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# taz.de -- Menschenrechtsverletzung auf hoher See: China bedroht traditionelle…
> Eine NGO berichtet über Menschenrechtsverletzungen im südwestlichen
> Indischen Ozean. Die „Neue Seidenstraße“ bedrohe die traditionelle
> Fischerei.
Bild: Schiffe der chinesischen Hochseeflotte liegen vor Mozambique, 2024
Berlin taz | Illegaler Fischfang, Ausbeutung der Crew und die Bedrohung der
traditionellen Fischerei in Ostafrika: Die NGO Environmental Justice
Foundation (EJF) berichtet über Raubzüge der chinesischen Hochseeflotte im
südwestlichen Indischen Ozean. Seit 2020 hat EJF dafür umfassende
Untersuchungen durchgeführt und dabei unter anderem Daten der Schiffe
ausgewertet.
Im Rahmen der „Belt and Road Initiative“ (BRI), besser bekannt als „Neue
Seidenstraße“, habe China massiv in die Fischerei im südwestlichen
Indischen Ozean investiert. Laut der EJF-Studie kommen dabei Chinas
Investitionen den lokalen Fischergemeinden keineswegs zugute. Sie würden
der traditionellen Fischerei dieser Länder schaden, da illegale Fischerei
und das Töten von Meerestieren zugenommen haben und das Ökosystem des
Meeres bedrohen, so die NGO.
Für den Bericht hat EJF auch Crewmitglieder auf den chinesischen Schiffen
befragt. Die Arbeiter:innen der Thunfischflotte berichteten alle, dass
„sie in irgendeiner Form Menschenrechtsverletzungen erfahren und/oder
illegalen Fischfang gesehen haben“. Über 80 Prozent der übrigen Flotte
berichten von körperlichen Misshandlungen. 50 beziehungsweise 80 Prozent
der Mitglieder der verschiedenen Flottenarten berichten vom „absichtlichen
Fang und/oder der Verstümmlung von gefährdeten Meerestieren“.
Die neue Untersuchung liefert nach Angaben der NGO zudem Hinweise auf vier
Todesfälle an Bord chinesischer Thunfischfänger zwischen 2017 und 2023.
Darunter ein mutmaßlicher Selbstmord.
Erschwerend kommt hinzu, dass 73 Prozent der untersuchten Schiffe auf der
Liste der Importeure in die Europäische Union standen. Dadurch könnten
Europäer die illegale Fischerei und [1][Menschenrechtsverletzungen] der
chinesischen Flotte unabsichtlich unterstützen.
EJF-Geschäftsführer Steve Trent fordert daher mehr Transparenz in der
globalen [2][Fischerei]. Außerdem werfe der Bericht die Frage auf, ob
dieser Missbrauch auf Anweisung aus Peking geschehe oder die chinesische
Regierung ihrer Verantwortung nicht nachkomme. „Die Beweislage ist so
eindeutig, dass entweder das eine oder das andere zutreffen muss“, so
Trent.
12 Apr 2024
## LINKS
[1] /30-Jahre-Voelkermord-in-Ruanda/!6000382
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## AUTOREN
Jonas Baur
## TAGS
China
Ostafrika
Fischerei
Menschenrechtsverletzungen
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Solarenergie
Antarktis
Fischerei
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