband auf die vorderen Plätze schaffen. (kla)
## 21:54 Uhr: Dancemoves mit Sonnenbrillen
5Miinust x Puuluup mit „(Nendest) narkootikumidest ei tea me (küll) midagi“
erinnert an den letztjährigen Zweiten aus Finnland Käärijä mit „Cha Cha
Cha“. Ähnliches Level an Absurdität, passt zum ESC wie Zimtschnecken zu
Schweden. Daumen hoch! (kla)
Sechs Männer aus Estland machen tüchtig Lärm, das ist sehr erfrischend …
und behaupten ästhetisch so eine Art Estendisko. Nett, mal nicht beautyeske
Kerle zu sehen. (JaF)
## 21:48 Uhr: Bien!
Die Bühne in den Farben Spaniens. Halbnackte Purzelbäume. Eine sympathische
Sängerin. Ändere meine Meinung zu Spanien. Ist besser als ich dachte.
Nebulossa macht mit „Zorra“ gute Laune. Ist authentisch. Sehe mich diesen
Song bei einem Roadtrip durch Spanien aufdrehen. ¡Zorra, zorra!. (kla)
Diese spanische Nummer, schwerst donatellaversache- und amandalearmäßig,
macht gute Laune. Sie singt eine auf gutherzige Bitches … herzhaft. (JaF)
## 21:45 Uhr: Impressionen aus der Berliner Sonnenallee
Ehrlich gesagt: Es ist frühsommerlich, und auf der Sonnenallee grölen
propalästinensische Demonstrierende „Yallah Yallah Intifada“ … Sehr
dissonant, politisch erlaubt, aber extrem aggressiv. Die gewöhnliche
arabische Bevölkerung interessiert sich: null. #Eurovision2024 Bizarr.
(JaF)
## 21:44 Uhr: 92-jährige ehemalige ESC-Moderatorin Karin…
… mit breitem Lächeln aus Stockholm, wo es immer noch hell ist. (kla)
## 21:40 Uhr: Wum, wum!
Der Song „Luktelk“ aus Litauen von Silvester Belt fetzt. Und ist
nachtanzbar. Habe den Regler in der taz hochgedreht. (kla)
Litauens Sänger interpretiert tanzbare Musik. Hübsch. Reicht Hübschheit?
#Eurovision2024 (JaF)
## 21:37 Uhr: Eden Golan und „Hurricane“
Rauschender Beifall in der Malmö-Arena: Eden Golan, großer Auftritt, einige
Buhs in der Halle. Thorsten Schorn, neuer ARD-Kommentator, sagt richtig,
dass es Proteste gegen Israel in Malmö gab und gibt. Und referiert den
Vergleich mit Russland. Erklärt aber nicht, dass die russischen Sender
Putin-Propagandasender sind und deshalb Russland nicht teilnehmen darf –
der israelische Sender KAN aber eben journalistisch, auch
Netanjahu-kritisch berichtet. Deshalb! Dass er das nicht erläutert, muss
ihm übel genommen werden. (JaF)
Eden Golan kommt sehr hoch mit ihrer Stimme. (kla)
## 21:34 Uhr: Die Niederlande nicht mehr dabei
Der Vorclip des Duo Daz war ein echter uitrauzionistischer Likud-Kracher,
dritter Platz 1991 in Rom.
… und dann geht es weiter mit „Hurricane“ aus Israel.
## 21:31 Uhr: Jan erkennt erste Trends
Für den Namen „Fighter“ ist der Song aus Luxemburg doch ziemlich soft. Wird
einer der Songs, an den ich mich wahrscheinlich in zehn Minuten nicht mehr
erinnere. (kla)
Trend, den dieses Jahr das lang vermisste Luxemburg setzt: Die Männer vor
allem in den Backgroundtanzchören barbrüstig. Früher hätte das in der
Eurovisionscommunity der Funktionäre zu Empörungsorgien geführt. Das Lied?
