| # taz.de -- Verdacht der Klüngelei: Bis zur Klärung der Vorwürfe im Amt | |
| > Der Beauftragte für Russlanddeutsche des Berliner Senats bleibt trotz | |
| > schwerer Vorwürfe im Amt. Linke und Grüne fordern seinen Rücktritt. | |
| Bild: Walter Gauks, Ansprechpartner des Senats für Russlanddeutsche, am 17. Ju… | |
| Berlin taz | Der umstrittene neue Ansprechpartner des Senats für | |
| Russlanddeutsche, Walter Gauks, muss sein Amt nicht ruhen lassen, bis die | |
| [1][gegen ihn erhobenen Vorwürfe] geklärt sind. Das geht aus einer Antwort | |
| der Integrationsverwaltung auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen | |
| hervor, die der taz exklusiv vorliegt. | |
| Der zuständige Staatssekretär Max Landero (SPD) weist damit eine | |
| [2][entsprechende Forderung von Grünen und Linken] klar zurück. Gleiches | |
| gilt demnach für die Verfahren für zwei noch unbesetzte Stellen, die Gauks | |
| zugeordnet werden. Auch die laufen trotz der ungeklärten Anschuldigungen | |
| weiter. | |
| Die Vizepräsidentin des Abgeordnetenhauses, Bahar Haghanipour, die die | |
| Anfrage für die Grünen gestellt hatte, erneuert nicht nur die Forderung | |
| ihrer Fraktion, Gauks möge sein Amt einstweilen ruhen lassen. Auch mit der | |
| Antwort der Integrationsverwaltung zeigt sie sich höchst unzufrieden: „Wir | |
| fordern den Senat auf, Klarheit zu schaffen und dem Verdacht von Klüngelei | |
| entschieden nachzugehen.“ | |
| Da wäre zum Beispiel der Vorwurf, Gauks habe als Senatsmitarbeiter im | |
| Januar [3][seinen eigenen Verein Lyra Marzahn] besucht und diesem zugesagt, | |
| „dass die Organisation auch für diese Arbeit gestärkt werden“ müsse, wie… | |
| auf Facebook schrieb. Der Senat streitet das ab. Gauks habe seit seinem | |
| Amtsantritt keine Termine bei seinem Verein wahrgenommen, heißt es auf | |
| Haghanipours Anfrage. Die zitierte Aussage will der Senat nicht bewerten, | |
| weil „es sich um eine außerdienstliche Angelegenheit des Mitarbeitenden | |
| handelte“. | |
| ## Fördergelder auf der Kippe | |
| Haghanipour sieht das anders. „Dieser Senat möchte uns weismachen, es sei | |
| alles paletti. Doch unliebsame Handlungen als Privataktion zu benennen, ist | |
| keine Entlastung“, sagt sie zur taz. Für sie seien weiterhin viele Fragen | |
| offen. | |
| Etwa, ob Gauks seine Besuche als Senatsvertreter von seiner Vorstandsarbeit | |
| bei Lyra Marzahn trenne und die Vereinsarbeit wiederum von der Arbeit im | |
| Abgeordnetenbüro seiner Frau, der CDU-Abgeordneten Olga Gauks. „Die Grenzen | |
| zwischen Familie und Senat, zwischen Verein und Parlamentsarbeit scheinen | |
| in der aktuellen Klüngelkoalition auch hier fließend zu sein“, sagt die | |
| Grünen-Politikerin. | |
| Unterdessen stehen beantragte Fördergelder für Gauks’ Verein weiterhin auf | |
| der Kippe. Wie in Marzahn-Hellersdorf hatte Lyra Marzahn auch in | |
| Lichtenberg einen Antrag auf Förderung gestellt. Auf eine Anfrage der | |
| Grünen hatte CDU-Bezirksbürgermeister Martin Schaefer nun erklärt, er | |
| halte eine Bewilligung dieses Antrages angesichts der Medienberichte für | |
| unwahrscheinlich. | |
| 18 Mar 2024 | |
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| ## AUTOREN | |
| Marina Mai | |
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