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# taz.de -- Hörspiel „Worüber man nicht spricht“: Gefangen in der Gewalts…
> Der Krimi „Worüber man nicht spricht“ erzählt erschreckend real von
> säumigen Vätern und Psychoterror.
Bild: Die Hörspiel-Serie „Worüber man nicht spricht“ erzählt über das E…
Elisa hat mit Stefan zwei Kinder und will sich nach acht Jahren von ihm
trennen. So weit, so normal. Aber dann beginnt der Psychoterror für die nun
alleinerziehende Mutter. Denn sie will weder zu ihm zurück, so wie er das
am liebsten hätte, noch will er Unterhalt zahlen. Dazu ist der Vater der
Kinder im Kita-Alter per Gesetz verpflichtet, aber Stefan setzt jedes
Mittel ein, um nicht zu zahlen und Elisa fertigzumachen: mit Verleumdungen
und Lügen im Freundeskreis, Manipulation der Kinder, Falschaussagen bei der
Polizei und beim Jugendamt.
Was klingt wie eine Reportage über [1][säumige Väter], Partnerschaftsgewalt
und die dabei mitunter [2][unrühmliche Rolle von Jugendämtern], ist genau
das, was der Mini-Radiokrimi „Worüber man nicht spricht“ der Autorin Sophie
Sumburane in der ARD Audiothek anbietet.
In sechs halbstündigen Folgen wird die Paarbeziehung aufgeblättert und
Stefan entpuppt sich als gewalttätiger Psychopath, der Elisa mit
Zuschreibungen wie „Du bist abgestürzt von der Traumfrau zur Schlampe“
herabwürdigt, versucht sie zu vergewaltigen und mit Lügen in die U-Haft
bringt.
Elisa indes hegt einen bösen Verdacht: Hat ihr Exfreund etwas mit dem
Verschwinden mehrerer Frauen zu tun? Manche bleiben verschwunden, andere
stürzen bei Wanderungen in ein und demselben Gebirge in die Tiefe.
Das alles ist spannend und kurzweilig produziert (Regie: Kirstin Petri),
die Autorin hat die Gewaltspirale bei Partnerschaftsgewalt genau
recherchiert, beschreibt die Täter-Opfer-Umkehr klar und kennt die Tricks,
mit denen Männer Jugendamt, Justiz und Polizei von der vermeintlichen
psychischen Labilität der Mutter nicht selten überzeugen. Die Dialogebene
des Hörspiels wird ergänzt durch Situationsbeschreibungen aus dem Off.
Diese hätte es allerdings nicht gebraucht, denn sie unterbrechen den
Spannungsbogen – das ist schade, aber auch nicht dramatisch.
„Worüber man nicht spricht“, in der ARD-Mediathek
12 May 2024
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## AUTOREN
Simone Schmollack
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Gewalt gegen Frauen
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