Überladen und plätscherig. (JaF)
## 21:27 Uhr: Die Bühne brennt
Isaak hat so ein schönes Kratzen in seiner Stimme. Die Bühne brennt. Auch
die Lyrics sind relatable. „Always On The Run“ hat gute Chancen, nicht auf
den letzten Plätzen zu landen. (kla)
Auch wenn ich jetzt für unzurechnungsfähig erklärt werde, aber: Isaak war
super. Guter Mann, viele Taler in seinen Hut beim Straßenmusizieren. (JaF)
## 21:22 Uhr: Ein Gebet auf Ukrainisch
Suggestive Nummer aus der Ukraine. Aber man hört es allzu deutlich heraus:
Sie beten Mutter Teresa an & eine „Maria“. Christo-Move-Rap? Schwierig,
dieses ruhmreiche Land dieses Jahr. Andererseits: Wenn das reiche Europa
nicht verteidigungsfähiges Material liefert – dann hilft womöglich nur die
Anrufung Mutter Teresas, seufz. (JaF)
Rap mit einprägsamen Refrain aus der Ukraine. Alyona Alyona & Jerry Hall
harmonieren verdammt gut. Das könnte Punkte bringen. (kla)
## 21.19 Uhr: Marcus & Martinus, „Unforgettable“
Beats und Stobo-Licht aus Schweden in Malmö. Die Zwillinge Marcus &
Martinus eröffnen fürs Gastgeberland. In Erinnerung bleibt der
schwarz-weiße Hintergrund in PC-Hochfahrästhetik. Stabil, doch weder ABBA
noch Loreen (kla)
Schwedischer Industrieschnullipop, dargereicht von zwei norwegischen
Brüdern, Zwillinge. Radionervig. (JaF)
## 21:12 Uhr: Geschenke
Der diesjährige Zusatzpreis für den Gewinner ist eine Gilmore Girls-DVD aus
dem Privatbestand von Moderatorin Petra Mede. Gemeinsam mit ihrer Kollegin
Malin Akerman führt sie durch den Abend. (kla)
## 21:10 Uhr: ABBA, ABBA, ABBA
Wie oft wir heute Abend wohl ABBA hören werden? Ich tippe auf 50+ Mal.
Passt aber auch. Welcome to Malmö, Sweden. (kla)
## 21:03 Uhr Eröffnung in Retro-Farben
Wir lernen: Schweden hat weniger Einwohner als Baden-Württemberg. Nun
laufen die Teilnehmer*innen zu Icona Pop, Ace of Base und Roxette ein.
Wusste nicht, dass Icona Pop schwedisch sind. Genauso, wie ich lange nicht
wusste, dass Spotify schwedisch ist. Bin gespannt, ob einige zu gleich zu
Avicii einlaufen. (kla)
## 21:02 Uhr: Keine Pazihymne
Charpentiers Eurovisionsjingle: „Te deum“, ein friedensaufforderndes Lied,
aber keine Pazihymne. (JaF)
## 21:01 Uhr: Deutschland nicht Letzter
Nach Joost Kleins Disqualifikation, also ohne die eigentlich qualfizierten
Niederlande, immerhin, kann Isaak nicht mehr 26. werden. (JaF)
## 21:00 Uhr: „Guten Abend, hallo und hej!“
Die ESC-Hymne ertönt zum 68. Mal – mit vorab gefilmten Grußwort aus
Stockholm von der schwedischen Kronprinzessin Victoria. (kla)
## 20:58 Uhr: Das Wort zum Sonntag
Auch ein bezauberndes Ritual: „Wort zum Sonntag“ vor dem #eurovision Song
Contest. Trost & Hoffnung – so wird's. Guten Abend beim taz ESC-Ticker.
(JaF)
## 20.55 Uhr: Die Favoriten
Jan Feddersen ist überzeugt: Auf Platz eins schafft es in diesem Jahr Nemo
aus der Schweiz mit The Code“. Als „super inszenierte
Rap-Hip-Hop-Bombast-Glam-Alike-Nummer“ bezeichnete er den Song in seinem
[2][taz-Eurovision-Ranking]. Taz-Redakteurin Doris Akrap ist da anderer
Meinung, sie sieht die besten Chancen bei Kroatien. „Alle wissen: Den ESC
in diesem Jahr gewinnt der Künstler Baby Lasagna, wer sonst?“, [3][schreibt
sie.] Taz-Ticker-Dirigentin Klaudia Lagozinski stimmt Doris zu und sieht
die Schweiz auf dem zweiten Treppchen. (taz)
