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# taz.de -- UN-Resolution scheitert an Russland: Atomwaffen in der Umlaufbahn
> Das internationale Wettrüsten im Weltall geht weiter. Eine UN-Resolution
> im Weltsicherheitsrat scheiterte am Mittwoch an Russland.
Bild: Bald vielleicht noch mehr verstrahlt: die Umlaufbahn der Erde
Eine von den Vereinigten Staaten und Japan eingebrachte [1][UN-Resolution]
gegen ein Wettrüsten im All ist im Weltsicherheitsrat an einem Veto
Russlands gescheitert. Die Beschlussvorlage erhielt am Mittwoch im
mächtigsten UN-Gremium in New York 13 von 15 Stimmen. China enthielt sich.
In dem Textentwurf wurden alle Staaten aufgefordert, „aktiv zum Ziel der
friedlichen Nutzung des Weltraums und der Verhinderung eines Wettrüstens im
Weltraum beizutragen und Maßnahmen zu unterlassen, die diesem Ziel und den
einschlägigen Bestimmungen zuwiderlaufen“. Im Februar hatten US-Medien
unter Berufung auf Regierungskreise berichtet, Moskau könnte Kernwaffen im
All installieren wollen.
Weiter wurde im Entwurf die Verpflichtung der Länder betont, den von mehr
als 100 Staaten ratifizierten Weltraumvertrag einzuhalten und „keine
Objekte mit Atomwaffen oder anderen Arten von Massenvernichtungswaffen in
die Umlaufbahn um die Erde zu bringen, solche Waffen auf Himmelskörpern zu
installieren oder solche Waffen im Weltraum zu stationieren.“ Eine
Detonation einer [2][Atombombe] oder einer anderen Massenvernichtungswaffe
im All wäre mit gravierenden Folgen für Weltraumaktivitäten und den
Planeten Erde verbunden, hieß es.
## Atomare Ambitionen Russlands
US-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield sagte dazu, eine solche Explosion
könnte „Tausende von Satelliten zerstören, die von Ländern und Unternehmen
auf der ganzen Welt betrieben werden, und lebenswichtige Dienste für
Kommunikation, Wissenschaft, Meteorologie, Landwirtschaft, Wirtschaft und
nationale Sicherheit auslöschen“. Auch Deutschland hatte den Entwurf
gemeinsam mit Dutzenden weiteren Staaten unterstützt. Resolutionen des
Weltsicherheitsrates sind völkerrechtlich bindend.
Der Resolutionsentwurf folgt auf US-Berichte vom Februar über [3][atomare
Ambitionen] Russlands im All. Das nukleare Potenzial solle sich gegen
Satelliten richten und könne damit eine Bedrohung für die nationale wie die
internationale Sicherheit darstellen, hieß es. Die US-Regierung erklärte
daraufhin, [4][Russland entwickle militärische Fähigkeiten] zum Einsatz
gegen Satelliten – zur spezifischen Art dieser Bedrohung wurden keine
Angaben gemacht.
Russland Präsident Wladimir Putin hatte die Vorwürfe zurückgewiesen. Man
sei gegen eine Stationierung von Atomwaffen im Weltall. Den
Resolutionsentwurf im Weltsicherheitsrat hatte Moskau als Propagandaversuch
Washingtons bezeichnet. Der russische Botschafter Wassili Nebensja hatte
vor der Abstimmung am Mittwoch von einem „Witz einer Resolution“ und
„zynischem Trick“ gesprochen. US-Vertreter Robert Wood deutete dagegen an,
Russland könnte etwas zu verheimlichen haben.
25 Apr 2024
## LINKS
[1] /Uno-Resolution-zum-Srebrenica-Massaker/!6005560
[2] /Europa-die-USA-und-der-Krieg/!5989155
[3] /Atomwaffentests-in-Kasachstan/!vn5994537
[4] /Rede-an-die-Nation/!5995473
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