# taz.de -- Kohleausstieg in Rheinland und Lausitz: Grüne feiern Abschaltung | |
> Deutschland will raus aus der Kohle. Nur über das Enddatum gibt es noch | |
> Streit. Ostern sind in Deutschland sieben Kraftwerksblöcke vom Netz | |
> gegangen. | |
Bild: Ausgedampft: Im Jänschwalder LEAG-Kohlekraftwerk in der Lausitz wurden O… | |
BERLIN afp/dpa | Die Grünen-Politikerin Kathrin Henneberger hat die | |
Abschaltung von 15 Braun- und Steinkohlekraftwerken zum Ostermontag als | |
einen „großen Erfolg für die Klimagerechtigkeit“ begrüßt. Die Abschaltu… | |
der Werke „geschieht im Wissen um die historische und globale Verantwortung | |
für die Erreichung unserer Klimaziele“, erklärte sie am Sonntag. | |
Der Ausstieg aus der Steinkohle bedeute außerdem ein Ende des Imports aus | |
Regionen, wo der Abbau von Steinkohle seit Jahrzehnten mit schweren | |
Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung einhergeht. Am meisten | |
betroffen seien davon beispielsweise in Kolumbien afrokolumbianische und | |
indigene Gemeinden, welche neben Zwangsumsiedlungen und Wasserknappheit | |
auch von gesundheitlichen Folgen durch die Minen betroffen seien. | |
Die Stilllegungen von Kohlekraftwerken sei eine wichtige Maßnahme, um | |
Treibhausgase zu reduzieren, so Henneberger. Die [1][Emissionen durch die | |
Verbrennung von Kohle] in Deutschland seien historisch „enorm“ und zählten | |
zu den zentralen Verursachern der Klimakrise. „Deshalb gehen jetzt 15 | |
schmutzige Kohlekraftwerksblöcke mit einer installierten Leistung von 4,5 | |
Gigawatt vom Netz.“ Davon entfielen 3,1 Gigawatt auf Braunkohle und 1,4 | |
Gigawatt auf Steinkohle. | |
Bei der Braunkohle „beginnen wir mit den dreckigsten, mit den | |
CO₂-intensivsten Kraftwerksblöcken“, führte Henneberger im Tagesspiegel | |
aus. Im Rheinland wurden die Braunkohlemeiler Neurath C, D und E sowie | |
Niederaußem E und F endgültig stillgelegt. [2][In der Lausitz] betrifft es | |
Jänschwalde E und F. Henneberger ist für die Grünen-Bundestagsfraktion im | |
Ausschuss für Klima und Energie zuständig für Kohlepolitik und für | |
Klimagerechtigkeit. | |
## Energiekrise hielt Kraftwerksblöcke am Leben | |
Die Stilllegung war bei allen Blöcken eigentlich schon früher geplant | |
gewesen. Um [3][in der Energiekrise Erdgas zu sparen], waren von der | |
Bundesregierung aber fünf Blöcke aus der sogenannten Versorgungsreserve | |
geholt worden. Zwei weitere Blöcke durften über den ursprünglich geplanten | |
Stilllegungszeitpunkt weiterlaufen. Zum Ende des Winters 2023/24 ist nun | |
endgültig Schluss. Die Netzagentur sieht durch die Stilllegungen keine | |
Beeinträchtigung der Versorgungssicherheit. | |
1 Apr 2024 | |
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