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# taz.de -- Bundeswehr-Hilfsgüter für Gaza: Weg frei für deutsche Hilfsflüge
> Die Versorgungslage in Gaza bleibt katastrophal. Verteidigungsminister
> Pistorius hat die Bundeswehr beauftragt, per Flugzeug Hilfsgüter
> abzuwerfen.
Bild: Einsatzbereit: Die deutsche Luftwaffe soll per Transportflugzeug bald Hil…
Berlin dpa | Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat grünes Licht
für den Abwurf von dringend benötigten Hilfsgütern über dem Gazastreifen
durch die Luftwaffe gegeben. Der SPD-Politiker erteilte am Mittwoch einen
entsprechenden Auftrag an die Bundeswehr, wie die Deutsche Presse-Agentur
in Berlin erfuhr. Aus dem Militär waren zuvor bereits entsprechende
Vorbereitungen bestätigt worden, bei denen in Frankreich stationierte
C130-Transportflugzeuge der Bundeswehr eingesetzt werden könnten.
Damit beteiligt sich die Bundeswehr an der Luftbrücke für Gaza, die von
Jordanien initiiert wurde. Auch andere Partner wie die USA oder Frankreich
beteiligen sich an der Initiative. Den Auftrag übernimmt nach
Militärangaben der deutsche Anteil der binationalen Lufttransportstaffel im
französischen Evreux. Der Einsatz könnte demnach bereits Ende der Woche
beginnen.
[1][Die Lage der Menschen in dem Küstenstreifen] ist Hilfsorganisationen
zufolge zunehmend verzweifelt. Nach UN-Angaben droht eine Hungerkrise, wenn
die Hilfslieferungen per Lastwagen nicht ausgeweitet werden. Im
Gazastreifen leben rund 2,2 Millionen Menschen.
Auslöser des Gaza-Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte
Israels, das Terroristen der islamistischen Hamas sowie anderer
extremistischer Palästinenserorganisationen am 7. Oktober in Israel verübt
hatten. Auf israelischer Seite wurden dabei mehr als 1.200 Menschen
getötet. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer
Bodenoffensive imInselsommer z Gazastreifen. Auf palästinensischer Seite
wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde
seit Kriegsbeginn mehr als 31.100 Menschen getötet.
## Lkw-Lieferungen stocken weiter
Geholfen wird der Bevölkerung im Gazastreifen mittlerweile auch auf dem
Seeweg. Am Dienstag war das Schiff „Open Arms“ der gleichnamigen
Hilfsorganisation aus dem zyprischen Hafen von Larnaka [2][in Richtung
Gazastreifen in See gestochen]. Der umgebaute Schlepper zieht eine
Plattform, auf die Hilfsgüter geladen worden sind – rund 200 Tonnen
Trinkwasser, Medikamente und Lebensmittel. Die Fahrt könnte bis zu 60
Stunden dauern, da das Schiff langsam fährt.
Allerdings machen [3][Seetransporte von Hilfsgütern] in den Gazastreifen
einem Sprecher der Vereinten Nationen zufolge nicht den Mangel an dringend
benötigten Lkw-Lieferungen wett. Zugang werde auch auf dem Landweg
benötigt, die sichere und regelmäßige Verteilung im Gazastreifen müsse
gewährleistet sein, hieß es. Die Vereinten Nationen drangen zuletzt darauf,
die Hilfslieferungen per Lastwagen auszuweiten und den Transport der Güter
auch über Grenzübergänge zum besonders betroffenen Norden des
Palästinensergebiets zuzulassen.
Am Dienstagabend wurde bekannt, dass ein Hilfskonvoi mit Nahrungsmitteln
über eine neue Straße des israelischen Militärs den Norden des
Gazastreifens erreichte. Es habe sich um ein Pilotprojekt gehandelt, um zu
verhindern, dass die Hilfsgüter in die Hände der islamistischen Hamas
fallen, teilte das Militär mit. Die Ergebnisse würden nun der Regierung
vorgelegt.
Den UN zufolge ist im Gazastreifen in vielen Gebieten durch den Krieg
inzwischen jede Ordnung zusammengebrochen. Lkws mit Hilfsgütern werden
immer wieder geplündert. Regelmäßig kommt es im Kampf um die
Hilfslieferungen zudem zu heftigen Rangeleien unter verzweifelten
Bewohnern.
13 Mar 2024
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