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# taz.de -- Vorwahlen in den USA: Trumps Durchmarsch setzt sich fort
> Am „Super Tuesday“ gewinnt Donald Trump 14 von 15 republikanischen
> Vorwahlen. Der Druck auf Konkurrentin Nikki Haley, bald aufzugeben,
> wächst.
Bild: Trump-Fans vor seiner Rede zum Super-Tuesday in Mar-a-Lago, Florida
Washington taz | Für die beiden Spitzenkandidaten Joe Biden und Donald
Trump brachten die Vorwahlen am „Super Tuesday“ den erhofften Erfolg. Beide
konnten, wie erwartet, in den meisten der 15 Bundesstaaten und in einem
Überseeterritorium, die am Dienstag ihre Vorwahlen ausgetragen haben,
deutliche Siege verbuchen. Einer Neuauflage des Zweikampfs zwischen den
beiden steht somit fast nichts mehr im Weg.
Trump, der bislang nur bei der [1][Vorwahl in der US-Hauptstadt] eine
Niederlage kassiert hatte, setzte seine dominante Siegesserie am Dienstag
fort. Er gewann 14 von 15 Bundesstaaten gegen die einzig verbliebene
Kandidatin in Rennen um die republikanische Nominierung, [2][Nikki Haley],
und holte dabei im Schnitt mehr als 60 Prozent der Stimmen. Nur das kleine
Vermont entschied sich gegen den Ex-Präsidenten und für die frühere
UN-Botschafterin.
„Das war eine fantastische Nacht und ein fantastischer Tag, es ist eine
unglaubliche Zeit in der Geschichte unseres Landes“, sagte Trump während
einer knapp 20-minütigen Ansprache auf seiner Wahlnachtsparty in seinem
Mar-a-Lago-Anwesen in Florida.
Haley selbst hat sich noch nicht geäußert. Eine Mitteilung ihres
Wahlkampfteams gibt jedoch keinerlei Anzeichen dafür, dass sie ans Aufgeben
denke. „In einem Bundesstaat nach dem anderen gab es heute eine große
Gruppe republikanischer Wähler, die ihre tiefe Besorgnis über Donald Trump
zum Ausdruck gebracht haben. Das ist nicht die Einigkeit, die unsere Partei
für den Erfolg braucht. Erst wenn wir auf die Sorgen dieser Wähler
eingehen, werden wir die Republikanische Partei und Amerika besser machen“,
sagte Haleys nationale Sprecherin Olivia Perez-Cubas.
## Gaza-Proteste gegen Biden in Minnesota
Mit nur einem knappen Sieg und mehr als ein Dutzend Niederlagen an dem für
die Vorwahlen so wichtigen Wahltag muss sich die frühere Gouverneurin von
South Carolina darüber im Klaren sein, dass für sie das Rennen so gut wie
vorbei ist. Insgesamt ging es beim Super Tuesday um knapp ein Drittel aller
Parteitagsdelegierten. Diese werden bei den jeweiligen Partei-Konventen im
Sommer dann offiziell den Kandidaten nominieren.
„Der Erfolg wird unser Land vereinen“, sagte Trump, der seine parteiinterne
Konkurrentin während seiner Rede nicht erwähnte. Der 77 Jahre alte
Ex-Präsidenten schielt bereits auf November und einen erneuten
Schlagabtausch mit Biden.
Für Präsident Biden war es nach einer Warnung von Wählern aus Michigan eine
Rückkehr zu Altgewohntem. Als amtierender Amtsinhaber hat der 81-Jährige
keine ernstzunehmende Konkurrenz aus dem eigenen Lager zu befürchten. Im
pazifischen Überseegebiet American Samoa musste er dennoch eine ungewohnte
Schlappe hinnehmen – der vollkommen unbekannte Unternehmer Jason Palmer
nahm ihm dort vier der sechs Delegierten ab. Es war die erste Niederlage
für Biden – allerdings darf American Samoa bei der Wahl im November gar
nicht mitstimmen.
Auch in Minnesota gab es Gegenwind für Biden: Fast 20 Prozent der
Wähler:innen machten ihr Kreuz bei „uncommitted“, unentschlossen, um
damit ihren Protest gegen Bidens Israel/Gaza-Politik auszudrücken. Diese
Option hatten im vergangenen Monat schon etwa 13 Prozent der
Wähler:innen in [3][Michigan] gezogen, vor allem US-Amerikaner:innen mit
arabischer Abstammung. Die Option „uncommitted“ steht in den meisten
Bundesstaaten gar nicht zur Auswahl.
Das erste Ergebnis des Tages lief bereits am späten Nachmittag Ortszeit
über den Nachrichten-Ticker. Die Wähler in Iowa hatten bereits im Januar
ihr Stimmen per Briefwahl abgegeben, doch da das nationale Komitee der
Demokratischen Partei den Vorwahlkampf-Terminplan komplett abgeändert
hatte, gab es das Ergebnis erst am Dienstag. Biden erhielt mehr als 90
Prozent der Stimmen.
„Wenn Donald Trump ins Weiße Haus zurückkehren sollte, sind alle erreichten
Fortschritte gefährdet. Er wird von Groll und Grimm getrieben und
konzentriert sich auf seine eigene Rache und Vergeltung, nicht auf das
amerikanische Volk“, warnte Biden in einer Mitteilung.
6 Mar 2024
## LINKS
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## AUTOREN
Hansjürgen Mai
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