# taz.de -- Beschwerde gegen OpenAI in der EU: Datenschützer kritisieren ChatG… | |
> Dass ChatGPT auch Unsinn liefert, ist bekannt. Wenn die KI-Software | |
> allerdings Fake News über Personen ausspuckt, könnte das gegen EU-Recht | |
> verstoßen. | |
Bild: Die Informationen zu Personen stimmen nicht immer – das könnte gegen E… | |
WIEN dpa | Die europäische Datenschutz-Organisation [1][Noyb] hat zusammen | |
mit einem betroffenen europäischen Bürger eine [2][Datenschutz-Beschwerde | |
gegen den ChatGPT-Anbieter OpenAI] wegen des Verstoßes gegen die | |
Europäische Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) eingereicht. Die von | |
Datenschutz-Aktivist Max Schrems mitbegründete Organisation warf OpenAI am | |
Montag unter anderem vor, im Fall einer namentlich nicht genannten „Person | |
des öffentlichen Lebens“ falsche Angabe zu persönlichen Daten zu machen, | |
ohne die gesetzlich vorgeschriebene Möglichkeit einer Berichtigung oder | |
Löschung einzuräumen. | |
Schrems hatte zuvor bereits dem Facebook-Konzern Meta in zwei [3][Klagen] | |
das Fürchten gelehrt und dabei zweimal vor dem Europäischen Gerichtshof | |
wichtige Datenabkommen zwischen den USA und Europa gekippt. | |
In der Auseinandersetzung mit ChatGPT-Entwickler OpenAI wirft Noyb dem | |
US-Unternehmen vor, den Menschen in Europa ihre Rechte nach der DSGVO zu | |
verweigern. Im konkreten Fall, in dem es auch um ein falsches Geburtsdatum | |
ging, habe OpenAI damit argumentiert, dass eine Korrektur der Daten nicht | |
möglich sei. Man könne zwar Daten bei bestimmten Anfragen blockieren, etwa | |
den Namen des Prominenten. Man könne ChatGPT aber nicht daran zu hindern, | |
alle Informationen über den Beschwerdeführer zu filtern. | |
Noyb warf OpenAI weiterhin vor, nicht angemessen auf das Auskunftsersuchen | |
des Beschwerdeführers reagiert zu haben. Obwohl die DSGVO den Nutzerinnen | |
und Nutzern das Recht einräume, eine Kopie aller persönlichen Daten zu | |
verlangen, habe es OpenAI versäumt, die verarbeiteten Daten, ihre Quellen | |
oder Empfänger offenzulegen. | |
## Maßnahmen zur Sicherstellung richtiger persönlicher Daten | |
Maartje de Graaf, Datenschutzjuristin bei Noyb, sagte, die Verpflichtung, | |
einem Auskunftsersuchen nachzukommen, gelte für alle Unternehmen. „Es ist | |
selbstverständlich möglich, die verwendeten Trainingsdaten zu | |
protokollieren, um zumindest eine Vorstellung von den Informationsquellen | |
zu erhalten. Es scheint, dass mit jeder ‚Innovation‘ eine andere Gruppe von | |
Unternehmen meint, dass ihre Produkte nicht mit dem Gesetz übereinstimmen | |
müssen.“ | |
Noyb und der Betroffene forderten nun die österreichische | |
Datenschutzbehörde (DSB) zu einer Untersuchung der | |
Datenverarbeitungspraktiken von OpenAI auf. Von besonderem Interesse sei | |
dabei die Frage, welche Maßnahmen das Start-up zur Sicherstellung der | |
Richtigkeit persönlicher Daten getroffen habe. Gegen OpenAI müsse ein | |
Bußgeld verhängt werden, um die zukünftige Einhaltung der Vorschriften | |
sicherzustellen. | |
29 Apr 2024 | |
## LINKS | |
[1] /Verein-sieht-Verstoss-gegen-Datenschutz/!5992742 | |
[2] https://noyb.eu/de/chatgpt-provides-false-information-about-people-and-open… | |
[3] /Facebook-Urteil/!5941902 | |
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