| # taz.de -- Beschluss des Bundestages: Wachstumschancengesetz abgespeckt | |
| > Nach der Einigung im Vermittlungsausschuss hat der Bundestag entschieden. | |
| > Doch der Streit ist damit keineswegs beigelegt. | |
| Bild: Schlechte Stimmung bei der Debatte im Bundestag um das Wachstumschancenge… | |
| Berlin rtr | Der Bundestag hat am Freitag das nach Bund-Länder-Beratungen | |
| im Finanzvolumen deutlich reduzierte Wachstumschancengesetz beschlossen. | |
| Die Ampel-Fraktionen von SPD, Grünen und FDP hatten angekündigt, dass sie | |
| dem [1][Ergebnis des Vermittlungsausschusses] von Bundestag und Bundesrat | |
| vom Mittwochabend zustimmen würden. | |
| Dieser hatte eine Einigung erzielt, die aber [2][von der Union nicht | |
| mitgetragen] wurde. Dabei geht es um Steuererleichterungen im Volumen von | |
| etwa 3,2 Milliarden Euro. Es ist weiter ungewiss, ob das veränderte Gesetz | |
| am 22. März auch im Bundesrat eine Mehrheit findet. Die Union macht ihre | |
| Zustimmung davon abhängig, dass die Bundesregierung die vom Bundestag | |
| beschlossene Kürzung der Steuerhilfen für Diesel in der Landwirtschaft | |
| zurücknimmt. | |
| In der namentlichen Abstimmung gab es 377 Ja- und 267 Nein-Stimmen bei | |
| einer Enthaltung. Die Union hatte ihre Ablehnung angekündigt. Der | |
| Parlamentarische Geschäftsführer der Union, Thorsten Frei, begründete dies | |
| mit den Kürzungen der Steuerhilfen beim Agrar-Diesel. „Wir sagen Nein zu | |
| einer Entscheidung, die vorgibt, die deutsche Wirtschaft zu entlasten, | |
| obwohl sie einen anderen Teil der Wirtschaft mit 450 Millionen Euro | |
| zusätzlich belasten will“, sagte der CDU-Politiker. | |
| Vertreter der Ampel warfen der Union vor, [3][dringend nötige | |
| Wachstumsimpulse für die Wirtschaft zu blockieren]. „Es braucht jetzt | |
| Signale zur steuerlichen Entlastung der deutschen Volkswirtschaft“, sagte | |
| FDP-Fraktionschef Christian Dürr. Grünen-Vizefraktionschef Andreas | |
| Audretsch warf CDU-Chef Friedrich Merz vor, er nehme „Unternehmen in | |
| Deutschland in Geiselhaft für Ihre eigene Profilierung“. Auch SPD-Politiker | |
| Michael Schrodi warf Merz vor, er wolle mit der Ablehnung der Regierung | |
| schaden, treffe aber die Wirtschaft. | |
| Das Wachstumschancengesetz sieht Steuererleichterungen für den Wohnungsbau | |
| und Unternehmen sowie Dutzende kleinere Änderungen zur Steuervereinfachung | |
| vor. Eine informelle Arbeitsgruppe des Vermittlungsausschusses hatte unter | |
| Beteiligung von Unions-Politikern die ursprünglichen Gesetzespläne auf | |
| Entlastungen von etwa 3,2 Milliarden Euro halbiert und Maßnahmen wie eine | |
| Prämie für klimafreundliche Investitionen von Unternehmen gestrichen. Die | |
| Inhalte dieses Gesetzes sind zwischen Bund und Ländern wie auch zwischen | |
| Ampel-Koalition und Union daher gar nicht mehr umstritten. | |
| Kern des Streits sind dagegen die Agrarhilfenkürzungen in einem anderen | |
| Gesetz, das ebenfalls am 22. März im Bundesrat auf der Tagesordnung steht. | |
| Das Zweite Haushaltsfinanzierungsgesetz kann die Union aus eigener Kraft | |
| aber nicht stoppen, weil es – anders als das Wachstumschancengesetz – zum | |
| Inkrafttreten keine ausdrückliche Zustimmung in der Länderkammer benötigt. | |
| 23 Feb 2024 | |
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| Christian Lindner | |
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