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# taz.de -- Folgen der Klimakrise: Mehr Hitzetote in Europa
> 2023 ist ein Jahr trauriger Klima-Rekorde. Immer mehr Menschen sterben am
> Hitzetod, warnen der EU-Klimadienst Copernicus und die Weltorganisation
> für Meteorologie.
Bild: Es wird wärmer – hier im vergangenen Sommer in Valencia. Spanien zähl…
Brüssel/Genf epd | Immer mehr Menschen in Europa sterben am Hitzetod. In
den vergangenen 20 Jahren ist die Zahl der Todesfälle aufgrund von Hitze um
rund 30 Prozent gestiegen, das zeigt ein gemeinsamer Bericht zum „Zustand
des europäischen Klimas 2023“ des EU-Klimadienstes Copernicus und der
Weltorganisation für Meteorologie (WMO), der am Montag veröffentlicht
wurde.
Die Zahl der hitzebedingten Todesfälle hat demnach in ganz Europa
zugenommen, nämlich in 94 Prozent der Regionen. [1][In Städten seien die
Folgen besonders schlimm, weil sich Städte stärker erhitzten], erklärte
WMO-Direktor Chris Hewitt.
Seit 1970 sei [2][extreme Hitze] die Hauptursache für wetter- und
klimabedingte Todesfälle in Europa. 23 der 30 schwersten [3][Hitzewellen]
hätten sich seit dem Jahr 2000 ereignet, fünf davon in den zurückliegenden
drei Jahren. Schätzungen zufolge starben in den Sommern 2003, 2010 und 2022
jeweils zwischen 55.000 und 72.000 Menschen an den Folgen von Hitzewellen.
Eine Schätzung für 2023 liege noch nicht vor. „Wir gehen davon aus, dass
sich diese Zahl noch erhöht. Das ist eine der ganz großen Sorgen“, sagte
Hewitt.
Der Bericht verzeichnet für 2023 eine Rekordzahl von Tagen mit „extremer
Hitzebelastung“. Insgesamt stelle das Jahr je nach Datensatz das wärmste
oder das zweitwärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen dar.
Seit den 1980er Jahren erwärmt sich Europa doppelt so schnell wie der
globale Durchschnitt und ist damit der sich am schnellsten erwärmende
Kontinent der Erde, wie die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
erklärten. Europas Temperaturrekord liege derzeit bei 48,8 Grad. Diese
Temperatur wurde am 11. August 2021 auf Sizilien gemessen. 2023 habe das
Thermometer dort 48,2 Grad gezeigt.
## Noch mehr Rekorde
Das laufende Jahr 2024 setze die Rekorde fort: Januar, Februar und März
seien die wärmsten Monate seit Beginn der Aufzeichnungen. Auch für die
Sommermonate erwarten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
überdurchschnittlich hohe Temperaturen.
Europa habe im Jahr 2023 eine große Zahl an Rekorden gesehen, sagte
Samantha Burgess, stellvertretende Direktorin von Copernicus. „Eine
Rekordzahl von Europäern, die von Hitzestress betroffen sind,
Rekordtemperaturen in den Ozeanen, ein Rekordschmelzen der Gletscher.“
Hinzu kämen extreme Ereignisse wie der größte Waldbrand Europas, zahlreiche
Überschwemmungen und Stürme. „Wir werden weiterhin extreme Ereignisse
erleben, und wir wissen, dass diese extremen Ereignisse häufiger und
intensiver sein werden. Wir werden also wahrscheinlich weitere Rekorde
erleben, bis es uns gelingt, unser Klima zu stabilisieren“, sagte sie.
22 Apr 2024
## LINKS
[1] /Auswirkungen-der-Hitzewelle-auf-Staedte/!5875922
[2] /Studie-zu-Hitze-auf-der-Nordhalbkugel/!5950755
[3] /-Weltweite-Hitzewelle-/!5947409
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