## 20.50 Uhr: Doch wie fing alles an?
Doch wie kam es eigentlich zum Eurovision Song Contest? „Es war
Nachkriegszeit im westlichen Europa, und ein BBC-Vertreter schlug
schließlich der European Broadcasting Union (EBU), dem Netzwerk
öffentlich-rechtlicher Sender, vor, es mit einem Liederwettbewerb zu
probieren: Mit einem Wettstreit holt man das Publikum. So war der
Eurovision Song Contest geboren worden; der erste fand im schweizerischen
Lugano am 24. Mai 1956 statt“, [4][schreibt Jan Feddersen.] (taz)
## 20:45 Uhr: Niederlande ausgeschlossen
[5][Der niederländische Kandidat für den Eurovision Song Contest (ESC),
Joost Klein], ist kurz vor Start offiziell vom Wettbewerb ausgeschlossen
worden. Das teilte die Europäische Rundfunkunion (EBU) am Samstagmittag
mit. Grund dafür seien Polizeiermittlungen im Kontext eines Zwischenfalls
nach dem Halbfinal-Auftritt Kleins am Donnerstagabend. (dpa)
## 20:40 Uhr: Bald geht es los
Die taz tickert live zum Eurovision Song Contest. Zum 68. Mal fiebern
Menschen in- und außerhalb Europas vor den Bildschirmen mit, rufen für ihre
Favoriten an und diskutieren angeregt darüber, wer die 12 Punkte in diesem
Jahr holt. (kla)
11 May 2024
## LINKS
[1] https://www.ardmediathek.de/video/eurovision-song-contest/das-finale-live-a…
[2] /Finale-des-Eurovision-Song-Contest/!6006957
[3] /ESC-Finale/!6006916
[4] /Eurovision-Song-Contest/!6009681
[5] /Eurovision-Song-Contest-Malmoe-2024/!6009684
## AUTOREN
Jan Feddersen
Klaudia Lagozinski
## TAGS
Schwerpunkt Eurovision Song Contest
Eurovision
ESC
GNS
ESC
Schwerpunkt Eurovision Song Contest
Schwerpunkt Eurovision Song Contest
Schwerpunkt Eurovision Song Contest
Schwerpunkt Eurovision Song Contest
Schwerpunkt Eurovision Song Contest
## ARTIKEL ZUM THEMA
Eurovision Song Contest: Zwiespältige eurovisionäre Illusion
Beim ESC wird der Ausschluss Israels gefordert, Vergleiche mit Russland
werden gezogen. Doch die greifen zu kurz.
Volksentscheid in Basel zum ESC: Schlappe für die Spaßverderber
Die christlich-fundamentalistische Minipartei EDU ist mit dem
Volksentscheid gegen den ESC in Basel gescheitert. Das ist gut so – nicht
nur für Basel.
ESC-Sieg von Nemo: Von unschüchterner Klarheit
Der ESC-Sieg in Malmö geht an Nemo aus der Schweiz. Vor dem Finale schloss
sich Nemo Boykottaufrufen gegen Israels Teilnahme an.
Finale des Eurovision Song Contest: Wer gewinnt den 68. ESC in Malmö?
25 Acts, 1 Bühne, Millionen Zuschauer: Zeit für's ESC-Finale. Ein Ausblick
auf irre und wirre Nummern, bekennende Bitches, fesche Fummel – und
Politik.
Eurovision Song Contest Malmö 2024: Joost Klein ausgeschlossen
Ein Mitglied des Produktionsteams hatte ihn nach einem Zwischenfall am
Donnerstag angezeigt. In seiner Heimat Niederlande ist das Entsetzen über
den Rauswurf groß.
Eurovision Song Contest: Politisch war der Wettbewerb immer
0 Punkte für Deutschland, Protest gegen Diktaturen, queere Emanzipation:
Der Zoff um Israels Beitrag in Malmö schreibt die Rolle des ESC als
politische Bühne nur fort.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.